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55 Prüfung ergab die Anwesenheit von Natrium, Kalium, Magne sium, Calcium, Eisenoxyd, Schwefel, Kieselsäure, Schwefelsäure, Chlorwasserstoff und Chlorsäure; Salpetersäure konnte nicht nachgewiesen werden; auf die Beimischung von Eisenoxyd ist die Rotfärbung des Pulvers zurückzuführen. Durch die quantitative Bestimmung wurde folgende Zu sammensetzung ermittelt: Chlornatrium 33,5 o/g Chlorsaures Natrium 18,6 Schwefel 6,7 Eisenoxyd und Tonerde ........ 21,2 Schwefelsaueres Calcium 7,3 Schwefelsaures Natrium ....... 3,0 Kieselsäure 3,3 Wasser 4,8 Nicht bestimmte Bestandteile (Holzfasern, geringe Mengen Magnesium) als Rest 1,6 „ 100,0 o/o Wie vorstehends Ergebnis erkennen läßt, ist das Mittel eine Mischung aus rohem Kochsalz mit chlorsaurem Natrium, Schwefel und Eisenoxyd; die übrigen Bestandteile sind als Ver unreinigungen anzusehen. Die Wirkung des Mittels ist dieselbe wie die des vorher gehenden, es färbt die Flamme glänzend gelb und soll dadurch den Eindruck einer besseren und lebhafteren Verbrennung Hervor rufen. Das in diesem Kyl-Kol enthaltene chlorsaure Natrium kann zwar durch Abgabe von Sauerstoff oxydierend wirken, es ist aber, wenn das Präparat nach Vorschrift verwendet und der Inhalt eines Paketes von ungefähr 165 § nach dem Lösen in Wasser auf einen halben obnr Kohlen verteilt wird, in so ge ringer Menge vorhanden, daß ein Einfluß auf die Verbrennung nicht mehr möglich ist; übrigens würde auch die Förderung der Verbrennung mit derartigen Mitteln viel zu teuer und unter Umständen recht gefährlich. Während nämlich das erste Mittel vollkommen harmlos ist, kann das zweite infolge seines explo siven Charakters beim Aufbewahren größerer Mengen gelegent lich durch Zufall oder bei unvorsichtiger Handhabung zu verhängnisvollen Folgen führen. — Zschimmer. Wir haben es bei den Mitteln mit einer neuen, keines wegs verbesserten Auflage der Schwindelmittel „Kolawitsch", „Kohle-Spar" und „Sparkohl" zu tun, über die wir auf Seite 12 unseres Jahrganges 1900, auf Seite 96 von 1901 und Seite 100 von 1902 berichtet haben. (Schriftleitung der Zeitschrift des Bayrischen Revisions-Vereins.; Explosion und Unglücksfälle. Lxplosion eines Schürhakens. Hierüber berichtet die Zeitschrift des Bayer. Revisions-Vereins vom 15. November: In einer größeren Fabrik Niederbaherns erreignete sich vor län gere Zeit folgender seltsame Fall: Als ein Heizer eines Tages den 3,6 yna großen Planrost eines Wasserrohrkessels abschlackte, ertönte plötzlich über dem Roste ein heftiger Knall. Zunächst glaubte man, es sei ein Wasserrohr geplatzt: alsbald aber stellte sich heraus, daß der Schürhaken, der aus einem etwa 2U2 m langen Eisenrohre von 35 mm äußerem Durchmesser und An geschweißtem massiven Griff und Haken bestand und erst seit ganz kurzer Zeit in Benützung genommen war, unten an der Längsschweißnaht des Rohres etwa 1 m lang aufgerissen war. Vermutlich hatte sich in oem Rohre Wasser befunden, daß sich während des Ausschlackens durch die Hitze der Brennschicht in hochgespannten Dampf verwandelte und so das Rohr zum Bersten brachte. Wie das Wasser in das Rohr gelangt war, blieb unauf geklärt. Es ist möglich, daß es nach dem Einschweitzen des zweiten Endstückes (Haken oder Griff) beim Abkühlen im Wasser durch eine kleine Oeffnung (Pore) in das Rohr gesaugt wurde, und daß diese Oeffnung sich dann alsbald verlegte. Es ist aber nicht ausgeschlossen, daß ein mutwilliger Streich vorlag, dessen Urheber sich, wie wir zu seinen Gunsten annehmen wollen, nicht bewußt war, welche schlimmen Folgen sein unsinniges Handeln hätte haben können. Glücklicherweise verlief der Vorfall ziemlich glimpflich, in dem der Heizer nur eine geringe Prellung eines Armes und unbedeutende Brandwunden an Händen und Gesicht durch die aus der Feuerung herausgeschleuderten Kohlenstückchen erhielt. K. Ksb. Bücherschau. Schineherei, Gießerei und Putzerei von Ad. Vieth, Regierungs baumeister, Bremen, Verlag von Gustav Winter 1906, Preis Mk. 2.50. Das vorliegende 160 Seiten umfassende Buch bringt eine Beschreibung der wichtigsten Schmelzöfen, Gebläse, Gießerei- und Putzereigsrätschaften und Maschinen und ist mit 98 Abbildungen versehen. Diese alle zur Eisengießerei dienenden Apparate werden sehr instruktiv dem Leser vor geführt und bietet sich dem Fachmann wie auch dem sich hierfür interessierenden Laien ein Merkchen, was ihm rasche übersichtliche Be lehrung bieten wird. Interessenten kann die Anschaffung nur empfohlen werden. Unterricht. Fern- und Korrespondenz-Unterricht des Deutschen Technikums Berlin 8VV. 11, Schönebcrgerstraste 8. Eine neue Methode auf dem Ge biete des technischen Unterrichts hat das „Deutsche Technikum" in Berlin erfolgreich in Anwendung gebracht. In der Erkenntnis, daß vielen strebsamen, lernbegierigen Technikern die nötige Zeit und die Mittel schien, jahrelang eine Lehranstalt zu besuchen, hat das genannte Institut es ver standen, durch Einführung des von hervorragenden Lehrkräften geleiteten technischen Fern- und Korrespondenz-Unterrichts in dieser Hinsicht eine vor treffliche Abhilfe zu schaffen. Jeder auch nur mit Elementarbildung Aus gerüstete kann sich durch Beteiligung an dem Fern- und Korrespondenz- Unterricht gediegene technische Kenntnisse aneignen. Von Stufe zu Stufe fortschreitend, wird der Studierende durch diesen Unterricht, ohne daß er in seiner Berufstätigkeit gestört wird, zu einem Fachmann heran gebildet, so daß er nach Beendigung des Studiums ein Examen erfolgreich bestehen kann. Die Kosten des Lehrganges stehen in gar keinem Ver hältnis zu dem ungemeinen Nutzen, den diese neue, sich glänzend bewährende Unterrichtsart stiftet, so daß wir deshalb den Fern- und Korrespondenz-Unterricht des „Deutschen Technikums" in Berlin jedermann auf das Wärmste empfehlen können. Frage». 28. Wie prüft man Schmieröl praktisch auf Säurefreiheit <das heißt ohne damit in ein chemisches Labaratorium gehen zu müssen)? 29. Erlaube mir hiermit die ergebene Anfrage, auf welche Weise man einen mit einem Riß versehenen AuSpuffkanal an einer Dampf maschine mit Schiebersteuerung, der infolge dieses Defektes fortwährend sprudelt, reparieren resp. abdichten kann. Giebt es hierzu etwa einen Kitt (vielleicht Eisenkitt), mit dem man den Riß verschmieren könnte? Für gefl. Aufschluß wäre sehr dankbar O. M- 30. Ich bediene eine Pufferbalterie, 500 Volt, 262 Elemente, 198 Amperestunden bei 198 Ampere Entladung. Fabrik Hagen in W-, in Betrieb seit 14. März 1905. Wöchentlich wird einmal eine Kapazitäts- Batterie entladen und wieder frisch geladen, sonst hat sie Stromstöße von 200 Ampere zu regulieren. Alle Vierteljahre erfolgt Ueberladung. In der Stammbatterie zeigt sich nun bei Kapazitätsentladung folgendes: Bei Entladung von 150 Ampere in 20 Minuten haben 5 Elemente keine Spannung mehr, sondern zeigen mit umgekehrten Polen Minus 0,4 Volt an. Die Gesamtspannung der Batterie fällt dann in ganz kurzer Zeit unter 300 Volt. Kurzschluß ist in den Elementen nicht vorhanden ge wesen, auch verhalten sich die betreffenden Elemente in Säurestand und gasen beim Laden vollständig normal. Nach Ausschalten der Entladung steigen die Elemente langsam bis auf 1,70 Volt und haben beim Anfang der Entladung wieder normale Spannung. Könnte ein Fachmann mir vielleicht hierüber Auskunft geben, was da zu gründe liegen könnte? Im voraus bestens dankend I. S. 31. Kann mir ein Kollege eine Druckerei, die kleine Vereins marken druckt, namhaft machen? Wenn möglich auch den Preis per 1000 Stück mit angeben. Besten Dank im voraus. E. N. in R. Antworten. 17. Hat Fragesteller seinen Niederdruckkessel in der Fabrik oder in einem Hotel, Schul- oder Krankenhaus? Wenn letzteres der Fall ist, ist es nicht möglich, einen Dampfstrahl durch die Heizrohren gehen zu lassen, weil selbiger nicht vorhanden ist. In Fabriken da geht es, ich habe meine Zentralheizung 11 Jahre und die 70 mm Stahldrahtbürsten gebrauche ich heute noch bei Koksfeuerung wie vom Anfang, auch reinige ich bei vierteljährlichen ununterbrochenem Brand nur 2 mal meine Heiz röhren. Meine Handhabung ist folgende: Vorerst nehme ich einen Hand besen (alten), an eine Stange genagelt, und kehre die Flugasche heraus, dann schraubt man eine alte, abgeriebene Stahldrahtbürste an die Eisen stange und reibe tüchtig durch, darauf kommt die volle 70 mm Bürste zur Anwendung und stoße man dieselbe mit Drehung hin und zurück bis sie ganz leicht geht. Beide Antworten in letzter Nummer find mir dadurch ganz unerklärlich bei meiner Heizung. A. B. i- F. 19. Ich würde raten, die Ursache des Mitreißens von Wasser zu beseitigen. Halten Sie vielleicht zu hohen Wasserstand? Warum funktioniert nicht der Wafferabscheider? Ist er zu klein oder falsch montiert? Gehen Sie der Ursache genau auf den Grund, eventl. durch Befragen der erfahrenen Kollegen Ihres Wohnortes. 19. Ich bediene eine 80 ?8. Dampfmaschine und verwende die