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99 35 Pferdest. und etwa 310 Umdrehungen in der Minute aus geführt; die Hubgeschwindigkeit beträgt bei voller Belastung 4 M in der Minute. Durch eine gelenkige Kupplung ist der Motor unmittelbar mit der Schneckenradübersetzung verbunden, von wo aus die Kraft durch eine Stirnradübersetzung mit ge- fraisten Zähnen aus die geschmiedete Kettenradachse übertragen wird. Letztere ist so gelagert, daß die Last möglichst in der Mitte der Katze hängt, wodurch ein gleich mäßiger Druck auf die Lauf räder ge sichert wird. Als Trag organisteine Gall'sche Gelenkkette von 70 Mm Glieder- theilung ver wendet. In gleicher Weise wiedie Hub bewegung wird auch die Quer bewegung bewirkt. Es ist zu dieser Bewegung ein Haupt strommotor von 12 Pserdestärk. und etwa 800 Um drehungen in der Minute verwendet, die Geschwindigkeit der Querbewegung beträgt rund 30 m in der Minute. Die Bremsen für die Hub- und Querbewegung der Laufkatze werden durch Elektromagnete bethätigt, deren Stromzuführung so erfolgt, daß sich die Bremsen lösen, wenn der Strom nach den beiden Fahr motoren geleitet wird. Bei Ausschaltung des Betriebsstromes werden dagegen die Bremsen durch Gewichte, welche auf den Bremshebeln angebracht sind, angezogen. Die Stromzuführung für den ganzen Krahn geschieht durch zwei blanke, mit der Krahnbahn gleichlaufende Contactdrähte aus Kupfer. Die Gießerei ist für eine monatliche Leistung von 600000 KZ Rohguß eingerichtet; sie soll neben dem Bedarf für die eigenen Werkstätten Guß für auswärtige Besteller liefern, besonders in großen und complicirten Stücken, nach denen für Maschinen fabriken, Fabriken der chemischen und elektrischen Industrie, Schiffswerften usw. dauernd große Nachfrage vorhanden ist. Ein großer Theil der Production entfällt ferner auf maschinen geformte Zahnräder, Riemenscheiben und sonstige maschinell ge formte Maschinentheile. Durch Qualitätsuntersuchungen wird über den Ausfall der Erzeugnisse stete Controle ausgeübt. In dem Anbau des Hauptgebäudes, welcher durch eine Zwischendecke in zwei Geschosse getheilt ist, befinden sich drei Cupolöfen für 5000—6000 LZ Schmelzleistung in der Stunde; rechts von diesen liegt die Metallgießerei und Lehmformerei mit den erforderlichen Trockenkammern, links die Sandformerei mit den Sandbearbeitungsmaschinen, die ebenso wie die beiden Hochdruckventilatoren elektrisch angetrieben werden, erstere im Gruppenantrieb, letztere durch zwei direct gekuppelte Motore von 45 Pferdest. Gesammtleistung; der Gichtaufzug wird von einem 15 Pferdest.-Motor bethätigt. Durch die ganze Gießerei zieht sich eine Windleitung, an welche Trockenöfen angeschlossen werden, sodaß die Formen an Ort und Stelle im Boden getrocknet werden können; ebenso ist die Wasservertheilung sehr günstig. Fig. 2. Innenansicht der Gießerei. Außer den Krähnen dienen zum Transport der Gußstücke auf Rillenschienen laufende Transportwagen, auf welchen die Guß stücke in das vor der Gießerei liegende Putzereigebäude gebracht werden. Dieses Gebäude ist ebenfalls mit massiven Umfassungen und Doppelpappdach versehen. Die Putzerei ist 35 X 37 in groß und in eine große Mittel halle und zwei kleinere Seitenhallen getheilt. In der Mittelhalle läuft ein Krahn von 20 t, in den Seiten hallen solche von 2 i/z t Tragfähig keit. Das Putzen der Gußstücke geschieht zum Theil durch Sandstrahl gebläse und Schleif apparate. Auch hier sorgen große Ab zugsschlote für Ab führung des Staubes und der verdorbenen Luft. Aus der Putzerei gelangen die Guß stücke mittels elek trisch ange triebenen Spills auf Plattformwagen direct in das die mechanische Werkstatt und Montagehalle umfassende Gebäude. (Schluß folgt.)^ Ausstellung, Betrieb und Instandhaltung von Elek tromotoren und Dynamomaschinen. (Schluß.) Eine der häufigsten Veranlassungen zu Betriebsstörungen giebt das Heißwerden bestimmter Theile der Maschine und muß die Ursache dazu festgestellt und sofort beseitigt werden. Ein Heißwerden der Lager kann eintreten durch ungenügende Füllung der Oelbehälter, Eindringen von Schmutz oder Ver wendung ungeeigneten, zu dickflüssigen Schmieröles. Besonders bei neuen Anlagen wird ein Heißwerden zuweilen veranlaßt durch zu straffe Treibriemen. Da Betriebsstörungen aus dieser Ver anlassung häufig ^Vorkommen,^wird''hier ausdrücklich darauf auf merksam gemacht. Wie in allen diesen Fällen Abhilfe geschafft werden kann, ist jedem in der Wartung von Dampfmaschinen erfahrenen Collegen bekannt. Ein Heißwerden des Ankers" kann'durch verschiedene Ursachen herbeigeführt werden, am häufigsten wohl durch unrichtige Bürsten stellung. Da die Bergmannmaschinen, Type 6, auch bei falscher Bürstenstellung funkenfrei laufen, wird diese Ursache häufig ver kannt. Abhilfe muß zunächst durch Verstellung der Bürsten versucht werden, hilft dies nicht, so sind alle Contactstellen zu untersuchen, ob sie sich nicht etwa irgendwo gelockert haben. Eine weitere Ursache ist auch zu starker Druck der Bürsten, deren Reibung ungemein zur' Erwärmung des Ankers beitragen kann. In diesem Falle, welcher ja auch aus anderen Anzeichen zu er kennen ist, tritt die Erwärmung zunächst am Collector auf. Abhilfe wird durch Nachlassen der Spannfedern geschafft. Es ist durchaus verkehrt, etwaige Funkenbildung durch zu scharfes