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196 Wochenquittung abtrennen, vom Vorsteher beglaubigen und dann aufbewahren kann, damit er den Nachweis der Zahlungsleistung in Händen hat und bei einer Revision vor legen kann. Daß unsere Erwerbslosen-Unterstützung trotz der Kürze ihrer Einführung segensreich wirkt, wollen wir durch Daten beweisen. Es sind bis jetzt erwerbslos angemeldet t 10 Mitglieder. Ausbezahlt wurden bisher 2500 M. In Schwebe hängen noch 22 Fälle von Erwerbslosigkeit, die noch nicht abgelaufen sind und demzufolge noch nicht als abgeschlossen gelten können. Wir glauben mit Vorstehendem manche Unklarheit beseitigt zu haben, doch sind wir auf Anfragen gern zu weiteren Aus künften bereit und zeichnen mit Bundesbrudergruß „Gut Dampf!" Die Bundesleitung. Ueber Speisewasservorwärmer. Nachdruck verboten. XU Betrachten wir eine Kesselanlage, welche mit einem Wirkungsgrad von 75 Prozent aus Kohlen, deren Heizwert 7700 7VU (Wärmeeinheiten) pro Kilogramm beträgt, Dampf erzeugt, es sei der Zustand des Dampfes (Druck und Ueber- hitzungsgrad) derart, daß zur Erzeugung eines Kilogramms desselben aus Wasser von 0 Grad Celsius 650 erforderlich werden. Dann ist die Wärmemenge, welche ein Kilogramm Kohle zur Dampferzeugung beiträgt, 7700X0,75--- 5775 VL, und also die für 100 Kilogramm Dampf zu verfeuernde Kohlenmenge ^0^000 ^ 11,25 Kilogramm. Nimmt man Speisewasser, welches eine Anfangstemperatur von 10 Grad Celsius hat, so ist die Erzeugungswärme eines Kilogramms Dampf — da ja das Speisewasser schon 10 mehr in den Kessel mitbringt, als im erstgenannten Falle — nur 640 VL, und für 100 Kilogramm Dampf wird ein Kohlenaufwand von ^0 ^^00 11,09 Kilogramm notwendig sein. Die Ersparnis an Brennstoff beträgt also im vorliegenden Falle, bei dem durch aus normale Verhältnisse angenommen worden sind, ^^ll 2ff-00 ^ 0,0142 Kilogramm oder 1,42 o/g für 10 Grad Speisewassertemperatur. Erwärmt man nun das Speisewasser, bevor man es in den Kessel drückt, nicht um 10, sondern um 50 Grad, so ist die Ersparnis auch fünfmal so groß, d. h. etwas über 7 Prozent. Die im vorliegenden Zahlenbeispiel gezeigte Möglichkeit einer ziemlich bedeutenden Ersparnis an Brennstoff durch Vor wärmung des Kesselspeisewassers ist den Fachleuten genügend bekannt, und man muß sich nur wundern, daß man von diesem bewährten Sparmittel in der Praxis keinen ausgiebigeren Gebrauch macht, als dies nach dem Gesagten zu erwarten wäre. Höchst wahrscheinlich sind verkehrte Anwendungs- und Ausführungs formen schuld hieran, welche mitunter nicht nur keine Ersparnis ergeben, sondern geradezu eine Verschwendung von Brennstoff herbeiführen. Man sieht in vielen Fällen Speisewasservorwärmer, welche für die betreffende Kesselanlage nicht richtig bemessen sind; anderswo liegt es wieder an einem grundsätzlichen Fehler der Bauart des Vorwärmers, daß der erwartete Erfolg ausbleibt. Oft läßt man den Vorwärmer mit Frischdampf Heizen, obschon auch der Abdampf hierzu reichlich genug Wärme abgeben könnte; den Abdampf selbst dagegen läßt man ohne Ueberlegung in die Luft puffen und meint dann, die Ersparnis mit dem vorgewärmten Speisewasser sei doch nur ein Märchen, eine schöne Theorie, welche sich mit der Wirklichkeit nie deckt. Indessen kann die tatsächliche Ersparnis bei sachgemäß angeordneten Anlagen mit fast theoretischer Genauigkeit nachgewiesen werden. Wie aus den angeführten Beispielen ersichtlich, ist die prozentuale Ersparnis an Kohlen um so größer, je kleiner die Erzeugungswärme des Dampfes. Besonders empfehlenswert ist also die Aufstellung von Vorwärmern bei Niederdruck-Dampf heizungen, weil die Gestehungskosten sich hier noch schneller be zahlt machen, als bei Dampfkraftanlagen. Welches System von Vorwärmern man zu wählen hat, welche Heizflächen in Betracht kommen, wie die Behandlung der Vorwärmer im Betriebe ist usw. sind Fragen, die man von Fall zu Fall an einen Sach verständigen zu richten hat, damit tatsächlich eine Ersparnis er zielt wird. Allgemeine Regeln lassen sich hier nicht aufstellen; es lassen sich jedoch Winke geben, die auch dem gebildeten Laien gestatten, die Einzelheiten der Frage, soweit sie den Kern der Sache berühren, kennen zu lernen. Man unterscheidet, je nachdem die Vorwärmung in einem offenen oder geschlossenen Gefäße vor sich geht, offene oder ge schlossene Vorwärmer. Die erstgenannten sind billiger, haben jedoch den Nachteil, daß die dem offenen Gefäße entweichenden Schwaden in den meisten Fällen unangenehm oder vielleicht auch störend wirken. Die Schwadenbildung involviert auch einen ziemlich bedeutenden Wärmeverlust, sodatz der errechnet? theore tische Gewinn der Vorwärmung nicht unwesentlich verringert wird. Dem gegenüber sind die offenen Vorwärmer leichter zu reinigen, ohne die Rohrverbindungen des Vorwärmergefäßes lösen zu müssen; sogar während des Betriebes läßt sich eine wenn auch nur oberflächliche Reinigung der von öligem oder kalk haltigem Wasser bespülten Teile vornehmen. In vielen Betrieben, welche die Wärme von ölhaltigen Schmutzwässern aus Kraft oder Arbeitsmaschinen nutzbar machen wollen, ist dieser Vorteil von nicht zu unterschätzendem Wert. Sollten jedoch andere Gesichtspunkte dazu zwingen, dem geschlossenen Vorwärmer den Vorzug ,zu geben, so tut man gut, wenn man das schmutzige Warmwasser durch die horizontalen Röhren des Vorwärmers leitet, während das zu erwärmende Speisewasser den Raum zwischen Röhren und Gefäßmantel ausfüllt. Es ist nämlich viel leichter, das Innere der Röhren nach Abnahme des einen Stirndeckels zu reinigen, als die Außenseite der Röhren, welche schwer zugänglich ist. Die horizontale Anordnung der Röhren ist auch von Wichtigkeit, wenn die Verunreinigung des Rohrinneren durch das Warmwasser derart ist, daß der Schmutz sich leicht an den tiefsten Stellen des Wasserweges ansammelt. Eine wichtige Rolle spielt die zweckmäßigste Anordnung der Zu- bezw. Abflußstutzen für das Speisewasser und die Heiz dämpfe. Die vollkommenste Ausnutzung der Wärme ist bei der Durchbildung des sogenannten Gegenstromprinzips möglich, dieses besteht darin, daß das zu erwärmende Speisewasser an demjenigen Ende des Apparates eintritt, an welchem der heizende Dampf oder der Niederschlag desselben austritt. Hierdurch wird ein gleichmäßiger Temperaturunterschied zwischen denjenigen Flüssigkeiten erreicht, zwischen welchen ein Wärmeaustausch statt- ffnden soll, und infolgedessen wird auch eine gleichmäßige Inan spruchnahme der Heizfläche im ganzen Apparat gesichert. Hoher Wirkungsgrad und große Lebensdauer erzielt man so gleichzeitig. Würde man nämlich das kalte Wasser mit dem heißen Dampf eintreten lassen, so würde zwar an dieser Eintrittsstelle ein energischer Wärmeaustausch stattfinden, dagegen hätte man an der Austrittsstelle, wo der niedergeschlagene Dampf und das erwärmte Wasser den Apparat verlassen, nachdem sie ungefähr gleiche Temperatur erreicht haben, so gut wie keinen Wärme austausch. Gegen eine ungleichmäßige Erwärmung und gegen ihre Folgen, wie Verziehen und Lockerwerden der Röhren ist der Apparat auf jeden Fall zu schützen, da ohne eine solche Maß nahme seine Betriebsunfähigkeit mit bestimmter Sicherheit voraus zusehen ist. Die gebräuchlichsten Methoden zur Verhinderung des Lockerwerdens der Röhren zufolge ungleicher Wärmeaus dehnung sind: 1. Die Röhren werden H-förmig gebogen und ihre Mündungen in zwei nebeneinander angebrachten Rohrböden befestigt; die beiden Rohrböden, von welchen der eine als Ein tritt, der andere als Austritt dient, müssen natürlich durch eine Zwischenwand von einander getrennt werden. 2. Die Röhren werden nicht gebogen, an einem Ende fest in den Rohrboden eingewalzt, am anderen Ende in nachstellbare Stopfbüchsen ge führt, welche eine freie Ausdehnung der Röhren gestatten. 3. Die Röhren sind gerade, aber schraubenförmig gewunden; die dadurch, gesicherte Elastizität erlaubt das Einwalzen der Röhren an beiden Enden. Die aus Kupfer oder einer Kupfer legierung gefertigten Röhren werden schlangenförmig gewunden und ihre gerade gezogenen Enden beidseitig eingewalzt.