17 — Schwingungen machen würde. Dies ist leicht zu berechnen mit Hilfe der bekannten Pendelgesetze und der Länge des Sekundenpendels, das zu Paris 3 Fuss 8V2 Linie misst. Ich linde so, dass für diese beiden Schwingungen 1 Stunde 2472 Minuten erforderlich sein würden, wenn man gemäss der neuen Messung Herrn Picards den Durchmesser der Erde in demselben Maasse zu 19 615 800 Fuss annimmt. Die Geschwindigkeit der flüssigen Materie muss demnach in der Nähe der Erdoberfläche derjenigen eines Körpers gleich sein, welcher die Umdrehung der Erde in der be sagten Zeit von 1 Stunde 2472 Minute machen würde. Diese Geschwindigkeit ist ungefähr 17 mal grösser als die jenige eines Punktes auf dem Aequator, welcher dieselbe Umdrehung in Bezug auf die Fixsterne, wie man beobachten kann, in 23 Stunden 56 Minuten ausführt. Wie ersichtlich ist das Yerhältniss zwischen dieser Zeit und einer Stunde 2472 Minute sehr nahe gleich 17 zu 1. Ich weiss, dass diese rapide Geschwindigkeit dem selt sam erscheinen wird, der sie mit den hier auf der Erde stattfindenden Bewegungen vergleichen will. Dies darf aber keine Schwierigkeiten bereiten, da sie im Yerhältniss zu dem Umfang und der Grösse der Erde sogar nicht als aussergewöhnlich erscheint. Denn wenn man z. B. einen Erdglobus betrachtet, wie man solche zum Schulgebrauch herstellt, und sieh auf diesem Globus eine Kugel denkt, welche in 14 Sekunden oder Pulsschlägen nur einen Grad durchläuft, d. h. mit der Geschwindigkeit der soeben er wähnten Materie sich bewegt, so wird man diese Bewegung sehr mässig finden, ja dieselbe kann sogar langsam er scheinen. Uebrigens scheinen verschiedene Naturvorgänge eine äusserst schnell sich bewegende Materie, die durch die Poren der Körper leicht hindurchzudringen vermag, als Yorbedingung zu fordern. Solcher Art ist z. B. die Kraft des Schiesspulvers, das beim Entzünden seine rapide Be wegung nicht aus sich selbst noch aus derjenigen, welche die Lunte besitzt, entnimmt; folglich muss sie von irgend einem anderen Stoffe herrühren, welcher diese Bewegung hat und überall vorhanden ist; denn die Wirkung desselben tritt allemal ein, sobald die Vertheilung der Stoffe darin eine geeignete ist. Solcher Art ist auch nach meiner An sicht ganz ebenso die (Federkraft) Elasticität des Stahles und anderer fester Körper wie auch diejenige der Luft. Hiermit kann man auch die Muskelkraft der Thiere ver gleichen, die man ja mit Fug und Recht durch eine Gährung