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21 grossen Platten vereinigt; an einzelnen Feldern solcher Zellen ist die be ginnende secundäre Einschnürung, durch 'welche jedes Feld sich in eine neue viertheilige Zelle verwandelt, zu sehen. Neben der Sarcina finden sich S tä r km e hl k ör n er und Fetttropfen. Fig. 5. Cholerastuhl. {Lehm. II, 143). Dieweisslichen »reisswasserartigen« Darmentleerungen bei der asiati schen Cholera enthalten fast nur Unmassen von D arm epith el ien , welche grösstentheils noch in Reihen oder Platten vereinigt sind ; die Deckel der einzelnen Zellen sind meist uhrglasartig vorgewölbt (wie ge wöhnlich in wässrigen Flüssigkeiten). Am oberen Rande der Figur ist ein von oben gesehener derartiger Zellenhaufen, welcher dann ein honig wabenartiges Ansehn zeigt, abgebildet. Unter den Epithelien finden sich vereinzelte Krvstalle von phosphorsaurer Ammoniak-Talkerde (Tripelphosphat). Fig. 6. Typhusstuhl. {Lehm. II, 143). Das Object ist einer möglichst charakteristischen gelbgefärbten, mit weissen Körnchen gemischten, beim Stehen in zwei Schichten sich tren nenden wässerigen Darmentleerung entnommen. Es enthält: t) einzelne meist verzerrte und stark backschüsselförmige Blutkörperchen (z. B. in der Mitte des rechten Randes), 2) grosse, runde, mattgranulirte, zum Theil deutlich kernhaltige Schleim- oder Eiterkörperchen (in der Mittfc), 3) längliche Darm epithelia 1 zel 1 en , 4) kleinere und grössere rundliche oder eckige Kerne, welche mit einer feinen Molecular- masse theils zerstreut in der Flüssigkeit suspendirt sind, theils zu grossen, dichten, dunkeln Haufen oft von runder, aber auch von unregelmässiger Form verklebt sind; einzelne dieser Haufen bestehen nur aus amorpher feiner Molecularmasse. Die weissen Körner des Ty phusstuhls, welche wahrscheinlich Exsudatmassen aus den verschwö renden Peyer’sehen Plaques sind, bestehen aus solchen Kern- und Mole- cularmassen. 5) Reste von Pflanzenzellen und ein Stückchen Spi ralfaser (am rechten obern Rand), 6) grosse Mengen Trip elphos- phatkrystalle in verschiedenen Formen, 7) eine Masse biseuitförmiger (dumb-bells) Körperchen, welche sich in Essigsäure unterGasentwicklung .lösen, demnach kleine Dumb-bells von kohlensaurem Kalk sind. Ich habe dieselben wiederholt in Typhusstühlen gefunden, selten jedoch in grösseren Exemplaren (wie am linken unteren Rand). Tafel VIII. Fig. k Mit Ghylus gefüllte Gefasse aus menschlichen Dünndarmzotten, aus der Leiche eines gesunden Selbstmörders. Da Selbstmörder häufig unmittelbar vor dem Tode noch Speise zu sich nehmen, so trifft man bei den meisten die Chylusgefässe des Dünn darms auf das Schönste erfüllt. Die beiden ersten Cadaver, welche ich zur Darstellung dieser Verhältnisse auf hiesiger Anatomie untersuchte, lieferten beide die vollkommensten Präparate in der abgebildeten Weise.