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160 Ng. 2. brennung der Gase, damit eine Gichtflamme nicht entstehen kann — genügt die umstehend erwähnte, noch häufig anzutreffende alte Cupolofenform (mit 1 oder 2 Düsen, gemauertem Sockel und niedriger ^Gicht), welche viele Fabriken sich selbst an- U ZW fertigen, nicht mehr. Von weit- Ik !!Wl tragender Bedeutung ist nun der Reform- Cupolofen der Firma SchissckStern, Leipzig. Diese Oefen ge winnen in neu- U erer Zeit immer mehr Ver breitung und D erfreuen sich einer wachsenden Beachtung, da I dieselben den erwähnten An sprüchen in R W» jeder Weise entsprechen und die höchste Lei- « stungsfähigkeit erreicht haben. Bei den- x HW selben wird die Luftzuführung derartig (Fig. ff MM 1 und 2) bewirkt, daß unten eine Reihe A «MW gleichmäßig vertheilter Düsen die Luft in das R Innere des Ofens führt und ist in ei.iem ge- M wissen Abstand bis oben noch- malseinezweitc U ÄMMUl Düsenreihe vorhanden, welche oben die Luft «ÄWkl dem Ofen zuführen können. Außerdem slf 'UWUM diese Cupolöfen mit Vorkammern I !»VWM! versehen, sodaß die Luft vor gewärmt wird. I j M)»' Die Luft vertheilt sich rings um gleich- ! » mäßig in dieser Vorkammer und geht dann ^ durch die verschiedenartig angeordneten » Düsen in das Innere des Ofens. Die durch die unteren Düsen ein strömende Luft wird in ihren, Nachobengehen durch die oberen Düsen aufgehalten, und wird dadurch eine ganz gleichmäßige Vertheilung des Windes und eine ganz in tensive Hitze in der Schmelz zone erzielt. Es hängt bei der Anordnung der Düsen ganz wesentlich da von ab, daß die Größe der Düsen gegen seitig und der oberen gegen die unteren, ferner die Richtung derselben und deren Höhenanordnung für eine gegebene Ofen größe in einer Wechselwirkung stehen müssen, wenn der durch eine solche Anordnung zu erzielende Erfolg auch wirklich erreicht werden soll. Es kommt häufig vor, daß Gießer, welche von einem derartiger. Ofen gehört haben, sich nach diesen Angaben selbst einen Ofen construiren wollen, es ist dieses vollständig verfehlt, denn in der Regel werden alsdann keine Re sultate erzielt, weil in den meisten Fällen die Quer schnitts-Berechnung der Düsen und die Stellung derselben zu einander eine verkehrte war und be wirkte dieses meistens nur Mißerfolge. Wird die obere Düsen reihe zu hvch gesetzt, so entsteht leicht die be kannte, so sehr schädliche zweite Schmelzzone, ist die zweite Düsenreihe zu niedrig, so ver fehlt sie ihre Wirkung vollständig, da die Luftzuführung nicht derart und in solchen Mengen bewerkstelligt werden kann, daß der Kohlenstoff vollständig zu Kohlensäure verbrannt wird, in folgedessen auch nicht die höchste Wärmeentwickelung erfolgen und dadurch eine schnellere Schmelzung, sowie Erzielung eines äußerst flüssigen Eisens nicht stattfinden kann. Die Firma Schiff <L Stern baut nun diesen Ofen bereits für eine Leistungsfähigkeit von 400 KZ und dürften diese kleinen Oefen, welche infolge ihrer eigenartigen Einrichtung bequem im Innern nachgearbeitet werden können, was bei den meisten bis herigen Oefen nicht der Fall war, gerade für Tempergießerei von ausschlaggebender Bedeutung sein. In vielen Temper gießereien war die Anschaffung eines großen Ofens, wegen der großen Menge, welche darin geschmolzen werden mußte, zu weitgehend. Eine andere sehr sinn reiche Construction ist der transportable, kippbare Ofen, Fig. 3, welcher zum Schmelzen von Rothguß, Nickel, Quali tätseisen rc. dient. Bei diesen Oefen (60—500 KZ Inhalt) wird die Luft durch die Achsen löcher dem um den Ofen herum- ^ führenden Hohlraum zugeführt. Die Gase gehen, wie auch bei den stationären Oefen (Fig. 4), zunächst in den unteren Theil des Ofens und steigen von dort in die Höhe. Eine zweite seitliche Zuführung dient dazu, die Luft durch schlitzartige Düsen in das Innere des Ofens zu leiten, damit der Kohlenstoff, welcher, durch die untere Luft zuführung erst nur zu Kohlenoxyd verbrannt, durch die weitere Sauerstoffzuführung zu Kohlensäure verbrennt und dadurch der höchste Hitzegrad entwickelt wird. Ein an der Seite befindliches Handrad dient zum Kippen des Ofens. Die Hauptvortheile dieser kippbaren Schmelzöfen sind: verkürzte Schmelzdauer, Coaksersparniß, bequeme Abschlackung, Ersparniß an Tiegeln und leichte Handhabung, sowie b queme Inbetriebsetzung. Was nun die stationären Schmelzöfen an betrifft, wird bei denselben der Wind, vermittelst Gebläse, seitlich zugeführt und geht zunächst in einen um den Ofen herumlaufenden (Fig. 4), durch zwei Mäntel und durch eine innere Platte abgeschlossenen Raum. Die untere Platte ist mit einer Anzahl Löcher versehen, wodurch die Luft gleichmäßig vertheilt in das Innere des Ofens ein- treten kann. Durch die Zuführung der Luft in den um den Ofen herumgelegten Raum nimmt dieselbe die ausstrahlende Hitze des^Ofens auf, wird also vorgewärmt und kühlt gleichzeitig das Aeußere des Ofens fort während ab, sodaß eine Ausstrahlung der Hitze nach außen niemals statt finden kann. Ein Kamin ist zur Erzielung des nöthigen Zuges nicht er forderlich,da zurintensiven Verbrennung des Coakses, wie bereits erwähnt, ein Gebläse vorgesehen ist, wodurch auch ermöglicht wird, den Wind heiß in das Innere des Ofens zu führen und durch diese Anlage eine Coaks-Er sparniß von 50 Procent und mehr erzielt wird. Die abziehenden Gase, welche eine Tempe ratur von 3- bis 400 Grad Celsius besitzen, können nun noch weiter zu Trockenzwecken verwandt werden, indem man dieselben durch den Trocken ofen leitet. Nur zwei kleine Fundamente sind zur Aufstellung dieser Schmelzöfen nöthig und ist somit keine besondere Einmauerung erforderlich. Das Ofenfutter hält jahrelang, wenn es richtig