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Ban- XII. Chemnitz, den 1. Juli 1902. Nr. 19. Der J»serti»»«pret« Pr, vkr-esp-ltrsc Pktitzrüe »drr Ram- r» Pf. Bei rStr^rtz^«l-eu Wibatt. Deutsche Beilage», von denen der Redactton ein Probeexemplar einznsenden ist. werden unter genauer Angabe der Auflage billigst berechnet. Z- Maschinisten- und Heizer-Zeitschrift. Drgss !der KachMer Her^ssdez der bereise jör MtlichisÄes Heizer. Erstes Fachblytt für alle Maschinisten und Heizer Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Die Zeitschrift erscheint am 10. und 2b. jeden Monats und kostet jährlich 3,60 Mk. — 2 fl. 2b kr. öftere. Währ. Alle Postämter nehmen Bestellungen zum Preise von 0,90 Mk. — 60 kr. vierteljährlich entgegen. (Deutsche Reichs-Post-Zeitungs-Liste Nr. 17b0a l. Anhang sür 1896.) Alle Zahlungen und Sendungen, welche sich auf den Anzeigentheil beziehen, sind an die persönliche Adresse Ernst Pilz, Chemnitz, Bernsbachstr. 27, alle Beilagen, sowie redactionellen Berichte und Postsendungen an die Redaction Ernst Wurr, Leipzig, Querstraße 1, zu richten. Alle Mittheilungen sür den Verband sind an den Vorsitzenden des Sächsischen Verbandes, Julius Emmerich, Chemnitz, Sonnenstr. 11, zu adressiren. Jnhalts-Verzeichniß: 1. Dampf-Hochdruck-Rohrleituugen (Schluß). 2. Eisenerzreichthum Rußlands. Verschiedene Mittheilungen. Geschäftliche Mit theilungen. Eingesandt. Fragen. Antworten. D amps - Hochdruck- Rohrleitungen. (Schluß.) In erster Linie ist die axiale Ausdehnung der Hauptstränge zu berücksichtigen und ferner diejenige der seitlichen Zu- und Abführungen zu den Kesseln bezw. Maschinen. Diese sind fest sundamentirt, und muß daher die Compensation in den an schließenden Rohrleitungen erfolgen. Gegen die Hauptrohr leitungen müssen seitliche Drücke möglichst ver mieden, die Fa§onstücke gleichmäßig beansprucht und darf die Längenausdehnung nicht beein trächtigt werden. Es müssen deshalb die Ver bindungsleitungen so elastisch hergestellt werden, daß sie die eigene Ausdehnung in sich aufnehmen können, d. h. sie dürfen nicht in gerader Linie, sondern müssen mittelst Bogen (Ftg. 3) ange schlossen werden. Die vortheilhafteste Compen- sationsvorrichtung der Rohrleitungen ist immer eine winkelige Abweichung, wobei jedoch jeder Wassersack zu vermeiden ist. Es ist rathsam, die Hauptdampfleitungen mit möglichst schlanken, in dem Rohre selbst gebogenen Winkeln mit großen Schenkellängen zu versehen. An längeren, geraden Rohrsträngen, deren Endpunkte festliegen, ist man gezwungen, Compensationsbogen zu verwenden, und zwar werden diese Bogen aus schmiedeeisernem Rohre bis 300 mm lichte Weite in ein fachem, darüber bis 400 mm lichte Weite mit untertheiltem Packung und Nachziehen der Schrauben nöthig ist. Wenn auch die Stopfbüchsen während des Betriebes, also bei voller Er wärmung der Rohrleitungen, dicht halten, so wird doch beim Anlassen der Leitung, ehe also die Erwärmung vollständig er folgt ist, leicht ein Lecken stattfinden. Auf jeden Fall ist zu rathen, entlastete oder sicher verankerte Compensations-Stopf- büchsen zu verwenden. Figuren 4—6 zeigen einige von in der Praxis bewährten verankerten Stopfbüchsen. Um die Gegen drücke der Ausdehnung wirksam aufnehmen zu können, ist eine sorgsame, starre Festlegung der Leitung an einzelnen Stellen unbedingt erforder lich. Ist eine solche Befestigung an Stellen vor gesehen, von welchen aus der Compensation am vortheilhaftesten freier Spielraum gelassen ist, so müssen alle übrigen Unterstützungen mit Rollen versehen sein, welche die Leitung in ihrer Lage festhalten, ohne jedoch ihre Längsbewegung zu behindern. Fig. 7 zeigt eine solche Lage rung. Wasserabscheider und Fayonstücke müssen mittelst Kugellager unterstützt werden, um ihnen eine freie Bewegung nach allen Seiten zu ermöglichen. Bezüglich der Rollen ist es rathsam, zum Schutze der Jsolirmasse einen Gleitschuh anzu ordnen, mit welchem das Rohr auf der Rolle aufliegt. Es braucht in diesem Falle die Isolation an der Auflagestelle nicht unterbrochen zu werden, denn eine Beschädigung durch die gleitende Bewegung findet dann nicht statt. Querschnitte hergestellt. Nicht immer wird es möglich sein, diese Compensationsbogen mit ihrer Biegnngsebene wagerecht zu stellen, sondern man wird sie vertical nach oben oder unten stellen müssen. Im ersten Falle wird in der Dampfrichtung vor dem Bogen, im zweiten Falle in der Mitte des Bogens eine wirksame Entwässerung vorzusehen sein. Nur wo unbedingt durch mangelnden Raum erforderlich, wird die Compensation durch Stopfbüchsen erreicht. Die Stopfbüchsen haben den Nach theil, daß bei längerem Gebrauch das häufige Erneuern der Fig. s. Senkrecht aufsteigende Rohre, namentlich solche, die sich an die Ven tile der Dampfmaschine anschließen, müssen elastisch angeordnet werden und sind hierfür entweder Federunterstützungen oder Hebelausbalancirungen mit Gegengewichten zu verwenden. Beide Constructionen sind derart auszuführen, daß sie das Gewicht der Leitung frei tragen und die Ausdehnung so aufnehmen, daß jeder Druck gegen das Ventil der Maschine vermieden wird. Bei längeren, wagerecht auf Consolen gelagerten Leitungen ist es rathsam, wenigstens diese mittelst Console verstellbar zu machen, da es vorkommt, daß sich im Laufe längeren Betriebs durch die häufige Ausdehnung