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— 31 Schwierigkeiten, welche in der Wirbeltheorie des Descartes Mühe bereiteten, gelöst findet. Man sieht jetzt ein, warum die Excentricitäten der Planeten beständig dieselben bleiben können, warum die Ebenen ihrer Kreisbahnen nicht zu sammenfallen, sondern ihre verschiedene Neigung in Bezug auf die Ebene der Ekliptik behalten und warum die Ebenen aller dieser Kreisbahnen durch die Sonne gehen müssen; warum ferner die Geschwindigkeiten der Planeten sich in der beobachteten Weise beschleunigen und verlangsamen können, und dass sie schwerlich so beschaffen sein können, als wenn sie in einem Wirbel um die Sonne herumschwängen. Man erkennt schliesslich, wie die Kometen unser System durchkreuzen können. Denn seitdem man wahrnahm, dass sie oft in die Region der Planeten eintreten, begriff man kaum, wie sie manchmal aus einer entgegengesetzten Be wegungsrichtung in diejenige eines Wirbels, der Kraft genug zum Fortführen der Planeten hatte, übergehen konnten. Durch die Newton’sche Lehre ist aber auch dies Bedenken gehoben; denn nichts widerspricht dem, dass die Kometen ebenso wie die Planeten elliptische Bahnen um die Sonne, aber nur weitere, von der kreisförmigen Gestalt mehr ab weichende Bahnen, durchlaufen, dass daher eben diese Körper periodisch wieder zurückkehren, wie einige alte und neue Astronomen sich gedacht haben. Hierbei besteht die einzige Schwierigkeit darin, dass Herr Newton, der die Wirbel Descartes’ verwirft, will, dass die kosmischen Räume nur sehr wenig Materie enthalten, damit die Planeten und Kometen auf ihrer Bahn um so weniger Widerstand fänden. Wenn man diese Stofflosigkeit voraussetzt, so scheint es weder möglich die Wirkungen der Schwere noch diejenigen des Lichtes zu erklären, — wenigstens nicht auf den Wegen, die ich eingeschlagen habe. Um nun diesen Punkt zu prüfen, behaupte ich, dass die Aethermaterie auf zwei Arten für dünn gehalten werden kann, dass nämlich entweder ihre Atome von einander ent fernt sind und sich zwischen je zweien grosse stofflose Zwischenräume befinden, oder dass sie sich zwar berühren, aber das Gewebe eines jeden höchst fein und mit kleinen leeren Räumen mitten durchmischt ist. Was den stoff losen Zwischenraum angeht, so gebe ich denselben ohne Bedenken zu und halte ihn sogar im Hinblick auf die Bewegung der kleinen Körperchen untereinander für nothwendig und bin nicht der Ansicht Herrn Descartes’, dass die Raumerfüllung allein das Wesen der Körper ausmacht; ich füge jedoch noch die vollkommene Härte hinzu, welche sie undurch-