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Protokoll über den 12. Delegiertentag des Freien Maschinisten- nnd Heizerbrindes Deutschlands) Sitz Ltzeinnitz) abgehalten i,n Saale des Etablissements „Lentralhalle" in Werdau am 7., 8. und tz. Juni 1908. Erster Tag. Der Bundesvorsitzende Emmerich ersucht die Delegierten, ihre Plätze einzunehmen und eröffnet um 1.1 Uhr den 12. Delegiertentag mit den Worten: „Namens des Vor standes heiße ich alle von nah und fern herbeigeeilten Delegierten herzlich willkommen. Die Zeit ist wieder an uns herangetreten, Bericht zu erstatten über die verflossenen zwei Jahre. Mit dem Wunsche, daß das schon 19 Jahre im Bunde Bestehende auf recht erhalten und im Interesse der Mitglieder, zum Wohle, Blühen und Gedeihen des Bundes noch besser ausgebaut wird", schließt der Vorsitzende und gibt dem Werdauer Vorsteher das Wort. Kollege Müller heißt alle Delegierten im Namen des Vereins Werdau mit einer kurzen aber markigen Ansprache herz lich willkommen. Kassierer Pilz übernimmt das Amt als Prysenzlistenführer und geben die Aufgerufenen ihre Anwesenheit kund. Anwesend waren 51 Delegierte, welche 64 Vereine vertraten. Der Vorstand ist vertreten durch den Vorsitzenden I. Emmerich-Chemnitz; Stellvertreter M. Kramer-Bredereiche; Kassierer E. Pilz-Chemnitz; Schriftführer O. Röckel-Chemnitz; stellv. Schriftführer M. Körbitz-Chemnitz; A. Kelz-Glauchau, Ob.-Revisor; H. Triebeneck-Gera, Ob.-Beisitzer; Beschwerde kommission A. Künzel-Gera; Redakteur I. Kralapp-Chemnitz. Die Prüfung der Mandate ergibt, daß folgende Delegierte anwesend sind: Altenburg: Koppe. Annaberg: Lange. Apolda: Bock. Chemnitz und Zschopau: Sacher. Crimmitschau: Krug. Döbeln: Wohlgezogen. Dresden: Hille. Driesen und Landsberg: Belitz. Elsterberg, Mylau-NetzsLkau und Greiz: Petzold. Erfurt: Engelhardt. Frankenberg: Kattermann. Gera: Grabmann. Glauchau: Teichert. Gotha: Hoßfeld- Großenhain: Zimmermann. Hainichen: Lange. Ilversgehofen: Großer. Königsberg: Mittelstadt. Königstein, Sebnitz und Neustadt i. S.: Knobloch. Lausig k: Grübler. Leipzig: Heber. LeiSnig und Waldheim: Scholl. Limbach: Köhler. Löbnitz-Ortschaften und Plauenscher Grund: Grafe. Magdeburg: Berger. Marktredwitz: Bär. Meerane: Sonntag. Meuselwitz und Zeitz: Schuster. Mittweida: Kums. Mühlhausen i- Th. u. Steinseiffen: Störr. Neugersdorf: Reichel. Nossen: Winkler. Oberlungwitz: Brügmann. Ohrdrufs u. Waltershausen: Wolf. Pirna: Krause. Pößneck: Mader. Riesa: Knieße. Roßwein: Röthig. Schkeuditz: Noack. Schmölln: Sänger. Schneeberg: Weihrauch. Schwarzenberg: Herold. Sonneberg: Sahr. Spremberg i. d. L.: Tittel. Stollberg, Thalheim und Oelsnitz i. E.: Kempe. Treuen: Schink. Weida und Zeulenroda: Geinitz. Werdau: Blumenstein. Wunsiedel: John. Wurzen: Reinel. Zwickau: Emmerich ll. Emmerich weist auf Punkt 2 der T.-O. hin (Bureauwahls und teilt mit, daß bei der Statutenberatung vor zwei Jahren der Passus „Bureauwahl" aus Versehen nicht ins Statut ge kommen sei. Er hole dies aber heute nach und bittet zur Bureauwahl Vorschläge zu machen. Gotha schlägt als 1. Versammlungsleiter M. Kramer-Breder eiche vor. Altenburg macht den Vorschlag, als 2. Versammlungsleiter A. Künzel-Gera zu wählen und wurde noch vorgeschlagen M. Hille-Dresden. Kramer wurde als erster Versammlungsleiter einstimmig und Künzel als 2. Versammlungsleiter gegen 8 Stimmen ge wählt. Beide nehmen die Wahl an. A. Kelz-Glauchau wird als Rednerlistenführer gewählt, auch dieser nimmt die Wahl dankend an. Nach diesem fragt der Vertreter vom Verein Werdau an, wie man sich dazu stellt betreffs des 5. Saaldieners, welcher als Ersatzmann vorgesehen ist und ob dieser während der Tagung mit tätig sein soll oder nicht. Hierüber entsteht eine rege Debatte. Gotha erklärt, 4 Saaldiener würden genügen. Pilz erläutert noch den Sachverhalt. Der 5. Mann sollte nur bei Verhinderung eines der vier Bestimmten als Ersatzmann eintreten. Gegen 15 Stimmen wurde beschlossen, daß der 5. Saal diener während der Tagung mit tätig sein soll. Punkt 3 der T.-O. Geschäftsordnung und Abstinunungsmodus. Künzel spricht betreffend der Geschäftsordnung und ist dafür, diese festzulegen. Dresden geht hierzu auf seinen Antrag 19 Nr. 2 ein, um folgenden Nachsatz dem § 16 des Statutes auzuschlicßen: „Ist namentliche Abstimmung beantragt — dieselbe hat bestimmt bei Satzungsänderungen stattzufinden — so ver einigt der Delegierte soviel Stimmen auf sich, als er tat tatsächlich Mitglieder in seinem vertretenen Kreise hat und ist hierzu die letzte Quartalsabrechnung ausschlaggebend." Begründung: Durch diesen Abslimmungsmodus den großen und kleinen Vereinen zu ihren zustehenden Rechten zu verhelfen. Dieser Antrag Nr. 2 wurde zurückgestellt und beschlossen, den Punkt später zu verhandeln. Künzel ist dafür, die im Statut befindliche Geschäftsordnung zu benutzen, welchem zugestimmt wird. Punkt 4 der T.-O. Jahres- und Kassenberichte auf die zwei abgelaufenen Geschäftsjahre, a. Jahresbericht des Vorsitzenden: Emmerich bringt den Jahresbericht vom Bunde zu Gehör: „Der Delegiertentag zu Leipzig 1906 brachte als Haupt punkt die Erwerbslosen-Unterstützung, in der Erkentnis, daß diese