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54 und Speisewasser ausgeschlossen ist, die Rohrschlange zeigte keinen Fehler. Es bleibt somit die Möglichkeit, daß reichliche Ablagerungen von Schlamm und Kesselstein die Kühlung der Bleche verhindert und die Ueberhitzung veranlaßt haben. In der Nähe der ersten Flammrohrschüsse findet — entsprechend der Lage des Rostes — Fig. 3. immer dre größte Verdampfung und Ausscheidung von Kessel steinbildnern, sowie damit verbunden die lebhafteste Wasser wallung statt. Leicht kann es eintreten, daß sich Kesselstein splitter und Schlammteilchen von den im Scheitel am heißesten Flammrohren loslösen und an einer anderen Stelle ansetzen, wo sie dann immer wieder weiteren Ablagerungen Vorschuß leisten. So entstehen nach und nach dicke Kuchen von Schlamm und Kesselstein, die schließlich eine genügende Wasserkühlung der Bleche verhindern, so daß das ausgeglühte Material dem Druck nicht mehr gewachsen ist. Eine solche, lediglich durch unglückliche Zufälle hervorgerufene Erscheinung liegt hier vor, worauf un trüglich der Umstand hinweist, daß die Ablagerungen an der Sohle des Kesselmantels gerade unter den zerstörten Flamm rohrschüssen in auffallender Menge vorgefunden wurden. Verschiedene Mitteilungen. Akkumulatoren - Neinigungs - Apparat „System Haufe«, D. R. G. M. Von den vielen Erfindungen, die heutzutage auftauchen, verschwindet, wie die Erfahrung lehrt, weitaus der größere Teil trotz marktschreierischer.Reklame bald wieder von der Bildsläche, weil sich rasch herausstellt, daß alle die guten Eigenschaften, welche diesen Neuheiten anhaften sollen, nur auf dem Papier existieren. Ist es infolgedessen ein Wunder, wenn von Seiten der Fabrikanten, Betriebsleiter usw. jeder neu angepriesenen Sache ein gewisses Mißtrauen entgegengebracht wird? Eine jener wirklich nützlichen Erfindungen, auf die das oben gesagte in keiner Weise Anwendung finden kann, ist der sinnreich konstruierte „Akkumulatoren-Reinigungs-Apparat« D. R. G. M. der Firma Gustav Haufe, Pirna a. Elbe, Breiteste. 11. Es ist wohl unnötig, zu erwähnen, mit welcher Sorge jeder Besitzer oder Wärter einer Akkumulatoren-Batterie der Zeit entgegensieht, wo es heißt: unsere Batterie muß gereinigt werden. Bekanntlich sondert sich in den Zellen Schlamm ab, welcher auf dem Boden des Gefäßes mit der Zeit so hoch anwächst, daß er mit den Platten in Verbindung kommt. Infolgedessen ist Schlußbildung unvermeidlich und eine völlige Zerstörung der Batterie nicht ausgeschlossen. Bisher geschah nun das Reinigen der Zellen dergestalt, daß man entweder das Ganze völlig auseinandernahm, oder mehrere Platten aus der Mitte einer jeden Zelle Herausschnitt, den Schlamm herauslöffelte, und dann die Batterie wieder zusammensetzte und verlötete. Durch dieses umständliche Verfahren entstanden bekanntlich folgende Nachteile: 1. Die Betriebsunterbrechung. 2. Die hohen Reinigungskosten. 3. Das erhebliche Nachlassen der Leistungsfähigkeit der Batterie. 4. Ausgaben für Neuanschaffung von Teilen, die bei der Reinigung zerbrochen wurden. Zwar sind einige patentierte Reinigungsvorrichtungen in den Handel gebracht worden, welche sich auf diesem Gebiete als ziemlicher Fortschritt bewiesen, ihre Leistungen ließen aber immer noch zu wünschen übrig.Der Apparat „System Haufe« beruht nun auf einem ganz besonderen Verfahren und ermöglicht es. daß derSchlamm gründlich aus den Zellen entfernt wird, ohne daß die Batterie entladen, auseinandergenommen oder sonst wie verändert wird. Eine Betriebsunterbrechung findet also nicht statt. Die Reinigung einer Zelle dauert je nach Größe 10—15 Minuten und ist die ganze Handhabung so einfach, daß sie von jedem Maschinisten, Heizer oder jeder anderen Person ohne weiteres ausgeführt werden kann. Dabei sind die Auschaffungskosten des Apparates so geringe, daß sie sich schon bei der kleinsten Anlage nach der ersten Reinigung bezahlt machen. Von mehreren größeren Werken, unter anderem der Technischen Hochschule zu Dresden ist dieser Apparat eingehenden Prüfungen unterzogen worden und hat dabei seine Leistungsfähigkeit auf das Glänzendste bewiesen, worüber ehrende Anerkennungsschreiben ausgestellt wurden, die Inter essenten gern zur Verfügung stehen. Zu jeder weiteren Auskunft, sowie zur praktischen Vor führung dieses Apparates ist die Eingangs dieses genannte Firma oder deren Vertreter Max Hartmann, Dresden-N. 6, Große Klosterstraße 2, gern bereit. Was ist Kyl-Kol? (Nachdruck verboten.! Die Zeitschrift des „Bayer. Revisions-Vereins" vom 31. Oktober bringt nachstehenden Aufsatz der auch für uusere Leser großes Interesse bieten dürfte. Unter dem Namen „Kyl- Kol" werden durch die Firmen Becker L Haarburger in Ham burg 22 und Hugo Haarburger in Hamburg, Billstraße 50/52, Mittel in den Handel gebracht, die in Wasser gelöst, zum Im prägnieren von Brennstoffen dienen sollen. Hierdurch sollen schlechte Kohlen bedeutend verbessert, die Ausnützung der Kohle vervollkommnet, die Rauchbildung verhindert und 25 o/o Kohlen gespart werden. Bei Verwendung dieser Mittel sollen giftige Kohlengase zerstört, die Bildung von Schlacken verhindert und die Kessel und Oefen reingehalten werden. Alles in allem: das Allheilmittel für den Kesselbetrieb scheint gefunden zu sein. Die im chemischen Laboratorium unseres Vereines vorgenommene Untersuchung dieser beiden Wundermittel lieferte folgende Ergebnisse: 1. Kyl-Kol von Becker L Haarburger. Das Mittel ist ein hellrotes, feuchtes, grobkörniges Pulver, das sich in Wasser bis auf einen roten Rückstand zu einer farb losen, sauer reagierenden Flüssigkeit auslöst. An der Luft zer fließt das Pulver infolge von Wafferanziehung. Die qualitative Prüfung ergab die Anwesenheit von Natrium, Kalium, Magne sium, Calcium, Kieselsäure, Schwefelsäure, Chlorwasserstoff und Eisenoxyd; durch letzteres wird die Rotfärbung bedingt. Nach der quantitativen Analyse besteht Kyl-Kohl aus: Kieselsäure 0,3 o/o Eisenoxyd 1,2 „ Calciumsulfat (Gips) 3,1 ., Natriumsulfat 1,9 „ Magnesiumchlorid 36,3 „ Chlornatrium , 57,0 „ Das Mittel ist nach vorstehendem Befund lediglich eine mit Eisenoxyd rot gefärbte Mischung von rohem Kochsalz mit Chlormagnesium; die übrigen Bestandteile sind als Verun reinigungen zu betrachten. Von dem den Mittel angepriesenen Wirkungen tritt keine einzige ein. Wenn man es anwendet, so wird infolge der Ver flüchtigung der Metallsalze die Flamme lebhaft gelb gefärbt und hierdurch eine bessere Verbrennung vorgetäuscht. II. Kyl-Kol von Hugo Haarburger. Das Mittel ist ein mit kleinen Hellen Teilchen unter mischtes, graurotes, lockeres Pulver, das einen eigentümlichen, entfernt an Ruin erinnernden Geruch besitzt; es löst sich in Wasser mit Hinterlassung eines rotgefärbten Rückstandes zu einer farblosen, schwach sauer reagierenden Flüssigkeit. Beim Erhitzen auf dem Platinblech und auf Schlag explo diert das Mittel heftig unter Feuererscheinung und Verbreitung eines höchst unangenehm riechenden Dampfes. Die qualitative