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174 der Zunahme des Brennstoffverbrauches (bei halber Last 40 bis 500/o pro U8) der Generator insbesondere derjenige für Brikettvergasung den plötzlichen Veränderungen im Gasbedarf nicht zu folgen vermag und der Gang des Generators von der Belastung abhängig ist. Die weit höheren Anfangsdrucke und Temperaturen im Arbeitszylinder der Gasmaschinen 25—40 Atm. über 15000 0) bedingen wesentliche höhere Beanspruchungen der Triebwerksteile und sorgfältig durchzubildende Kühleinrichtungen, die im Verein mit der unvollkommenen Reinheit des Treibmittels sorgfältigste Konstruktion, peinlichste Wartung und Instandhaltung, fowie regelmäßige Reinigungsarbeiten erfordern. Die Erzielung einer für den Betrieb von Dynamomaschinen ausreichenden Gleichförmigkeit des Ganges erfordert bei den im Viertakt arbeitenden Gasmaschinen außerordentlich schwere und teure Schwungräder. Die Betriebskosten einer Sauggasanlage und einer Heißdampflokomobile von R. Wolf, Magdeburg-Buckau von je 60 U8 größter Dauerleistung und ca. 70 ?8 vorübergehender Maximalleistung ergeben sich aus folgender Aufstellung, wobei insbesondere der mit abnehmender Belastung zunehmende Einfluß der höheren Anlagekosten der Sauggasanlagen auf die Gesamt betriebskosten sehr bemerkenswert ist. Der Preis des Feuerungsniaterials der Heißdampflokomobilen ist mit Mk. 1,8 für 100 l'Z angenommen. Steht Koksgrieß, wie in der Anfrage angegeben, kostenlos zur Verfügung, so kommen die Brennstoffkosten der Heißdampflokomobilen in Fortfall. Unberücksichtigt ist ferner die Möglichkeit der Abdampfverwertung zur Heizung und dergleichen, wodurch die Dampfkraft in allen Fabrikbetrieben mit Heizungsbedarf die wirtschaftliche Ueberlegenheit stets behaupten wird. Zur Luftzuführung ist im allgemeinen der Ventilator der Luftpumpe vorzuziehen. Um diese Frage zu entscheiden, ist nähere Angabe über Betriebsverhältniffe, Zweck der Luftzuführvngs- anlage re. erforderlich. Aufstellung: Größte Dauerleistung ?8 Vorübergehende Höchstleistung . . ?8 Verlangter Unaleichsörmiakeitsarad des Motors . . . . . 8s SauMasanlagen für Anthrazit 60 66 1/100 Anlagekosten: Vollständige Maschinenanlage . . Mk. und Zubehör (Anlaßvorrichtung Schornstein) „ 19100 Rohrleitungen innerhalb des Majchi- nenhauses 900 Montage 680 Erforderliche Grundfläche. . . . grn 80 Fundament und Gebäude (70 Mk. pro gm) Mk. 3800 Gesamte Anlagekosten . . . „ 22600 „ „ für ?8s größte Dauerleistung . . . „ 377 Allgemeine Jahrcsunkosten: Verzinsung, Abschreibung, Unter haltung der Mafchinenanlage 12V-°/o Verzinsung, Abschreibung, Unter haltung der Gebäude 7V-°/o . . Bedienung Mk. Schmieröl, Putzmaterial (reichlich) „ Summe der allgemeinen Jahres unkosten „ Angenommener Brennstoff Angenommener Brennstoff Preis für 100 Ix Garantierter Verbrauch für 1 ?8s Iß Wirklicher Verbrauch einschließlicher Verluste nach Betriebsauf - zeichnnngen KZ Brennstoffkosten für 1 ?8s . . . Psg. tur Briketts 88 68 1/100 19700 840 900 50 3500 23300 402 Heißdampf- Verbundloko- rnobile mit Kondensation 58 70 1/100 13430 300 300 32 2250 15680 270 2560 2680 1755 260 260 170 1200 1200 1200 600 600 500 4620 4740 3625 osten: Anthrazit Briketts Kesselkohlc 8000 5000 Hl. 7500 3,2 1.3 (1,8) 0,42 0,65 0,72 0,52 0,87 0,86 (1,55) 1,665 1,13 Gesamtbetriebskosten für 300 Betriebsstunden. Bolle Sauggasaiilagen Allgemeine Jahresunkosten . . . Mk. für Anthrazit 4620 für Briketts 4730 Allgemeine Jahresunkosten für 1 ?8s Pfg. 2,565 2,72 Brennstoffkosten für 1 ?8s . . . „ 1,665 1.13 Gesamtbetriebskosten für 1 ?8s . „ 4,23 3,85 ' 300 Betriebsstunden. 3/4 Belastung. Allgemeine Jahresunkosten . . . Mk. 4620 4740 Allgemeine Jahresunkosten für 1 ?8 s Pfg. 3,43 3,64 Brennstoffverbrauch für 1 ?8s . . . 20°/° 20°/o Brennstoffkosten für 1 ?8s . . Pfq. 2,00 1,36 Gesamtbetriebskosten für 1 ?8s . „ 5,43 5,00 Belastung. Hcibdampf- Verbundloko- mobile mit Kondensation 3625 2,08 (1,55) (3,63) 3625 2.78 (1.55) (4.33) Verschiedene Mitteilungen. Neue Erfolge der Lunkentelegraxhie. Von der drahtlosen Telegraphie, diesem neuesten Hilfsmittel des Vekehrs, werden fortgesetzt neue Erfolge bekannt, und doch verbleibt offenbar wie „Der Leuchtturm" berichtet, für Forschungen und Entdeckungen auf diesem Gebiete noch ein weites Feld. Als einer der ersten transatlantischen Dampfer ist seinerzeit der Schnelldampfer des Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm II." mit einer Marconi- Funkspruchstation ausgerüstet worden, deren Reichweite aber nur auf die kurze Entfernung von etwa 200 Seemeilen (Seemeile ---1852 Meter) berechnet ist. Mit den Apparaten dieser Station sind nun auf der letzten, am 15. Januar beendeten Reise des Dampfers nach Newyork Erfolge erzielt worden, die über das Maß der Berechnungen ganz enorm weit hinausgehen, obgleich die korrespondierenden Stationen ebenfalls nur mit Apparaten für kurze Distanzen versehen sind. Als sich am Tage des Reiseantritts der deutsche Schnelldampfer noch in der Nordsee bei Haaks Feuerschiff befand, erhielt er gute funkentelegraphische Verbindung mit Crookhafen, einer 600 Seemeilen von ihm entfernten Station an der Südküste von Irland. Nach Antritt der Rückreise von Newyork blieb der Dampfer bis zu 600 Seemeilen Entfernung in guter Verbindung mit der Nantucket-Station, und am 9. Januar antwortete ihm auf einen Anruf hin prompt die sogar rund 800 Seemeilen entfernte Station Sable Island. Am 12. Januar bekam der Dampfer „Kaiser Wilhelm II." unterwegs Funkenverbindung mit dem englischen, auf der Fahrt nach Italien begriffenen Cunar-Dampfer „Caronia". Dieser teilte mit, daß er sich 380 Seemeilen von Gibraltar entfernt befinde, wonach sein Abstand von dem deutschen Dampfer 1050 Seemeilen bettagen mußte. Mit der Verständigung auf diese Entfernung mittelst der schwächeren Apparate war also ein bis dahin für absolut undenkbar gehaltener Rekord erzielt worden. Am Dienstag, 15. Januar befand sich „Kaiser Wilhelm II." frühmorgens um 2 Uhr 40 Mnuten wieder in der Nordsee auf der Höhe von Haaks Feuerschiff, als ihm das Erstaunliche gelang, nochmals mit dem englischen Dampfer „Caronia" Funkspruch verständigung zu erzielen. Nach seiner Angabe befand sich der englische Dampfer nunmehr südlich vom Kap Sperone (Südspitze von Korsika), also in einem Abstand von rund 1200 Seemeilen Luftlinie! Dieser Erfolg erscheint um so großartiger, als die elektrischen Wellen bei dem Telegraphieren zwischen den beiden Dampfern ihren Weg über den ganzen europäischen Kontinent und vor allem über die Alpen hinweg nehmen mußten. Hierdurch dürfte die Theorie, wonach Gebirge für die Funkentelegrapbie besondere Hindernisse darstellen sollten, einigermaßen erschüttert worden sein, zumal es sich, wie nochmals betont sei, hier nicht um starke Sendeapparate für lange Distanzen, wie sie die Stationen in Poldhu (England) und Nauen bei Berlin haben, sondern um solche mit schwacher Energie handelte. Von den beiden genannten Starkstrom-Stationen erhalten unsere transatlantischen Dampfer während ihren Reisen täglich auf noch viel weitere Entfernungen das Neueste vom Tage mitgeteilt, ohne jedoch ihrerseits Mitteilungen an die Stationen gelangen lassen zu können. Ein merkwürdiger, für die Wissenschaft interessanter Umstand, der von den Funkspruchbeamten der Dampfer erst zufällig wahr genommen, dann aber durch festgesetzte Versuche bestimmt festgestellt worden ist, ist der, daß mit denschwachen Sendern Fernverbindungen, wie sie zwischen den englischen und deutschen Dampfern, zwischen