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152 und daher freiwillig gekürzt sind, oder weil sie eine der allge meinen Wirtschaftslage und den Zeitverhältnissen entsprechende Aufbesserung der von ihnen gezahlten niedrigen Löhne unterlassen hatten. „Ein derartiges Verhalten", so führt das Rundschreiben aus, entspricht nicht der Stellung des Arbeitgebers, wie sie von der Hauptstelle gedacht ist. Für die Organisation der Arbeitgeber zum Widerstande gegen die unberechtigten Angriffe der Arbeiter und ihrer Organisationen ist eine der grundlegenden Voraussetzungen, daß der Arbeitgeber aus freiem Willen sein möglichstes tut, um seine Arbeiter, den maßgebenden Verhältnissen entsprechend, in loyaler Weise zu befriedigen. Vor allem muß der Arbeitgeber alles vermeiden, was geeignet sein könnte, ihn den Arbeitern gegenüber ins Unrecht zu setzen; denn sonst sind Vorkommnisse, wie die hier in Rede stehenden, unvermeidlich." Die Hanptstelle nimmt deshalb Veranlassung, an die Vorstände der angeschloffenen Arbeitgeberverbände die dringende Bitte zu richten, darüber zu wachen, daß von ihren Mitgliedern die Arbeitsbedingungen jeder Art nach Maßgabe der gegenwärtigen allgemeinen Verhältnisse in einwandsfreier Weise festgestellt werden. Nur wenn dies überall und in vollem Umfange geschehe, werde sich im gegebenen Falle die volle Kraft der Organisation der Arbeitgeber wirkungs voll betätigen können; sie müsse und werde überall und unbedingt versagen, wo das Unrecht sich auf der Seite der Arbeitgeber be finde". 8. R. Abschluff eines Schiedsvertrages. In der Berliner Metallindustrie, in der schon so viele und so schwere Arbeitskämpfe durchgeführt worden sind, werden jetzt bessere Aus sichten eröffnet in Bezug auf die Wahrung des Friedens zwischen Unternehmern und Arbeitern, denn soeben ist zwischen der Ver einigung Berliner Metallwarenfabrikanten und dem Gewerkverein der deutschen Maschinenbauer und Metallarbeiter ein Schiedsver- lrag zum Abschluß gekommen, der den Austrag von Arbeitskämpfen in der Berliner Metallindustrie zu verhüten sucht. Ber Arbeits streitigkeiten wird, wenn zwischen Arbeitern und Arbeitgebern eine Einigung nicht zu erzielen ist, eine paritätisch zusammenge setzte Kommission gewählt, die über die Differenzen zu entscheiden hat. Gelingt auch hierbei eine Einigung nicht, so wird ein unparteiischer Schiedsrichter hinzugezogen. Dieses Amt hat der frühere Handelsminister Freiherr von Berlepsch übernommen. Die Aussperrung der Berliner Automobilführer, die gleich falls schon viele Wochen dauert, scheint nun auch mit Zugeständ nissen auf beiden Seiten zu Ende zu gehen. wert der Organisation. Zur Lohnbewegung der Steinarbeiter wird aus Bunzlau geschrieben: Nach längeren Verhandlungen zwischen den Ausschüssen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber wurden in einer sehr zahlreich besuchten Versammlung der Steinarbeiter aus dem hiesigen und aus dem Löwenberger Kreise beschlossen, das Angebot der Arbeitgeber auf 13 Prozent Lohnerhöhung anzunehmen. Es wurde einem bezüglichen Tarif, der bis zum 1. März nächsten Jahres Gültigkeit hat zugestimmt. Bei den bisherigen Lohnsätzen verdiente ein hiesiger Steinmetz durchschnittlich 40 Mk., Arbeiter besserer Sachen 60 Mk. wöchentlich. P. S. Geschäftliche Mitteilungen. Kühlung und Verhütung heißer Lager, Beseitigung des Kolbenbrummens, sowie des Pseiscns der Schieber betreffend. Jeder im praktischen Maschinenbetriebe erfahrene Maschinist weiß, wie lästig ein unerwartet auftretendes beißes Lager werden kann, wie dann die Aufsicht über den übrigen Betrieb leidet und zu weiteren Heißläufen die Veranlassung werden kann; ein heißgehendes Hauptlager z. B. eines Kreuzkopfes im Schiffsmaschinenbetriebe kann mangels energischer Abhilfen zum Maschinenbruch und damit zu schwerer Betriebs störung und großen Verlusten führen. Gewöhnlich treten aber gerade derartige Heißläufe auf, wenn die ungestörte Aufrechterhaltung deS Maschinen betriebes von der allergrößten Wichtigkeit ist, z. B bei Sturm auf See oder bei forcierter Fahrt. In den großen elektrischen Zentralen, in Hüttenwerken, an den Gebläsemaschinen in Bergwerken mit tiefen Schächten, an den Fördermaschinen und an den Grubenventilaioren in Walzwerken, an den Kalandern und Walzenstraßen, in den Hauptantrieben der Zucker fabriken, Spinnereien, Webereien, Tuchfabriken, Brauereien, in Maschinen fabriken bei Montagen, an Lokomotiven, Turbinen, Brikettfabriken, ementfabriken, Mühlen, Farbenfabriken, Gummifabriken, Papierfabriken, ellulosefabriken, Schiffswerften, Stärkefabriken, Dampfziegeleien, allen abriken aller Art mit überlasteten Lagern finden sich diffizile Lager, welche mehr oder weniger zum Heißlauf Hinneigen. Die Heißläufe der Lager sind es aber nicht allein, sondern auch das häufig auftretende, große Kraftverluste anzeigende Brummen und Pfeifen der Dampfkolben und Dampfschieber kann einen Maschinisten zur Verzweiflung bringen. Ohne aus die Ursachen hier näher einzugehen, liegt eS zunächst im Interesse der betreffenden Rhederei oder Fabrik, ein Präparat zur Hans zu haben, welches an bekannten diffizilen Lagern und Dampf zylindern dem Heißlauf rc. nicht allein überhaupt vorbeugt, sondern auch bei unerwartet auftretenden Heißläufen diesen sofort energisch auf ein fache für die Lager unschädliche Weise zu begegnen gestattet, ohne die Fortsetzung des Betriebes unterbrechen zu müssen. Das für Vorkommnisse dieser Art seil über 15 Jahren in den verschiedensten Werken der ganzen Welt mit ganz überraschend guten Erfolgen angewandte preisgekrönte Viktoria-Caloricid der renommierten Chemischen Fabrik Max Arthur Krause in Charlottenburg hat sich durch seine sichere und vorzügliche Bewährung einen Weltruf ge sichert, welchen weiter zu befestigen der vorgenannte Erfinder und alleinige Fabrikant mit ehrgeizigem Eifer bestrebt ist. Die Firma ist langjährige Lieferantin deutscher und ausländischer Kriegs- und Handelsmarinen, Staatsbahnen, großindustriellec Werke aller Art. Das Viktoria-Caloricid ist daher zweckmäßig stets in einigen Blech flaschen an den Maschinen und in größeren Vorräten im Magazin bereit zu halten. Dasselbe wird im Gebrauchsfalle den im Gebrauch befind lichen Schmierölen in kleineren Quantitäten zugesetzt; nur bei dampfenden Lagern wird es zunächst nur in das Lager gegossen, und wenn die Hauvtgesahr vorüber ist, zeitweise mit dem bisherigen Oel vermengt auf gegeben, bis das Lager kalt, wie es vorher war, geworden ist. Gegen Kolbenbrummen und Schieberpfeifen wird das Caloricid in die Schmier- vasen der Dampfzylinder zwischen das Zylinderöl gegossen, worauf das Pfeifen und Brummen erfahrungsgemäß sofort aufbört. Gebrauchs anweisung befindet sich in mehreren Sprachen an jeder Blechflasche. Der Versandt geschieht in Standardkisten von 40 plombierten Blech staschen L 25 kg Inhalt. Die Pumpen- und Maschinenfabrik von I. E. Naeh er in Chemnitz, bestehend seit 1861, ist in der Nacht vom 1. zum 2. März zum Teil ein Raub der Flammen geworden. Gießereigebäude, Maschinen- und Kesselhaus, sowie Kontor, Bureau und Lagerräume find vom Feuer verschon: geblieben. Der Betrieb ist nach wenig Tagen wieder voll aus genommen in einem benachbarten größeren Fabrikgebäude, welches vom Besitzer in freundschaftlicher Weise zur Verfügung gestellt wurde. Bücherschau. Der Gasstromerzeuger. Eine neue Wärmekraftmaschine für motorische nnd Heizzwccke im Motorenbau, in der Kalk- und Zement Fabrikation, der keramischen und chemisch-technischen Industrie, Metallurgie -c. und in der Luflschiffahrt von vr. Richard Wegner, Physiker und Diplom-Ingenieur in Heidelberg. Mit 7 Abbildungen. Verlag von C. I. E. Volkmann Nachfolger, Rostock i. M. 1907. Preis Mk. 1,50. Das Merkchen ist in der Hauptsache für Techniker, Ingenieure und Konstrukteure geschrieben und will diese anregen, aus dem vom Verfasser gezeigten Wege weiter zu arbeiten, üm auf dem Gebiete der Gas stromerzeuger noch brauchbareres für die Praxis zutage zu fördern. Der Gasstromerzeuger bezweckt mit den einfachsten Mitteln an maschinellen Ein richtungen praktisch die Verbrennungswärme in direkte, lebendige Energie umzusetzen. Es wird darauf hingewiesen, daß die indirekte Feuerung durch die staunenswerte Ausbildung der Kraftgas - Generatoren immer mehr an Boden gewinnt. Man verarbeitet die Kohle oder andere auch minderwertige Feuerungsmatenalien auf Kraftgas, um mit diesem weiter vorwärts zu kommen zum Nutzen unserer Technik. Im Kampf ums Dasein. Praktische Bibliothek. Band III. Geschäftskniffe (Gejchäftsklugheit) oder der moderne, intelligente Kaufmann in der richtigen Beurteilung und Ausnützung unserer neuzeitlichen geschäft lichen Verhältnisse und Gründungen. Nebst einem Anhang: lieber Geschäfts und Fabrikationsgeheimnisse. Ein Ratgeber von Johannes Obst. Verlag von Hermann Schneider Nächst, Pößneck fI.-M). Preis broschiert 1 Mark. Dieses inhalllich wirklich gediegene, nützliche Büchlein sollte jeder selbständige Geschäftsmann sich zulegen; aber auch vielen jungen Leuten, die als Ge hilfen in irgend einer Branche tätig sind, wird das Buch zur besten Be lehrung dienen. Des ferneren ging bei der Redaktion eine Broschüre der Deutschen Telephonwerke, G. m. b. H., Berlin 80. 33 ein, die künstlerisch aüs- gestatter ein Bild der Tätigkeit dieser Firma zu erkennen gibt. Dieselbe hatte im vorigen Jahre die Internationale Verkehrs-Ausstellung zu Mailand beschickt, wobei die Erzeugnisse der Firma mit 2 Grand Prix und 1 goldenen Medaille ansgezeichnet wurden. - Der Bewerber. Vollständige praktische Anleitung mit Musterbeispielen für Stellensuchende von O. Triebe. Verlag von O. Triebe, Naunhof- Leipzig. Preis 50 Pfg. Der Verfasser dieses Büchleins gibt an Hand von Beispielen jeder Art Stellensuchenden eine genaue Anleitung zum Verfassen und Schreiben von Offerten auf Stellenangebote. Da auch eine Menge praktische Ratschläge gegeben werden, wie man die noch häufig vorkommenden Fehler in solchen Schreiben vermeiden kann, ist dem sich um Stellen bewerbenden Lesern der Kauf dieses billigen Briefstellers nur zu empfehlen. Fragen. 9-z. Wieviel Prozent des Heizwertes der Kohlen können bei einer zooc» L8 Dampfmaschine als Nutzleistung betrachtet werden? Und wie hoch stellt sich dieser wert bei einer nur ;s ?8 Dampfmaschine?