— 122 — Nach Aussage des überlebenden un gelernten Heizers hat derselbe gegen 4 Uhr früh den Kessel an geheizt, die Wasser standsvorrichtungen jedoch nicht probiert (eine Aussage, welche er später widerrufen hat), noch sonst sich überzeugt, ob der Kessel sich in ordnungsmäßigem Zustande befand; will jedoch gesehen haben, daß Wasser in den Wasserstandsgläsern auf- und abschwankte. Kurz vor 6 Uhr begab sich dieser Heizer in einen neben der Brennerei befindlichen Raum, um Malz zu quetschen, als kurz darauf die Explosion erfolgte. Als die Kesselrevisoren und der Königliche Gewerbe-Inspektor am Mittag des betreffenden Tages an der Unfallstelle eintrafen, bot sich ein Bild wüster Zer störung dar, wie Figur 2 zeigt. Das ganze Kesselhaus war dem Erd boden gleich gemacht worden, der Kessel war in vier Teile zerrissen. Die Feuer buchse mit dem Abfallrohr war 5 rn weit in den Apparateraum geschleudert, der Fig. 4. Unterboden und Feuerrohre 6 m weit geschleudert. Fig. 5. Zerstörung der Nachbargebäude. Hauptteil des Mantels (Figur 3) 32 m weit, der Unterboden mit dem Rest des Mantels und einigen Feuerrohren (Fig. 4) 6 m weit in den Hof der Brennerei, der glatt abgerissene Oberboden mit der Mehr zahl der Rohre 60 m weit, das Sicher heitsventil, von dem sich unterwegs das Äelastungsgewicht gelöst hatte, über 100 in weit auf freies Feld, wo es erst ausge- . graben werden mußte, einzelne Rohre bis zu 200 m Entfernung. Von der großen Kraft der Explosion zeugt auch der Wasserstandskörper, welcher mit dem darunter befindlichen Kesselblech glatt aus dem vollen Blech herausgeriffen und in den Apparateraum geschleudert wurde. An weiteren Zerstörungen war die jenige des anstoßenden Maschinen- und Heizerraums zu verzeichnen. Von den Nachbargebäuden waren das Brennerei lager, dessen Giebelwand vollständig ein gedrückt war, nebst den anstoßenden Arbeiterwohnungen arg mitgenommen worden. Die noch in ihren Betten Fig. 6. Flammrohr. Fig. 7. Wirkung der Explosion.