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Ban- XU. Cbemniß. den 15. August 1902 Nr. 22 Deutsche - Md Heizer-Zeitschrift. DrgkM AschUches der Hereisr ssr M^chmlkrr x»d Aeizer. Erstes Fachblatt für alle Maschinisten und Heizer Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Die Zeitschrift erscheint am 10. und 25. jeden Monats und kostet jährlich 3,60 Mk. — 2 fl. 25 kr. österr. Währ. Alle Postämter nehmen Bestellungen zum Preise von 0,90 Mk. — 60 kr. vierteljährlich entgegen. (Deutsche Reichs-Post-Zeitungs-Liste Nr. 1750a I. Anhang für 1896.) Alle Zahlungen und Sendungen, welche sich auf den Anzeigentheil beziehen, sind an die persönliche Adresse Ernst Pilz, Chemnitz, Bernsbachstr. 27, alle Beilagen, sowie redactionellen Berichte und Postsendungen an die Redaction Ernst Wurr, Leipzig, Querstraße 1, zu richten. Alle Mittheilungen sür den Verband sind an den Vorsitzenden des Sächsischen Verbandes, Julius Emmerich, Chemnitz, Sonnenstr. 11, zu adressiren. Jnhalts-Verzeichniß: 1. Amtliche Bekanntmachung. 2. Selbstthälige Schalt- uud Anlaß-Vorrichtungen für elektrisch betriebene Pumpenanlagen. 3. Streufeuerung oder automatische Selbstfeuerung. 4. Rechts- und Gesetzeskunde. Eingesandt. Bücherschau. Fragen. Antworten. Briefkasten der Redaction. Bekanntmachung des Verbandsvorstandes rc. »s D-i Jas«rti»»4»ret» dk-rLgl »r» »tergesp-ltt»- Prtilzctlc »der derr^ Raum 2S Pf. Bei XViedrr-oLnngen Ra darr. xis Maschinisten s Betlag es. von denen -er Nedactton ein Probeexemplar einznsenden ist. werbe» unter genauer Angabe der Auflage billigst berechnet. Amtliche Gekanntlnachung. Wanderlehrcurse sür Heizer. Mit Beziehung auf meinen Erlaß vom 1. April d. I. (Min.-Bl. S. 138) theile ich Ihnen mit, daß ich den Lehrer für die Heizercurse dem Director Köhler der vereinigten Maschinenbaufchule Elberfeld-Barmen in Elberfeld unterstellt und letzteren angewiesen habe, die weiteren Verhandlungen mit den Behörden und Industriellen durch Ihre Vermittelung zu führen. Sie wollen ihn hierbei nach Möglichkeit unterstützen und das Zustandekommen der Curse auch dadurch fördern, daß die Gewerbeaufsichtsbeamten derjenigen Bezirke, in denen Curse zu Stande kommen, angewiesen werden, die Industriellen für die Betheiligung ihrer Heizer zu interessiren. Es wird zunächst nicht möglich sein, mit nur einer Lehr kraft allen Anregungen zur Abhaltung von Cursen zu entsprechen. Der Director Köhler ist daher angewiesen worden, zunächst die jenigen Orte zu berücksichtigen, für welche die Wahrscheinlichkeit ausreichender Betheiligung (20 Schüler für einen Cursus) vor liegt, und danach zu streben, die Curse möglichst gleichmäßig auf die Provinzen nach der Dichtigkeit der Industrie zu vertheilen. Ich behalte mir weitere Mittheilung für den Fall vor, daß in Ihrem Bezirk für dieses Jahr kein Cursus abgehalten werden kann, damit Sie die betheiligten Kreise davon verständigen können, daß ihre Wünsche möglichst im nächsten Jahr erfüllt werden sollen. Es ist mir ferner von Werth, die Auffassung der be theiligten industriellen Kreise darüber zu hören, ob Bedenken da gegen obwalten, wenn am Schluß der Curse facultative Eramina abgehalten werden, und denjenigen Heizern, die es bestehen, neben der allgemein zu ertheilenden Bescheinigung über die Betheiligung am Cursus auch eine solche über den „erfolgreichen" Besuch, ohne Bezeichnung der Leistungen im Einzelnen, behändigt wird. Bei einer Reihe der bestehenden Heizerschulen, namentlich im Osten, sind solche Zeugnisse schon üblich, so daß die Betheiligung ! an den staatlichen Cursen darunter leiden könnte, wenn bei ihren Theilnchmern anders Verfahren würde. Da mir jedoch Wohl bekannt ist, daß in den betheiligten Kreisen der Industrie zum Theil Bedenken gegen solche Zeugnisse bestehen, so behalte ich mir meine Beschließung über die Frage sowie darüber, ob den Cursen etwa die Bezeichnung „Meistercurse" zu geben sein möchte, bis zum Eingang Ihrer gutachtlichen Aeußerungen vor. Die vorgeschlagene Bezeichnung liegt deswegen nahe, weil nur solche Heizer bei den staatlichen Cursen Aufnahme finden sollen, die bereits längere Praxis hinter sich haben, und weil die Heizer und Maschinisten in vielen Betrieben bereits jetzt mit dem Titel „Meister" angeredet zu werden Pflegen. Sollte die Entwickelung des Heizunterrichts etwa später dazu führen, von den Heizern und Maschinisten einen obligatorischen Nachweis ihrer Befähigung zu verlangen, so würde in größeren Betrieben noch mehr, als es jetzt schon der Fall ist, ein Unterschied zwischen verantwort lichen Heizern — den Meistern — und den allmälig zu Heizern anzulernenden „Feuerleuten" sich herausbilden, dem es ent sprechen würde, wenn der am Kessel vorgebildete Feuermann den „MeistercarsuS" absolvirt, um seine Befähigung zum ver antwortlichen Meister darzuthun. Auch hierbei verkenne ich in dessen die Bedenken nicht, die sich in der Industrie gegen den Vorschlag gellend machen könnten, so daß ich auch in dieser Frage mir meine Entschließung Vorbehalte. Ihrem Berichte über die angeregten Fragen sehe ich nach sechs Wochen entgegen. Berlin, den 30. Mai 1902. Der Minister für Handel und Gewerbe. Nr. III3, 4816. Im Aufträge: Neuhaus. An alle Herren Regierungspräsidenten und den Herrn Polizeipräsidenten in Berlin. Selbstthätige Schalt- und Anlaß-Vorrichtungen für elektrisch betriebene Pumpenanlagen. Wasser ist ein in jedem Haushalt und industriellen Betriebe viel gebrauchter Artikel. Die städtischen Wasserleitungen sollen ein gutes gesundes Trinkwasser liefern, müssen ein ausgedehntes Leitungsnetz anlegen und unterhalten und sind daher gezwungen, einen angemessenen Preis für die Abgabe von Wasser zu fordern. Daher ist es natürlich, daß in vielen Fällen eigene Pump anlagen aufgestellt werden, weil man auf diese Weise erheblich billiger wegkommt. Dabei kommt es vielfach vor, daß das Wasser von einer entfernt liegenden Wasserquelle, einem Flusse oder Teiche nach einem in der Nähe des Verbrauchsgebietes er höht aufgestellten Wasserbehälter gepumpt werden muß. Dieser Behälter giebt dann das Wasser, entsprechend dem jeweiligen Bedarfe, schneller oder langsamer wieder ab und dementsprechend hat die Pumpe in größeren und kleineren Zwischenräumen Wasser nachzufüllen. Bei Antrieb der Pumpenanlage mittels Dampfmaschine oder Gasmotors kann dieser mehrfach unter brochene Betrieb nur aufrecht erhalten werden unter Aufwendung erheblicher Betriebs- und Bedienungskosten, da der Pumpenraum dauernd überwacht werden muß. Auch in einer Fabrik, wo die Pumpe im Maschinenraum steht, die nöthige Überwachung also vorhanden ist, giebt es in