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22. wahres- und Tätigkeitsbericht des Vereins derHeizerundMaschiinstenzuLhemiütz n, Umgebung. (UUtglied des sächsischen Verbandes.) )Miedemm tritt der Vorstand vor die Mitgliedschaft, um über die Thätigkeit des Vereins während des vergangenen Jahres zu berichten. Der Wünsche und Hoffnungen waren gar viele, das Erreichte war jedoch nur ein bescheidener Erfolg. Trotzdem können die Mitglieder mit Befriedigung an die Fortsetzung ihres Schaffens und Wirkens herantreten. Unser Verein, seine beste Stütze im Verband findend, ist innerlich gefestigt. Aus eigner Kraft heraus tragen wir unser Scherflein bei. die Vorbedingungen zu erfüllen, die hinüber führen zur großen, fruchtbringenden Sozialpolitik im Reiche. Leider machte sich eine größere Arbeits losigkeit geltend. Der zeitweise, künstliche, kurze Aufschwung der Jndnstrieen wirkt in immer kürzer werdenden Pausen rückwärts, und damit füllt auch unserer Organisation, dem Verbände, die Aufgabe zu, durch Einführung von Invaliden- und Arbeitslosen- l Unterstützungen unseren Mitgliedern einigermaßen das Fortbestehen ! zu ermöglichen. Möge unser Verein bahnbrechend auf diesem Gebiete Vorgehen! Zu wünschen bleibt noch, die Mitglieder möchten erkennen, daß nicht die Zahl der Mitglieder, sondern der ihnen innewohnende Geist und Opferwilligkeit bestimmend auf unser aller Geschick einwirkt; es daher dringend nöthig ist. daß im neuen Jahre das Vereinsleben alle Mitglieder am Platze findet. Das ist Ehrensache und Ehrenpflicht! Die theilnahmslosen Mitglieder müssen aufgerüttelt und zu einer für den Verein ersprießlichen Thätigkeit erzogen werden. Die Gleich gültigkeit oder der Unfrieden unter den Collegen ist der einzige und gefährlichste Feind! Nur ein nützliches, collegiales und andauerndes Zusammenarbeiten sichert dem Verein, wie auch Verband eine Zukunft. Im Mittelpunkt unseres Vereinslebens lag der in Pirna stattgefundene Verbandstag. dessen Beschlüsse unfern Mitgliedern wohl noch zu sehr bekannt sind, als daß diese hier einzeln aufgeführt werden müßten. Der Mitglieder bestand erfuhr nur minimalen Zuwachs und beträgt am Schlüsse des Jahres 1902 368 Mitglieder, wovon 8 als passive gelten. Dieser Zahl sind noch 8 Ehrenmitglieder anzusügen. Der Zugang betrug nur 26 Mitglieder — ein Zeichen der mißlichen Erwerbs verhältnisse — wovon uns 3 Mitglieder von Brudervereinen überwiesen wurden. Der Abgang setzt sich zusammen aus 5 mit Tod abgegangenen, 15 wegen Resten gestrichenen und 6 Mitgliedern, welche anderen Vereinen überwiesen wurden. Die Namen der durch Tod verlorenen sind: Oswald Ullmann, Otto Lohs. Johann Friebel, Oskar Rösch. Gustav Berthold, sowie die Ehefrauen Schmidt und Friebel. Gedenken wir in warmer Anerkennung dieser Kämpfer, die im alten Jahre ihre letzte Stellung im Schattenreiche angetreten. Der Verein wird ihr Andenken bewahren! — Die Geschäfte des Vereins wurden in 24 Vereins- Versammlungen, 1 Generalversammlung und 8 Vorstandssitzungen erledigt. Zur Belehrung trugen 5 Vortäge und mehrere Exkursionen bei. Neben diesen ist auch unsere Zeitschrift bemüht gewesen, uns auf dem Laufenden zu erhalten. Das Gleiche ist von unserer Bibliothek, eine der größten im Verbände zu melden. 30 Entleiher benutzten 70 Bünde. Diese Zahlen müssen sich jedoch verdoppeln, um unsrer Büchersammlung nur einigermaßen gerecht zu werden. Es kann nichts schaden, wiederum auf den Zweck derselben hinzuweisen. Gilt es doch den wissenschaftlichen Gesichtskreis der Leser zu erweitern. Den Mitgliedern wird bekannt gegeben, daß dieBibliothek neueKataloge undNummerirung erhalten hat. Auch vergangenes Jahr hat dieselbe neuen Zuwachs erhalten, einmal durch Neuanschaffungen, zum andern durch geschenkweisc Ueberlassung von größeren Werken. Den edlen Gebern sei auch hier Dank dargebracht. Der Fragekasten wurde 64 mal benutzt und förderte regen Gedankenaustausch und Aufklärung. Stellennachweis 1902. Besetzt wurden 26 Stellen, davon 6 zur Aushilfe. Von Firmen hatten sich 36 an den Stellennachweis bezw. Vermittelung von Maschinenpersonal gewandt. Collegen hatten sich 52 gemeldet, theils waren diese stellenlos oder wollten ihre Stellung wechseln. Wie aus obigem zu ersehen ist, hat nur die Hälfte der Angemeldeten Stellung erhalten können. Eine übliche Gewohnheit der meisten Firmen ist jetzt, Stellengesuche in den Tageszeitungen unter Chiffre bekannt zu geben. Es ist dies ein sehr bequemer Weg Angebote von Arbeitskräften zu erhalten, umsomehr noch. weilGchaltsforderungen sehr verschieden gestellt werden. Zudem weiß Niemand, welche Firma Leute sucht. Firmen, weiche etwas ausgeschrieen sind (um einen volksthümlichen Ausdruck zu gebrauchen), würden bei der Namensnennung der Firma oft sehr schwer Arbeitskräfte erhalten. Bei jeder solchen Chiffrevffertc empfiehlt sich der Stellen nachweis durch gedruckte Formulare, in welchen auf unseren Stellennachweis besonders hingewiesen wird. Jedenfalls ist dies das beste Mittel, bei den Fabrikanten bekannt zu werden. Sehr selten bekommt man direkt Antwort, die Firma ist aber doch von dem Vorhandensein unseres Vereins, sowie dessen Stellennachweis in Kenntuiß gesetzt. Ein mehrmaliges Jnseriren in den Tages zeitungen ist zu kostspielig. Dies dürste im Jahre auf einige hundert Mark kommen. An Einnahme hatte der Stellennachweis Mk. 23.— , an Porto Mk. 3.48, an Abonnement von 2 Tageszeitungen Mk. 13.20, Ueberschuß Mk. 6.32. Genesungsunterstützung auf das Jahr 1902. Krank gemeldet hatten sich 57 Collegen. Die Krankheitsfälle sind folgende: Rheumatismus 10, Verletzungen und Quetschungen 9, Entzündungen 5, Lungenkatarrh 4, Bronchialkatarrh 4, Influenza 3, Asthma 3, Muskeldehnung 2, Lumpago 2, Mandelentzündung 1, Gliederbruch 1, Rippenfellentzündung 1, Nierenleiden 1, Magen leiden 1, Lungenentzündung l, Flechten 1, Blutarmuth 1, Blasen leiden 1, Krämpfe 1, Verbrennung 2, Schlagfluß 1, Rippenbruch 1, Beingeschwür 1. Leistenbruch 1. Unter diesen Krankheitsfällen sind 6 Unfälle zu verzeichnen. Bei 4 Krankheitsfällen ist die Krankheit nicht angegeben. 4 Krankheitsfälle stehen noch aus, weil die Collegen sich noch nicht gesund melden konnten. — Die Dauer der einzelnen Fülle ist folgende: 1 mit 5 Tagen, 5 mit 6.