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— 236 — denen 21 Fallthüren in den Maschinen- und Kesselräumen, unter der Wasserlinie, und 19 Klappthüren im Unter- und Hauptdeck liegen. An jeder dieser Thüren befindet sich ein wasserdicht umschlossener Contact, wodurch, sobald die Thür schließt, eine Lampe auf dem auf der Brücke angebrachten Tableau entzündet wird, sodaß man sofort sehen kann, ob alle Thüren ordnungs mäßig geschlossen sind. Für diesen Apparat waren allein ca. 3200 Meter isolirtes Kabel und ca. 1200 Meter isolirter Draht nöthig. — Um die Mannschaft im Nothfall so fort an Deck zu rufen, oder um dieselbe auf ihre Posten bei Schottenmanöver rc. zu beordern, ist ein Alarmsystem von 36 Weckern angebracht, welche in allen von der Mannschaft bewohnten Räumlichkeiten angeordnet sind. Diese Alarmglocken sind in zwei Stromkreise eingeschlossen. In dem einen Stromkreis liegen 12 Wecker, die in den Kessel- und Maschinenräumen, sowie in dem Dynamo- und dem Steuerraum, also überall da vertheilt sind, wo sich wasserdichte Fallthüren befinden. Im zweiten Stromkreis liegen 24 Wecker, die über das ganze Schiff vertheilt sind und für die Alarmirung der ganzen Besatzung dienen. „Leuchtthurm". Die königliche Gemäldegalerie in Dresden leidet infolge der alljährlichen Neuerwerbungen von Gemälden an Platzmangel. Um Platz zu schaffen, hat die Generaldirection der königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft im Einverständniß mit den Landständen beschlossen, minderwerthige Bilder, die nicht mehr als Originale gelten, sowie Copien mit Vorbehalt des Eigenthumsrechts an Provinzialstädte und Ortschaften abzutreten, sobald diese den Nachweis führen, daß ihnen entsprechende Auf bewahrungsräume zur Verfügung stehen. Eine Anzahl von Stadt- und Landgemeinden Sachsens haben sich bereits um die Ueberlassung derartiger Gemälde zur Ausschmückung ihrer Sitz ungssäle u. s. w beworben. — Mancher Freund unseres Ver bandes hat wohl auch in seiner Bibliothek Bücher, welche für ihn werthlos sind; würde er diese aber einer unserer Vereins- bibliotheken überlassen, so würden sie mit Dank angenommen und werden viel Nutzen schaffen können. Gewerbegerichtliches. Nach einem jüngst vom sächsischen Oberlandesgericht ergangenen Urtheile wird die Zuständigkeit des Gewerbegerichts dadurch nicht aufgehoben, daß an Stelle des ursprünglichen Gläubigers dessen Erbe klagt. In der Begründung wird u. A. ausqeführt, der Zweck des Gesetzes über die Gcwerbegerichte, eine im besonderen Maße des Ver trauens der Betheiligten versicherte und besonders schleunige Rechtspflege für gewerbliche Streitigkeiten zu schaffen, erledige sich mit dem Tode des Arbeiters und Gläubigers nicht. Seine Erben vertrauten der Rechtspflege der Gewerbegerichte im Zweifel ebenso, wie er selbst, obgleich sie nicht als solche an der Wahl von Beisitzern theilnehmern, wie ihre Erblasser, und ihr Bedürfniß nach einer besonders schleunigen Rechtspflege sei erst recht lebhaft, weil sie durch den Tod ihres Erblassers meist ihren Ernährer verlieren. Geschäftliche Mittheilungeu. Ueberall hört man von schlechten Zeiten, an allen Ecken und Enden möchte gespart werden. Einsichtsvollere Leute sagen sich und zwar ganz richtig, daß man am falschen Flecke spart, wenn man nur das Billigste kauft, aber die großen Versprech ungen, mit welchen gewöhnlich auch die billigsten Maaren angeboteu werden, geben auch diesen vielfach Veranlassung, das Billigste zn kaufen, trotzdem sie damit schon schlechte Erfahrungen machten. Man findet doch gewöhnlich bald, daß man sich täuschte und wohl um eine Erfahrung reicher, aber trotz des anscheinend billigeren Kaufes im Geldbeutel ärmer geworden ist. Durch Sparen am Unrechten Platze wird viel Geld unnütz nusgcgeben. Besonders ist dies bet Betriebsmaterialien der Fall, so z. B. wird ein minderwerthiger Treibriemen immer vorzeitig defect, hierdurch werden Betriebsstörungen hervorgerufen, welche viel größere Verluste verursachen können, als der ganze Riemen kostete, sodaß die verhältnißmäßig kleine Preisdifferenz gar keine Rolle gespielt hätte. Derartige Betriebsstörungen kann aber ein schlechter Riemen bekanntlich sehr oft verursachen und dazu kommen auch noch die Kosten für die öfteren Reparaturen rc. Man kaufe also Treibriemen nicht bloS nach Preis, denn es werden oft Riemen mit größten Versprechungen als das Beste angeboten zu Preisen, zu welchen eine wirklich solide Waare garnicht her gestellt, geschweige denn geliefert werden kann. Die besten Treib riemen sind die aus wirklich nach alter Methode in Eichenlohe gegerbtem Kernleder gefertigten, die Herstellung derselben muß aber natürlich auch eine fachmännisch gediegene sein. Gebrüder Klinge, Leder-Treibriemenfabrik, Dresden-Löbtau. Eingesandt. Ein Mahnwort an die Mitglieder des Vereins Neugersdors. Wenige Tage noch und der Würsel der Entscheidung über unseren Verein betr. Verbandsaustritt wird fallen. Ein jeder College mag sich wohl bedenken, wie unser Verein seit Verbandsbeitritt erheblich gewachsen ist, mehr denn fünfzig reichen sich kameradschaftlich die Hand als Berufs genossen, aber wie sah es vordem ans? und erst in den Vereinsversammlungen? Die Antwort mag ein Jeder sich selbst geben: und nun erst unsere früheren Kassenverhältnisse? Unterstützungen sind ja ausgezahlt worden, aber unser kleines Vereinsvermögen schmolz bedenklich zusammen, und ohne Berbands- zutritt hätte sicherlich unsere Mitgliederzahl die SO nicht erreicht, und die Unterstützungen, wie sie der Verband bietet und zahlt, konnte unsere Vereinsrasse bei den geringen Monatsbeiträgen nicht leisten, sie wäre längst zerronnen und die kleine Mitgliedeczahl wohl auch! Nun geschwind zu dem Verband! Dies war die Parole, er übernimmt die Unterstützungen und wir wollen erst recht sparen — und siehe, um das Doppelte ist unsere Mit- gliederznhl gestiegen! Die Auszahlungen und Unterstützungen erfolgten glatt und prompt durch die Verbandsleitung, die Zeitung, welche uns im Technischen wie im Praktischen zur Seite steht und uns mit seinen Brudervereinen verbindet, hat sich nicht verringert, nein, von Jahr zu Jahr verbessert! Aber, o du unglückseliger Delegirtentag! welche Enttäuschung hast du gebracht; mancher Delegirte, der mit festem Vertrauen seines Ver eins walten wollte und seine Aufgabe redlich durchzuführen gedachte, „glänzt nicht im Verzeichniß der Protocollliste", manche dringende Aufgabe blieb unerledigt! Die Stunden waren zu kurz und Viele fanden keine Erledigung ihrer Aufträge. — Das Passirt nutzt wieder, wir treten aus, nur austreten ans den: Verband! so hat Jeder gelesen in der Bereinsannonce; „wir wahren selber unsere Interessen, wir wollen nicht mit Pleite gehen im Sächsischen Verband, wir gründen selbst eine Nnterstützungscasse!" Collegen, nach meiner reiflich:n Ueberlegung ist dies ja geschwind gesagt, aber schwerlich auszuführen, da unsere Caffenverhältnisse kleinlich sind und ein Reservefonds uns nicht zur Seite steht; die Möglichkeit, und zwar sehr erwünscht wäre es ja, wenn einer von den Herren Vereins- oder Ausschuhmitgliedern 500 oder 1000 Mk. dem Verein fest deponirten als Grundlage zu einer llnterstützungscasse, dann wäre aller Zweifel gehoben. Sicher aber schafft eine Centralisation mehr als ein Localverein. Die Beiträge zum Verband sind nicht so hoch, daß ein Verein dafür ebensoviel leisten könnte. Daß der Verband die übernommenen Verpflichtungen aus die Dauer nicht aus- sühren könnte, ist auf keinen Fall zu befürchten, gegenwärtig besitzt er noch ein ganz ansehnliches Verbandsvermögen und sollte einmal der Fall ein- treten, daß dasselbe weniger wird, lassen sich gewiß Mittel und Wege finden, dem vorzubeugen, ohne daß die Leistungen verkürzt zu werden brauchen. Dies hat ja Coll. Grollopp in unserer letzten Versammlung ausreichend klargelegt. Wie ich hoffe, wird jeder College sich reiflich prüfen, ehe er die Würfel fallen läßt, er wird mit mir zur Neberzeugung kommen und ein- treten „für die gesammte Organisation und unseren Verband!" Neugersdors, den 1. September 1902. P. E. Müller. Bücherschau. Die Firma Feodor Burgmann, Stopsbüchsenpackungssabrik, deren Fabrikate allgemein bekannt sind, giebt im Deccmber die neue Auflage des Jahrbuches für 1903 heraus. Der Anregung zahlreicher Benutzer dieses Buches folgend, wird die Firma Burgmann dem Jahrbuch eine populäre Abhandlung über Elektricität beifügen. Die Scizzirung der Elektricität soll nicht für Fachleute, auch nicht für solche, die das Wesen der Elektricität eingehend studirt haben, dienen, sondern lediglich für Laien oder solche, die nicht Gelegenheit haben, sich eingehend mit dem Wesen der Elektricität zu beschäftigen. Das Burgmann'sche Jahrbuch hat dadurch einen noch größeren Inhalt empfangen und da Aussicht ist, daß, trotzdem eine größere Auslage gewählt wird, dieselbe recht bald vergriffen sein wird, so empfehlen wir jedem Collegen, sich rechtzeitig bei der Firma Feodor Burgmann in Dresden oder deren Filialen, die genauen Adressen sind ersichtlich aus den Inseraten, welche die Firma regelmäßig in unserer Zeitschrift erscheinen läßt, zu melden. Jeder College, dessen Firma zu den Kunden der Firma Feodor Burgmann zählt, erhält dieses lehrreiche Buch gratis und franco zugesandt. Fragen. 1S1. Ein schmiedeeisernes Wasserreservoir in meiner Anlage ist trotz Farbenanstriches außen an einigen Stellen angerostet. Dasselbe soll jetzt mit einem neuen Anstrich versehen werden und ist selbstverständlich der Rost vorher zu entfernen. Genügt es nun, wenn er einfach abgekratzt bez. die Stellen mit einer Stahldrahtbürste möglichst sauber gemacht werden oder giebt es ein anderes Verfahren, welches das Weiterfressen des Rostes unter der Farbenschicht sicher verhütet? F. G-