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im Glase, die ihren Grund in dem Zusetzen mit Schlamm des unteren Verbindungsrohres nach dem Wasserstandsglas fand und durch Ansammeln von Schlamm in den Wasserstandsstutzen infolge eines Konstruktionsfehlers begünstigt wurde. — Ohne den Charakter einer Explosion zu tragen, sind noch mehrere Ausglühungen, Einbeulungen und Aufreißungen von Flammrohren vorgekommen, welche die Außerbetriebsetzung der betroffenen Dampfkessel und größere Reparaturen derselben zur Folge hatten. In einem derartigen Falle besaßen die Flamm rohre im ersten Schuß Schmelzpfropfen. Dieselben waren jedoch nicht mehr als solche anzusprechen, da das leicht schmelzbare Metall verschwunden und an Stelle desselben nach und nach Kesselstein getreten war, welcher im Zusammenhang mit einem, ein paar Millimeter starkem Kesselsteinbelag auf dem Scheitel des Flammrohres ein Funktionieren dieser Sicherheitsvorrichtung ausschloß, wodurch der die Ausglühung herbeiführende Wasser mangel nicht angezeigt werden konnte. An einem liegenden Heizrohrkessel mit Planrost-Unter feuerung fand nach 21/2 monatlichem Betriebe eine starke Aus beulung der Feuerplatte statt. Die Beule wies ovale Fläche von 450/650 iniu Durchmesser und eine Tiefe von 420 mm auf. An der ausgebeulten Stelle fanden sich ungemein starke An häufungen von Schlamm und abgesprungenen Kesselsteinschalen Flg. 3. Fallend. vor, die zweifellos die Ueberhitzung und Ausbeulung des Bleches verursacht haben. Die Kesselsohle war 3 bis 4 ein hoch mit einer schwarzen Masse, die augenscheinlich aus Korkabfällen be stand, bedeckt; der übrige Teil des Kessels erwies sich als voll ständig frei von Kesselstein. Der Kessel war bisher in ca. drei monatlichen Betriebszeiten gefeuert worden, ohne derartige bedeutende Ablagerungen nnd Zusammenspülungen auf der Feuer platte gezeigt zu haben. Der Kessel war 14 Tage vor seiner durch die Beschädigung herbeigeführten Außerbetriebstellung ge öffnet und mit einem Sacke (21 LZ) des sogen. Kesselsteingegen mittels „Antilithogonit", welches dem Augenschein nach im wesent lichen aus imprägnierten Korkabfällen besteht, beschickt worden, entsprechend der von dem Lieferanten des Mittels gegebenen Gebrauchsanweisung. Durch den Zusatz einer so bedeutenden Menge des genannten Mittels ist nicht nur ein großer Teil der Kesselsteinbildner, der sich sonst an der gesamten wasserberührten Heizfläche des Kessels abgesetzt hätte, als Schlamm auf der Feuerplatte abgeschieden worden, sondern es ist auch nach dem Befund der vollständig keffelsteinfreien Rohre und Mantelbleche, in kurzer Zeit der vor der Beschickung mit dem Mittel anhaftende, alte Kesselstein abgefallen und gleichfalls auf der Feuerplatte zur Ablagerung gekommen. Da das wiederholt vorgenommene teil weise Abblasen des Kessels die schweren Ablagerungen nicht be seitigen konnte, war die Ausbeulung infolge Ueberhitzung und Ausglühung unvermeidlich. — Ein Dampfkessel hatte sich unter der Abdeckung, zu der feiner, trockener Sand verwendet worden war, undicht erwiesen. Bei der Untersuchung fand sich, daß an einer Stelle infolge einer kleinen Undichtheit die Naht leicht geblasen hatte. Durch den nachrieselnden feinen Sand war gewissermaßen ein kleines Dampf strahlgebläse entstanden, welches nach und nach einen feinen 5 nun tiefen Einschnitt im Blech erzeugt hatte. Die Sandabdeckung wurde entfernt und durch eine Ziegelsteinabdeckung ersetzt. — Ein mit Generatorgas beheizter Dampfkessel, bei dessen Betrieb sich bereits im Jahre 1905 eine Gasexplosion ereignete, deren Folgen im Herausdrücken der beiden seitlichen Jsolierwände und Zerstörung derselben zum größten Teile und im Heraus schleudern einiger Steine aus der Hinterwand des Kesselmauer werks bestanden, hat im Berichtsjahr eine gleichartige Explosion mit ähnlichen Folgen erlitten. Es konnte nunmehr festgestellt werden, daß Generatorgase durch Undichtheiten des inneren Mauerwerkes in den Luftisolierraum zwischen letzterem und dem Außenmauerwerk gelangten und durch Explosion der eingeschlossenen Gase die genannten Zerstörungen herbeigeführt wurden. Durch Ausfüllung derJsolierräume mit Asche und Anbringung einer Explo sionsklappe zur Milderung event. dennoch auftretender Explosionen Fig. 4. Nach der Umlegung. sowie durch die Anordnung einer zweiten Abschlußvorrichtung im Gaskanal vor dem Kessel und durch die Einrichtung dauernder Zugwirkung des Schornsteins auf die Kesselzüge hofft man weiteren Explosionen vorgebeugt zu haben. — Eine zweite Gasexplosion fand in den Zügen eines außer Betrieb stehenden, in der Reinigung befindlichen Kessels statt. Die Explosion, welche mit der Herausdrückung und dem Einsturz des vorderen Stirngemäuers der Ueberhitzerkammer, dem Aus heben der seitlichen Zugabdeckungen, dem Herausdrücken des vorderen Stirngcmäuers des Kessels nach vorn, dem Durchschlagen des Gemäuers an einer Stelle nach dem im Betxieb befindlichen Nachbarkessel und dem Zerschlagen des Essenschiebers sowie dem Abreißen eines kupfernen Kreuzstutzens der Datnpsleitung und einer Neigung des Kessels nach der rechten Seite verbunden war, ist auf Eindringen von Generatorgasen in die Züge des Kessels durch den undichten Schieber oder durch Mauerwerksundichtheiten aus dem Nachbarkessel zurückzuführen. Zum Glück sind die während der Explosion im Kesselinnern mit der Reinigung be schäftigten Arbeiter nicht beschädigt worden. Entsprechende An ordnungen, um der Wiederholung einer Explosion vorzubeugen, wurden getroffen. Ein sehr auffallendes Beispiel des sogen. „Montejierens", d. h. des Uebertretens des Wassers aus dem Unterkessel in den Oberkessel, wurde an einem kombinierten Zweiflammrohr-Heiz röhrenkessel mit 2 Dampfräumen beobachtet; dasselbe fand unter