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26. Jahres- und Vereins der Heizer nnd Maschinisten zu Chemnitz und Umgebung. iMiialipI des Freien Maschinisten- und Heizer-Bundes Deutschlands, Sitz Ctzemnitz. vorn: Sächsischer t Eignes o Verband.) MIIMIMI Es sei uns hiermit gestattet, euren Bück auf das rm ver flossenen Vereinsjahr durchlebte zuruckzuwerfen. Mr Befrredrgung ist bervomubeben, daß sich das sogenannte ^ubilaumsgeschenk des 25. Vereinsjahres, die Erwerbslosen-Unterpützung welche sich trotz anfänglicher lebhafter Bekämpfung sehr gut und vortell- haft Angeführt hat. Auch dre Befürchtung des massenhaften Austritts der Mitglieder ist nicht emgetreten. Hauptbedmgung ist allerdings hierbei ein gut eingeführter Slellennachweis. Leider ist nun schon wieder eine Aenderung emgetreten. mdem der zu Pfingsten vorigen Jahres tagende Verbaudsiag zu Leipzig beschloß, die Erwerbslosen-Unterstützung im Verbände emzuführen. Ob dem Vereine zum Nutzen, wird die Zukunft lehren. Als weitere bemerkenswerte Punkte wären hervorzuheben die Aufhebung der Schreyer-Stiftung und Auszahlung deren Bestandes an bedürftige invalide Kollegen, wie auch der Beschluß, daß bei Berufsjubiläen bei ein und derselben Firma die üb lichen 15 Mark nicht mehr gezahlt werden. Der Mitgliederbestand betrug am Jahresschlüsse l906 394 Mitglieder, wovon 2 als passiv gelten; dieser Zahl sind noch 7 Ehrenmitglieder zuzuzählen. Neu ausgenommen wurden 34 Mitglieder, wovon 8 von anderen Brudervereinen über wiesen wurden. Der Abgang setzt sich zusammen aus 5 mit Tod abgegangenen Mitgliedern, 1 Mitglied wurde wegen Verlust der Ehrenrechte, 17 wegen Steuerresten gestrichen, 7 Mitglieder wurden anderen Vereinen überwiesen, 1 Mitglied wurde zum Militär eingezogen und 21 Mitglieder traten freiwillig aus. Die Namen der durch Tod verlorenen sind folgende: Porsche, Lieberwirth, Mehnert, Janutschek und Gläier, sowie die Ehefrauen der Kollegen Wagner, Hähnel, Sandmann, Günther, Richter, Noack und Albrecht. An die Hinterlassenen der Verstorbenen wurden 1390 Mark ausbezahlt. Ehre ihrem Andenken. Die Personen des engeren Vorstandes blieben dieselben, weil auf 2 Jahre gewählt. Der Ausschuß bestand aus folgenden Kollegen: Paul Pfau, stellvertretender Vorsteher; Friedrich „9^^^etender Kassierer; Otto Sacher, stellvertretender Schriftführer; Hermann Wagner; Woldemar Kirbach; Albin Rucks, Anton Muscholl und Johann Burgener, letzterer als Ersatzmann für Kollege Rank, welcher zurücktrat. , o ^l^fte des Vereins wurden in 23 Vereinsversamm- tungen, 2 Generalversammlungen und 7 Vorstandssitzungen zur Erledigung gebracht. Zur Belehrung der Mitglieder trugen 4 Vorträge bei: 2 gehalten von Herrn Fabrikant Max Schubert über „Heizökonomie" und „Luftmengenmesser", 1 von Herrn Mondt, Mitinhaber der Firma C. F. Pilz über „Kondenswasser- rückleiter" und 1 von Herrn Louis Jrmscher über „Was wissen und was glauben wir". Außerdem noch mehrere Vorlesungen und Diskussionen. Genannten Herren sei auch an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt. Es fand nur eine Exkursion statt und zwar in die Aktien- Lagerbier-Brauerei zu Schloßchemnitz, auch hiermit sei der Direktion nochmals gedankt. Die Benutzung der Bibliothek könnte in Anbetracht des mannigfaltigen, was sie bietet, eine etwas bessere sein, aber desto mehr wurde der Fragekasten in Anspruch genommen. Auch der Redakteur der Zeitung war bemüht, für jeden etwas zu bringen. Das in diesem Jahre stattgefundene 25 jährige Stiftungsfest fand im „Wintergarten" statt. Ferner dienten der Geselligkeit 1 Himmelfahrts-Ausflug und 1 Partie nach Mittweida-Frankenberg. Der Stellennachweis, sowie Erledigung der Vereins angelegenheiten erforderte im Jahre 1906 eine ziemlich rege Korrespondenz, die schriftlichen Eingänge betrugen 219 Briefe, 301 Karten, sowie 25 telephonische Anfragen, welche ebensoviel Be antwortungen erforderten, außerdem 2 Depeschen. Ferner ging dem Verein zum seinem 25 jährigen Jubiläum eine große Anzahl Glückwunschschreiben sowie Telegramme zu. An Ausgängen sind zu verzeichnen 706 Karten und Briefe, außer diesen waren extra 623 Adressen zu schreiben, sowie 147 Wohnungs-An- und -Abmeldungen zu verzeichnen. Der Stellennachweis erfreute sich auch in diesem Jahre weiterer Beachtung von seiten der Dampf- und Kraftanlagen- Besitzer, wie aus folgendem ersichtlich ist. Es wurden besetzt im Jahre 1903 34. 1904 41, 1905 54 und 1906 72 Stellen, hiervon 18 als Aushilfe bei Krankheiten usw. Hieraus darf wohl der Schluß gezogen werden, daß dem Stellennachweis, welcher für Mitglieder sowie Dampf- und Kraftanlagen-Besitzer kostenfrei ist, immer mehr Vertrauen entgegen gebracht wird. Bei den frei gewordenen Stellen im Jahre 1906 war der Mindestlohn 20 Mark und der höchste 40 Mark pro Woche, nur 2 waren noch mit 18 Mark. Bei den jetzigen Verhält nissen war eS nicht möglich, eine Heizer- und Maschinistenstelle für 18 Mark zu besetzen.