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192 Verwaltung solche Hasenberzen seien und trotz Einladung nicht erschienen wären, er danke dem Referenten für die lehrreichen, sachlichen Aus führungen". Aus vorstehendem könnte —oder sollte? —nun der Schluß gezogen werden, der „alte Sachse" fei Mitglied unseres Vereins und mit dem Referenten einverstanden. Demgegenüber stellen wir fest, daß der betreffende „alte Sachse" sich als Centralverbändler und Mitglied der Zahlstelle Lößnitzortschaften vorstellte und erzählte, daß gelegentlich einer Versammlung in den Lößnitzortschaften vom Sächsischen Verband trotz Einladung niemand erschienen sei. Was dessen Entschuldigung betreffs der „Sprechweise" anbelangt, sagte er, daß er nicht sprechen könnte wie der Referent, hoffe aber, sich verständlich machen zu können und forderte sämtliche „Sachsen" auf, sich dem Eentralverband anzu schließen und die Anmeldeformulare auszufüllen. In welchem Maßstab dies geschehen ist, entzieht sich unserer Kenntnis, aber eins wissen wir, aus unserem Lager ist und wird so leicht keiner übertreten. Auf die übrigen, in der bekannten Anzapfungen und Beschimpfung unserer Ein richtungen zu reagieren, halten wir für vollständig zwecklos und über flüssig. R. Mit welchen Waffen der Centralverband kämpft. In letzter Nummer unserer Zeitschrift vom 25. April waren wir gezwungen, einer Berichtigung des Zahlstellenvorsitzenden für Chemnitz Raum zu gewähren. Daß diese „Berichtigung" alles andere als eine solche war, haben wir teilweise schon nachgewiesen. Nach persönlicher Informierung bei betreffender Färbereifirma können wir mitteilen, daß der Abschnitt der Berichtigung: „Es ist unwahr, daß sächsische Kollegen in einer Färberei bessere Arbeitsbedingungen sich erringen wollten und die Arbeit aufgeben mußten, weil Rausreißer des Centralverbandes sich fanden, sondern die sächsischen Kollegen wurden wegen so grober Pflicht verletzung entlassen, daß sie alle Ursache haben, dem Centralverband An erkennung zu zollen, der trotz ungerechter Angriffe dem Grundsatz huldigt: „Mit solchen Waffen kämpfen wir nicht!" nicht dem Tatbestand entspricht. Wahr ist, daß beide Heizer infolge langandauernder Ueberstundenarbeit die Arbeit niedergelegt haben. Sie Haltens einfach satt. Welcher Zu stand übrigens überall dort eintrilt, wo eine Arbeitsleistung von 90 und mehr Stunden pro Woche verlangt und geleistet wird. Kündigung war ausgeschlossen. Da der Betrieb es verlangte, versorgte der ebenfalls dort stehende Zahlftellenvorsitzende zwei andere Leute, Gebhard und Loos, die nunmehr die lange Arbeitszeit bei einem Stundenlohn von 30 resp. 32 Pfg. übernehmen. Da der Centralverband Verkürzung der Arbeits zeit auf seinem Panier stehen hat, ist es verwunderlich, daß der Vor sitzende noch keine Anstalten zur Besserung getroffen hat; trotzdem er doch ca- 7 Jahre mit dem die Stelle verlassen habenden Heizer, welcher bis vor kurzer Zeit Mitglied des Centralverbandes war, zusammen ge arbeitet hat. Wegen „grober Pflichtverletzung" ist der Heizer also nicht entlassen worden, wie auch das ihm ausgestellte Zeugnis nachweist. Wir lassen dasselbe hier folgen: Der Inhaber dieses, Herr Johann Dietl, war vom 14. Mai 1900 bis beute 13. 3 07 als Maschinist und Heizer bei mir in Stellung und bin ich mit seiner Führung, -sowie seinen Leistungen immer zufrieden gewesen. Er verläßt feine Stellung auf eigenen Wunsch. Mox Wünschmann, Färberei, Chemnitz. Gegenüber den Anschuldigungen, die Dietls Privatleben betreffen, hat derselbe erklärt, gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen. Wir verlassen diesen Fall, aus dem hervorgeht, daß denen, die den Zentral verband verlassen, ganz gehörige Knüppel in die Beine geworfen werden. (Manchmal auch Rohrstücke). — Die Charge „Einöler" muß es doch geben, denn sonst hätte dem betreffenden Hausmann nicht gesagt werden können: „Ich könnte Dich vielleicht als Einöler aufnehmen". Daß in der Zahlstelle Chemnitz „schlagfertige" Zustände herrschen, wollen wir des näheren nicht weiter erörtern. Bei unseren persönlichen Er mittelungen waren wir in der Lage, in einen nicht amerikanischen Sumpf zu schauen. Wir unterlassen es heute, hierüber zu berichten, geben aber Herrn Bergmann den Rat: Wer im Glashause sitzt, soll nicht mit Steinen werfen! Einen weiteren Beweis, mit welchen Waffen man im Zentralverbande kämpft, bietel dessen Zeitschrift Nr. 7, wo auf Seite 105 der Verbandsvorsitzende Scheffel anläßlich einer im Volkshause zu Leipzig abgehaltenen öffentlichen Versammlung erklärte, der Sächsische Verband habe keine Streikunterstützung ausgezahlt und sei im Zeiträume von 4 Jahren von 8000 auf 4708 Mitglieder zurückgegangen. Nach be währter Taktik brachle er es im Schlußwort vor, wo ibm seitens unsrer dort anwesenden Kollegen nichts widerlegt werden konnte. Vor 4 Jahren hatten wir bekanntlich 6100 Mitglieder. Aus welchem Grunde er zur Fälschung dieser Tatsache wider besseren Wissens kam, ist leicht zu er sehen, da ein angeblicher Abfall von rund 3300 Mitglieder viel drastischer wirkt, als wenn er wahrheitsgemäß angegeben hätte, „der Bund hat durch Einführung seiner Erwerbslosenunterstützung und dadurch ver bundener Verdopplung seines monatlichen Mitgliedsbeitrags von 30 auf 60 Pfg. ca. 1400 Mitglieder verloren. So fälscht man im Interesse des Gimpelfangs Tatsachen „an Hand von Abrechnungen". Daß unser Bund im vergangenen Jahre rund 2600 Mark an Mitglieder auszahlte, die durch Streiks und Aussperrungen in Not gerieten, wird ebenfalls dreist abgeleugnet. Traurig muß es um einen Verband bestellt sein, der durch solch schmutzige Unterstellungen Mitglieder einzufangen sucht. Wie wärs, wenn man sich Zentral-Lügen-Verband nennen würde? Es wäre jedenfalls den Verhältnissen entsprechender. Der Verband prunkt damit, daß er 16000Mitglieder habe. Wieviel Tausende haben davon ihren Wohnort im Monde? Auf dem Papier nimmt sich diese Zahl wunderhübsch aus. Laut Reichsarbeitsblatt Nr. 4 Seite 329 wird mitgeteilt, daß von den angegebenen 16000 zum Zwecke der Arbeitslostgkeitsfeftstellung nur 4515 Mitglieder berichtet haben. Da wir des öfteren dieser Notiz im Reichsarbeitsblatt unter der Rubrik Centralverband der Maschinisten und Heizer begegnet sind, dürfen wir wohl Zweifel an der richtigen Angabe seiner Mitgliederzahl hegen. Nach dem Reichsarbeitsblatt hat dieser angeblich 16000 Mitglieder fassende Verband im 1. Quartal 1907, also für Januar, Februar, März, für 212 Unlerstützungsberechligte die geringe Summe von 5175 Mark für 4178 Tage gezahlt. Da unser Bund bei 74 Meldungen von Erwerbslosigkeit über 2000 Mark zu zahlen hat im gleichen Zeitraum, so läßt sich ermessen, wenn man die Mitgliederzahl beider.Vereinigungen in Beträcht zieht, wie viel dieser „große Verband" leistet, bei mehr als doppelt höheren Beiträgen. Wir setzen in nächster Nummer dieses Kapitel fort und verweisen heute nur noch auf das Eingesandt Dresden wie auch auf den Bericht von Riesa, auf den wir in nächster Nummer zurückkommen werden. fttzpeftenanderungen. Habelschwerdt. Vorsitzender: Ernst weiß wohnt Ritterstr.85. Ruhla i. Thür. Vorsitzender: Rudolf klrndt. Versammlung jeden 2. Sonntag im Monat im „Thüringer Hof". Waldheim, vereinslokal: Restaurant „Kronprinz" Gartenstr. Unserem werten Kollegen Vlldolm volüammor nebst Qemaklin, clie berrlicksten Olückwünscke rur Silderkockreit. öerirksverein blossen. Aactiruf. Unserem treuen Kollegen uncl lVlitgrüncler cies Vereins Vlldslm «odkolil ruken wir ein „Hube sankt" in seine lcüble Orukt nack. lüascliinisten- und lleirerverein Wittenberg u. linig. kl» «Wr kMiiliieiiiiMek welcker mit Kindes bäsmasckine, elektriscber lackt- uncl Kraftanlage vollkommen vertraut ist uncl dies ciurck Zeugnisse nackweisen kann, von einer vrsuersi l'küringens per bald gesuckt. — Okkerten mit Oekaltssnsprücken und 2eugnisabscbrikten unter S. S38 durck die Expedition ds. 6!., pritr peuterstr. 27,1. Qoldene lVledsille peicbenberg l90ö ^ Oie §68. §6scti. Monopol- unä vlsmsrok vroaro Metall- Stopkbüeksvn-ksekungen der ckemiscken und Oummi-bakriken »« G l kiclisrä Lscduake, Drenüen-AI.Vsrnsüorl i. L. K sind selbstsckmierend und die besten, billigsten und kaltbarsten Packungen; sie finden seit länger als 15 jabren in den be deutendsten kitablissements der ganren Welt Verwendung und baden sick allentkalben kür »leüere» uixl Loire» kliixl» kür Ll8»r»8vLt»6ir »»dl »railil - Irrten auk das Olänrendste bewäkrt. kür Kult »»«I HV»i »rrrssser I»»r»pe» kür LovLste» I»nxk »ixl überLItrie» Vsmpk Silberne lVledaille Aussig 1903