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^rotocolL über die Sitzung des Gesammtvorstandes des Sächsischen Verbandes der Vereine der Maschinisten und Heizer, mit Sitz in Chemnitz zur Abnahme der Jahresrechmmg des Verbandes auf das Jahr 1901 abgehalten im Hotel „Bier Jahreszeiten" am 23. Februar 1902. Erschienen sind auf Einladung in Nr. 8 der Zeitschrift folgende Collegen: Julius Emmerich, Chemnitz, Vorsitzender, Friedrich Grollopp, Leipzig, stellv. Vorsitzender, Ernst Pilz, Chemnitz, Cassirer, Wilhelm Friedemann, Meißen, Revisor, Louis Franke, Crimmitschau, Revisor, Wenzel Köhler, Limbach, Beisitzer, Gustav Köhler, Hainichen, Beisitzer. Ernst Wurr, Leipzig, Redacteur und Unterzeichneter Schriftführer. Entschuldigt sind wegen Krankheit die Collegen Oscar Rösch, stellv. Cassirer, und Carl Brand-Meerane, Beisitzer. Vorsitzender Coll. Emmerich eröffnete ^9 Uhr unter Be grüßung die Sitzung, erwähnend, daß dies die letzte vor dem Delegirtentage sei, wo über unsere Thätigkeit zu Gericht gesessen wird. Jeder von den heute Anwesenden hat, so gut er konnte, seine Pflicht gethan, um den gestellten Anforderungen zu genügen. Die sehr reichhaltige Tagesordnung lautet: 1. Prüfung der Cassenbücher; 2. Richtigsprechung der Jahresrechnung; 3. Vorlage des Jahresberichtes; 4. Zeitschristenversandt per Post; 5. Berathung der eingegangenen Anträge zum Delegirtentag; 6. Statutenvorlage; 7. Berathung der Angelegenheiten der Vereine Hohenstein, Oberlungwitz, Schwarzenberg und Breitenhof; 8. Angelegenheit des Vereins Döbeln mit Collegen Brauer; 9. Tagesordnung für den Delegirtentag; 10. Ausstellung in Pirna; 11. Beschickung des Verbandstages des Deutschen Verbandes zu Ostern 1902 in Magdeburg. Nach Anfrage des Vorsitzenden wird die Tagesordnung an genommen und sofort in dieselbe eingetreten. Coll. Franke fragt an, ob wir heute nur von dort an die Prüfung der Bücher vornehmen wollen, bis wo im August v. I. die Revision stattgefunden hat. Dem wird zugestimmt. Die Prüfung der Cassenbücher nehmen folgende Collegen vor: Franke (Hauptbuch), Friedemann (Strazze), Köhler- Limbach (Cassabuch) und Köhler-Hainichen (Belege). Gegen ^10 Uhr erscheint Coll. Eisler vom Verein Frei berg und bittet, an der Sitzung theilzunehmen zu können. Dies wird bereitwilligst gestattet. Im Laufe der Prüfung monirt Coll. Friedemann eine Ausgabe von 4.20 Mk. für Vortragszwecke. Der Gegenstand erledigt sich nach gegebener Aufklärung von selbst. Die Prüfung der Cassenbücher ist vorgenommen, baare Casse, Werthpapiere und Sparcassenbücher eingesehen worden. Coll. Franke constatirt, daß der in Abzügen vorliegende 13. Cassenbericht in allen Theilen richtig ist. Es betragen die reine Einnahme Alk. 17 339.68 „ Ausgabe 14 704.52 Ueberschuß Mk. 2 635.16 Angelegt in Werthpapieren Alk. 2 000.— ,. zur Zeitschriftcasse ä Conto . . „ 1000.— Zur täglichen Abhebung bei der Stadtbank zu Chemnitz 1000.— Auf Sparcassenbuch angelegt 803.08 An banrer Casse auf neue Rechnung . . „ 1 296.06 Coll. Friedemann: Die Arbeit der Revisoren ist für heute erledigt; der anwesende Freiberger College könne dies be stätigen. Er könne demzufolge abreisen, aber nicht seine Unter schrift unter das Sitzungs-Protocoll geben. Er habe dies nur vor- gebrachh um Vorwürfe, wie sie schon an Delegirtentagen vor gefallen seien, zurückweisen zu können. Auf Wunsch des Vor sitzenden sollen die Revisoren an der Sitzung noch theilnehmen, was sie auch thun würden. Vorsitzender: Das Ergebniß des vorgelegten Rechnungs werkes werden die Revisoren zum Delegirtentag vertreten. Punkt 1 und 2 der T.-O. hat sich hiermit erledigt. Vorsitzender: Coll. Köhler-Hainichen möchte abreisen; bevor er abreise, habe er noch eine wichtige Angelegenheit, welche Punkt 8 der T.-O. betreffe, zu regeln. Der Grund sei folgen der: Coll. Köhler hat eine discrete Angelegenheit, welche ein früheres Verbandsmitglied betras, ausgeplaudert. Dies sei nun so weit gekommen, daß der beschuldigte College den Klageweg beschreiten wolle. Seiner Zeit ist ein Protocoll nicht veröffent licht worden, weil eben die ganze Angelegenheit discret behandelt wurde. Das uncorrecte Verhalten Köhlers sei sehr zu tadeln. Auf Anfrage des Vorsitzenden giebt Köhler vor der Ver sammlung zu, daß er die Aussprache gethan; er bedauere dies, werde aber, auch die Folgen tragen. Köhler reist hierauf gegen 12 Uhr wegen dringender Angelegenheiten ab. Mittagspause ^1 Uhr. Wiederbeginn der Sitzung i/z2 Uhr. Punkt 3. Der Jahresbericht wird in vorliegender Fassung zum Druck empfohlen. Punkt 4. Vorsitzender: Um eine bessere und billigere Zustellung der Zeitschrift an alle Verbandsmitglieder, Abonnenten und Inserenten herbeizuführen, mache es sich nöthig, hierzu Stellung zu nehmen. Redacteur Wurr: Verschiedene Fachzeitschriften gingen ihm direct per Post zu, d. h. ohne Streifband. Es hat sich gezeigt, daß dieser Versandt der billigere ist. Ferner sei nicht hoch genug zu veranschlagen, daß bei dieser Art der Versendung jeder College die Zeitschrift erhält. Bei dem jetzigen Versandt per Packet und durch die Extraversendung durch die Vereine sei eine Gewähr für Pünktliche Bestellung nicht geboten. Das Bestellgeld ist ein ge ringes, Pro Jahr nur 24 Pfg., und würde wohl jeder College gern tragen. Der Zeitungsversandt wird zwar nicht billiger, dafür aber einfacher, zuverlässig und schnell. Die Verwaltung will nicht nur Entlastung der Casse verlangen, sondern auch neue, zeitgemäße Fortschritte machen uud anbahnen. Vorsitzender: Unsere Zeitschrift wird auf diesem Wege unbedingt an Ansehen gewinnen. Cassirer Pilz: Die Postprovision beträgt pro Exemplar und Jahr 39 Pfg., das Bestellgeld 24 Pfg., zusammen 63 Pfg. Angenommen, bei 6000 Mitgliedern würde dies betragen 6000 mal 63, das sind 3780 Mk. Wenn jeder Verein oder jedes Mitglied das Bestellgeld trägt (6000 mal 24 sind 1440 Mk.), bliebe für die Zeitschriftcasse noch 2340 Mk. zu tragen. Außer dem ist noch zu beachten, daß dann das jetzige Porto und die Kosten für Streifbänder in Wegfall kommen. Würden wir für die Zeitschrift etwas mehr aufnehmen, z. B. nur 5 Psg. Pro Mitglied und Monat, so könnten wir die Postprovision tragen und noch etwas übrig behalten. Der Herr Vorsitzende führt einige Beispiele an, wie hoch sich der Versandt der Zeitschrift bei einigen Vereinen beläuft. Stellv. Vors. Grollopp steht dem Project sehr sympathisch gegenüber, zumal eine billigere und bessere Bestellung der Zeit-