Die neuesten Fortschritte in der Technik der Baumwollspinnerei; ein Nachtrag zu des Verfassers praktischem Baumwollspinner Der praktische Baumwollspinner
Titel
Die neuesten Fortschritte in der Technik der Baumwollspinnerei; ein Nachtrag zu des Verfassers praktischem Baumwollspinner
5 Um mit gehöriger Genauigkeit den Wasserzufluß zur Turbine regukiren zu können, finden sich außer dem bereits beschriebenen Regulirungsventil o (Uix. 7) in jeder der beiden Ansatzröhren in o und n o zwei Schieberventile a a, welche mittelst endloser Schrau ben auf dieselbe Weise gestellt werden wie das Ventil 6 (UiK. 3 Nat. III). Das Oeffnen und Schließen dieser Ventile wird, damit man nicht in die Turbinenkammer niedersteigen muß, die nament lich im Winter schwer zugänglich ist, direct von der Spinnerei aus mittelst einer dazu angebrachten Wellenleitung bewirkt. Bei einem Verbrauch von 12 Kubikfuß Wasser per Secunde beträgt die theoretische Leistung 91,2 Pserdekraft und da die Tur bine eine Nutzleistung von 66 Pferdekrästen vollbringt, so ist der Nutzeffect folglich 72,3 Prozent. Die größte Wassermenge, welche die Turbine verbrauchen kann, ist 18 Cubikfuß xor Secunde; in diesem Falle verrichtet sie eine Arbeit von 96 Pferden, folglich 70 Prozent der theoretischen Leistung. Dieses Resultat muß als sehr günstig bezeichnet werden und wird von vertikalen Wasserrädern nur in seltenen Fällen erreicht. Nur oberschlägige Wasserräder mit einem Gefälle von 20 zu 40 Fuß zeigen einen gleichhohen Wirkungsgrad. Bei niedrigeren Gefällen, wenn rücken- oder mittelschlägige Räder angewendet werden müs sen, mindert sich derselbe und bei höheren Gefällen sind vertikale Wasserräder, wegen der bedeutenden Durchmesser, die sie bekommen müßten, nicht mehr anwendbar. Der vorstehenden Beschreibung einer Turbinenanlage mit ho hem Gefälle mag die einer zweiten für mittleres Gefälle berechne ten Turbinenanlage folgen; ich wähle hierzu eine Henschel-Jon- val'sche Turbine, deren in unsrer auf Nut. IV abgebildeten Anlage zwei auf eine gemeinsame Hauptwelle arbeiten. Man wendet eine solche Verbindung da an, wo das zu con- sumirende Wasserquantuni ein sehr veränderliches ist; denn es ist die Einrichtung getroffen, daß bei wenig Wasser die eine Turbine außer Thätigkeit gesetzt werden kann, zu welchem Zwecke die Schützen a a vorhanden sind. Doch würde dieß noch nicht genügen, die theo retische Leistungsfähigkeit des Wassers für alle vorkommenden Was sermengen gehörig auszunutzen. Jede Turbine dieses Systems ist außerdem aus zweien von verschiedenen Durchmessern zusammen gesetzt, welche concentrisch in einander gesteckt sind; b b ist die grö ßere, o e die kleinere. Indem man nun, wie wir weiter unten sehen