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125 wähnt, einen Fortsatz ä, der über den Boden u des Einsatzes o j hinwegragt und an dieser Stelle a siebartig durchbrochen ist. Der Einsatz s ist unterhalb des doppelten Bodens lr und in seinem unten offenen Fortsatz ck mit Reinigungsmaterial ausge füllt. Das nach Abnahme des Deckels i in den Einsatz s ge schüttete unreine Oel nimmt seinen Weg in Richtung der einge zeichneten Pfeile und zwar im Einsatz s nieder- und im Fuß a hochsteigend. — Mitgetheilt vom Patent- und technischen Bureau von Richard Lüders in Görlitz. Jahresbericht des Sächsischen Revisionsvereins. Aus dem Geschäftsbericht des Sächsischen Dampfkesfelrevisions- vereins 1901. , Gußeisen für Dampfkessel. Eine kleine Anzahl der unter Vereinsaufsicht stehenden Dampfkessel besitzt zum Befahren derselben nicht die allgemein üblichen ovalen Ausschnitte im Mantel (Mannlöcher) mit Deckel, welche von innen anliegen, sondern cylindrische gußeiserne Stutzen, deren Deckel von außen aufgeschraubt werden. Wir haben in den letzten Jahren mit diesen Fahrstutzen recht schlechte Erfahrungen gemacht. An einem Kessel mit cylindrischem Fahrstutzen riß, während einer von uns ausge führten Wasserdruckprobe, bei 9 Atm. Prüfungsdruck der obere Flansch des Fahrstutzens ab und flog mit Deckel (zusammen 82 KZ schwer) seitlich nach vorn 11 Meter weit über den Hetzstand hinweg, glücklicherweise ohne Jemand zu treffen. Wäre der Deckel senkrecht nach oben geflogen, so hätte er jeden falls die in Betrieb stehende Hauptdampfleitung von 300 mm Durchmesser durchschlagen. Der Guß war an der Stelle, an welcher der Bruch begonnen hatte, etwas porös. Nach diesem Vorkommniß sollte in derselben Anlage der gleich gebaute gußeiserne Fahrstutzen des Nachbarkeffels beseitigt und ein schmiedeeiserner Ring aufgenietet werden. Beim Ab schlagen des gußeisernen Flansches zeigte es sich nun, daß der gußeiserne Stutzen unter dem Flansche schon rundherum einge brochen war. Es war nur noch ein gesunder Gußring von 2—10 mm Breite, im Mittel 6 mm vorhanden. Durch das Anziehen der 12 Deckelschrauben wird der Flansch an der Verbindungsstelle mit dem cylindrischen Stutzen auf Abbrechen beansprucht. Der Riß war vorher nicht gesehen worden. Wir werden derartige Fahrstutzen sorgfältig beobachten und zu entfernen suchen. Diese Fahrstutzen müssen aus Schmiedeeisen oder aus Stahlguß hergestellt werden und in letzterem Falle am oberen Flansche zwischen den Befestigungsschrauben Verbindungsrippen mit dem cylindrischen Theil erhalten. Es liegt aber gar kein Grund vor, an Stelle der allgemein üblichen ovalen Mannlöcher mit Jnnendeckel, die runden Fahr löcher mit Außendeckel in Anwendung zu bringen. Oel im Dampfkessel. In den letzten Jahren haben die Central-Oberflächen- Condensationen zunehmende Verbreitung gefunden. Bei der Oberflächen-Condensation kommt, im Gegensatz zu der üblichen Mischcondensation, der Abdampf der Dampfmaschinen mit dem Condensationswasser nicht in directe Berührung; das Nieder schlagen des Dampfes findet in einer Art Röhrenkessel statt, welcher vom Kühlwasser durchströmt wird. Das aus dem Dampfe sich bildende Condensat, welches mit 60° 6. austritt, ist wohl ein kesselsteinfreies Wasser, welches aber das Cylinder- Schmieröl enthält, welches vom Dampf mitgeriffen worden ist. Die Oberflächen-Condensationen müssen daher auch mit Oelab- scheidern versehen sein, von deren Wirksamkeit es abhängt, ob das Condensat ohne Gefahr zum Kesfelspeisen verwendet werden kann. In der Anlage eines Mitgliedes, in welcher im verflossenen Jahre eine Central-Condensation eingerichtet worben war, hat bei der Verwendung des Dampfconbensats die unvollständige Oelausscheidung recht bedenkliche Folgen gehabt. 2—3 Wochen nach Inbetriebnahme der Condensation traten an den vorhan denen 6 Kesseln Undichtheiten an den Nähten und Ausbeulungen der Feuerplatten ein, welche an 2 Kesseln zu umfangreichen Reparaturen führten. Nur durch das Erkennen der Ursache der Ausbeulung bei der Untersuchung des ersten Kessels und durch sofortige Beseitigung des Nebels wurde weiterer Schaden verhütet. Die Anlage besitzt jetzt eine Dehne'sche Wasserreinigung, durch welche das Dampscondensat geführt und Vvn der Oel- beimischung genügend befreit werden konnte. Von dieser Zeit an traten keine unangenehmen Erscheinungen mehr an den Kesseln auf. Die Untersuchung der Kessel, liegende Heizrohrkesfel von 100 bis 158 gm Heizfläche und 5 Atm. Betriebsdruck, ergab Folgendes: Die Mantelbleche und die Heizrohre waren auf der Wasserseite mit einem öligen Ueberzug versehen. Der Theil der Feuerplatte, welcher tief ausgebeult war, trug die Merkmale der Ueberhitzung und war auf demselben der ölige Absatz fast vollständig verschwunden; das Oel war auf dem erglühten Blech verflüchtigt und verändert worden. Der Ansatz auf den Blechpartien neben der Ausbeulung enthielt 15,95 Procent ölartige Substanz. Das Wasser aus dem Oberflächenconden- sator, welches zum Speisen verwendet wurde, enthielt 0,0326 Z Oel im Liter. Von zwei Kesseln hatte die Feuerplatte sehr tiefe Aus beulungen erhalten, außerdem war an der Rundnaht dieser Bleche mit der zweiten Platte das innen liegende Blech in der Nietlochreihe auf rund 600 mm Länge quer durchgerissen. Beide Kessel mußten mit neuen Feuerplatten versehen werden. An den übrigen drei Kesseln waren die Ausbeulungen der Feuerbleche noch nicht gefährlicher Natur, dagegen in ihrer Form gleichartig und höchst interessant, in Folge dessen ich an einem der Kessel die Veränderungen genau aufnehmen ließ. Der Kessel hat 2000 mm Durchmesser, 5000 mm Länge. Die Feuerplatte von 2670 mm Länge und 14 mm Dicke war in ihrer ganzen Länge und in der Breite des ersten Feuerzuges zu einer großen Mulde von 36 mm größter Tiefe in der Mitte ausgebeult worden; im ersten und letzten Viertel der Blechlänge hat aber außerdem eine Einbeulung stattgefunden und zwar bis auf 12 bezw. 14 mm Höhe über der ursprünglichen geraden Lage des Bleches. Das Feuerblech hat daher in der Mittelebene eine Wellen form angenommen. Auf welche Vorgänge im Feuerblech sind diese eigenartigen Formveränderungen zurückzuführen? Unter regelrechten Verhältnissen, bei reinem Wasser und reinen Heizflächen nehmen die Kesfelbleche, an denen die Feuer gase vorüberziehen, eine Temperatur an, welche nicht erheblich höher ist als die Temperatur des im Kessel befindlichen Wassers. Alle dem Bleche von außen zugeführte Wärme wird in das Wasser weitergeleitet. Dieser Zustand ändert sich jedoch, sobald auf den Blechen innen dicker Schlamm und Kesfelsteinablage- rungen stattgefunden haben oder ölige Ausscheidungen eingetreten sind oder starke Lösungen irgend eines Salzes sich gebildet haben, durch welche der Wärmeübergang vom Blech zum Wasser erschwert oder verhindert wird. Kann das Blech die empfangene Wärme nicht weitergeben, so muß ein Wärmestau im Blech stattfinden, in deren Folge daS Blech eine höhere Temperatur annimmt, die sich im ersten Fcuerzuge bis zum Erglühen des Bleches steigern und alsdann, durch die Wirkung des Dampf druckes, zu einer Ausbeulung Veranlassung geben kann. Mit der Erwärmung der Bleche ist eine entsprechende Ausdehnung derselben verbunden. Ist die Erwärmung der ver schiedenen Bleche sehr ungleich, werden einzelne Bleche als Folge von Wärmestau in ihnen wesentlich stärker erhitzt als andere Kesseltheile, so werden die überhitzten Bleche auch eine erheblich andere Ausdehnung annehmen wollen als die letzteren. An der großen Ausdehnung werden die überhitzten Bleche jedoch ver hindert durch die anliegenden weniger erhitzten Blechpartien und Kesseltheile, ferner will die äußere, am höchsten erhitzte Blech haut sich mehr ausdehnen, als die nach dem Wasser zu gelegene und kühler gehaltene Blechoberfläche. Die Behinderung der naturgemäßen Ausdehnung der überhitzten Blechpartien muß in