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106 Antrag II. Ferner wolle der Delegirtentag beschließen, die Verbandsverwaltung zu beauftragen, daß dieselbe die nöthigen Vorkehrungen trifft, um eine Verschmelzung der beiden Verbände der Maschinisten und Heizer herbeizusühren. Begründung. Nur eine große geschloffene Macht ist im Stande, die Förderung unserer Bestrebungen in die richtigen Bahnen einzu lenken. Auch würde das Ansehen des Berufs der Maschinisten und Heizer bedeutend gewinnen; so viele unserer fernstehenden Collegen, selbst große Vereine würden sich dazu bequemen, dem einen Verbände sich anzuschließen, wohingegen sie beim Bestehen zweier Verbände keine Einigkeit nebst Verbrüderungsgesühl unserer Berufskollegen erblicken. Ferner ist ein Verband auch leistungsfähiger durch eine große Macht, in dem wir in die angenehme Lage versetzt werden könnten, für uns unab hängige Verwaltungsbeamte anzustellen, welche nicht, nachdem sie zehn bis 12 Stunden lang im Dienste der Fabrikanten körperlich und geistig thätig waren, nach den Feierabendstunden die Geschäfte des Verbandes zu erledigen haben. Antrag III. Der Delegirtentag wolle weiter beschließen, für Mitglieder, welche mindestens 1 Jahr dem Verbände angehören, unentgeltlich Rechts schutz zu gewähren und zwar 1. in Gewerbestreitsachen zwischen Mit gliedern und Principalen, 2. in Krankencassen-Streitsachen, 3. auf Grund des llnfallversicherungsgesetzes, 4. des Alters- und Jnvalidenversorgungs- gesetzes, 5. in Strafsachen, nur Fachangelegenheiten betreffend. Begründung. Mancher unserer Collegen, welcher vielleicht durch ein frivoles Handeln seitens seines Principals oder durch sonst eines der schon in Antrag II gekennzeichneten llnterstützungsinstitute seiner vollen Rechte verlustig gegangen ist, würde seine Rechte durch einen Rechtsanwalt oder eine sonstige sachverständige Person vertheidigen zu lassen in der Lage sein, wenn ihm von Seiten des Verbandes ein Rückhalt geboten würde. SchLnhetde. Antrag I. Der Verbandstag wolle beschließen, daß der Verband die Tagegelder und die Vereine die Reisegelder bezahlen und dies sofort in Kraft tritt. Grund. Um zu sparen, denn dadurch wird der Verband sehr erleichtert. Antrag II. Den Z 4 der Berbandssatzungen dahin zu ändern, daß die Alters grenze bei Aufnahmen neuer Mitglieder von 45 aus 50 Jahre fest gesetzt und keine Aenderung mehr gemacht werden soll, damit dem Ziel ein Ende gemacht wird. Grund. Viele Collegen würden sich gerne noch einem Vereine an schließen, jedoch ist ihnen hierzu keine Gelegenheit geboten. Es giebt Collegen, die von einem Maschinisten- und Heizerverein weit entfernt wohnen und durch verschiedene Unterhaltung mit Freunden kommt der Austausch, aber zu spät insolge des hohen Alters. Dadurch würden wir sehr viele und erfahrene Collegen den sämmtlichen Vereinen unseres Verbandes sich anschließeu sehen. Bautzen. Antrag I. Die Delegirtenversammlung wolle beschließen, daß die Zeitdauer für den nächsten Delegirtentag wieder auf 3 Jahre festgesetzt wird. Antrag II. Die Delegirtenversammlung wolle beschließen, daß die Zahl der Ver treter zum nächsten Delegirtentag um 75 Procent verringert, der ganze Verband in Bezirke eingetheilt werde und die Kosten der Ver treter jedoch vom Verbände wie bisher getragen werden. Grund. Hierdurch wird dem Verbände viel Geld erspart und den Vertretern ein leichteres Arbeiten ermöglicht, denn fünfundzwanzig Mann kommen eher zum Ziel als hundert und darüber. Antrag III. Sollte Antrag II bei der großen Zahl der Delegirten keinen Anklang finden, stellt Verein Bautzen den Antrag auf Urabstimmung fänimt- licher Mitglieder des Verbandes über selbigen. Antrag IV. Einem Zusammenschluß mit dem Deutschen Verbände stellt sich der Verein Bautzen entschieden entgegen. Gründe. Sehr viele. Antrag V. Zu einer Erhöhung der Beiträge kann sich der Verein Bautzen nicht entschließen. Grund. Weil der Verbandsvorstand diese Erhöhung nur zur Ver größerung der Zeitschrift, nicht aber zur Unterstützung der Mitglieder ver wenden will. LLbau. Antrag. Der Maschinisten- und Heizerverein zu Löbau u. Umgeg. stellt den Antrag, den verheiratheten Collegen, welche einen eigenen Hausstand haben und wo der Wechsel der Stellung manchmal eine Uebersiedelung mit sich bringt, zu den Umzugskosten eine Beihilfe zu gewähren. Die selbe müßte nach Kilometern festgesetzt werden. Bei wiederholter, aus obiger Veranlassung nothwendiger Uebersiedelung darf die Beihilfe erst nach zwei Jahren wieder gezahlt werden. Begründung. Es wird manchem Collegen geboten, seine Stellung nach außerhalb zu verändern resp. zu verbessern, jedoch die große Ent fernung hält Manchen davon ab. Kann man sich aber sagen, Du bekommst 10—15 Mark Beihilfe, dann läßt man die Stelle nicht so leicht fahren, und der Wohnort wird gewechselt. Schkeuditz. Antrag I. Jeder Verein schickt seinen Delegirten selbst. . Grund. Wir sind der Ansicht, daß ein Delegirter nur einen Ver ein vertreten kann. Antrag II. Jeder Verein bezahlt seinem Delegirten das Fahrgeld, der Verband jedoch die Tagegelder. Grund. Wir sind der Ansicht, daß die Verbandskasse durch Abnahme der Fahrgelder zu dem Delegirtentage genügend entlastet wird. Antrag III. Jeder Delegirte kann nur einen Verein vertreten. Will ein Verein, welcher weit vom Orte des Verbandstages gelegen ist, selbst keinen Delegirten schicken, ist es ihm anheim gestellt, sich einen Delegirten von einem nahe am Orte des Delegirtentages gelegenen Verein stellen zu lassen. Grund. Durch diesen Antrag wird bezweckt, jeden Verein in rich tiger und würdevoller Weise zu vertreten, indem der Delegirte genau von den Anträgen und Wünschen des Vereins, für welchen er auf dem Dele girtentage erscheint, unterrichtet sein muß. Gotha. Nach Beschluß der Versammlung am 1. Februar wurden folgende Anträge für gut geheißen und debattelos angenommen: Anträge 1 bis 5 angenommen; Antrag 6 desgleichen, jedoch fügen wir hier einen Anhang bei, welcher wie folgt lautet: „Heirathet ein Mitglied 1 Jahr nach dem Tode seiner ersten Frau, so tritt dieselbe in die gleichen Rechte ein". Anträge 7 bis 9 angenommen. Zu Antrag 10 möchten wir den einen Satz abgeändert wissen, daß die Vereine sowohl, als auch der Verband die Kosten beiderseits gemein schaftlich zu tragen haben. Anträge 11 bis 13 wurden gut geheißen und debattelos angenommen. Antrag 14 wünschen wir dermaßen umzugestalten, daß nicht eine Beschwerdecommission, sondern ein Schiedsgericht ernannt wird. Mit Antrag 15 sind wir auch einverstanden, nur bemerken wir, daß, wenn eine Commission oder ein Schiedsgericht gewählt wird, dieses nicht aus 3, sondern aus 7 Mann bestehen möchte. Begründung. Wenngleich auch drei Personen schneller zum Ziele gelangen, so ist immerhin nicht ausgeschlossen, daß sieben Mann mit ihren Meinungsverschiedenheiten doch eher etwas bezwecken, als drei Mann. Erfurt. Wir haben uns zum größten Theile die Verbands-Anträge zum Delegirtentage zu eigen gemacht. Zu Antrag 1 wurde beschlossen, daß die Collegen, welche in einem Orte wohnen, wo ein Verein besteht, dem betreffenden Verein beizutreten haben, und daß in einem solchen Orte Einzelmitglieder nicht in den Ver band ausgenommen werden können. Antrag 2 wurde angenommen. Antrag 3. Das Einschreibegeld soll bestehen bleiben, wie es bis jetzt war, dasselbe jedoch bei einzelnen Mitgliedern auf 3 Mk. festzusetzen und das Aufnahme-Alter bei 45 Jahren zu belassen. Antrag 4 ist angenommen. Antrag 5. Es wurde beschlossen, daß der Verband den Delegirten zu bezahlen habe. Geschieht das nicht, dann soll die Steuerhöhung von 5 Pfg. pro Mitglied und Monat wegsallen. Anträge 6—14 wurden angenommen. Antrag 15 schließt sich dem vorigen Antrag an. Ferner wurde der Antrag gestellt, „den Delegiertentag auch einmal in Erfurt abzuhalten und nicht immer nur in Sachsen". Begründung. Hier in Thüringen sind viele Vereine, welche dem Verbände noch fern stehen. Und wenn der Berbandstag einmal hier ab gehalten würde, so könnte es dem Verbände nur zu großem Nutzen gereichen. Altenburg. Sonntag den 2. März Nachmittags 3 Uhr Versammlung im neuen Saale der Bärenschänke. T.-O.: Die Anträge zum Delegirten tage. Zahlreicher Betheiligung sieht entgegen D. B. Apolda. Sonntag den 2. März Nachmittags Punkt 3 Uhr Vortrag des Herrn Ingenieur Barthel, Lehrer an der Reform-Werkmeister- und Gewerbeschule Apolda. Nach dem Bortrag Monatsversammlung. Um voll zähliges Erscheinen der Collegen bittet D. V. Chemnitz. Die ordentliche Generalversammlung findet am Sonntag den 2. März Nachmittags Punkt stz3 Uhr im Hotel Vier Jahreszeiten statt und nicht, wie durch ein Versehen des Setzers angegeben, am 16. Februar. T-O : 1. Jahresrechnung; 2. Richtigsprechung derselben; 3. Anträge; 4. Neuwahl; 5. Verschiedenes. Anträge für die Generalversammlung sind lt. 8 10 des Vereinsstatutes bis spätestens den 27. Febr beim Vors. Emil Hosmann, Dammstraße II, II einzureichen. — Sonntag den 16. März Nachmittags 3 Uhr Versammlung. Zahlreichen I Besuch erwartet D. V. Döhlen (Pl. Grund). Sonntag den 16. März Nachmittags ^4 Uhr ^ Monatsversammlung. — Am dritten Osterfeiertag den I. April findet eine ! Exkursion nach dem großartigen Mühlenetablissement des Herrn Commerzien- j rath Bienen in Plauen statt. Sammeln am Plauener Bahnhof um