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förmige um das Centrum der Erde oder viel mehr nach oben als zur Tiefe gerichtet sein. Dies hat er aber niemals behauptet, sondern sogar das Gegentheil, dass die Flüssig- keitstheilchen sich ohne Unterschied nach allen Richtungen hin bewegen. Er scheint nicht in Rechnung gezogen zu haben, wie viel grösser die Geschwindigkeit der flüssigen Materie sein muss, damit ihr ebenso viel Gewicht zukommt, als man bei den meisten Körpern findet; sonst würde er mit Recht das Urtheil gefällt haben, dass die Geschwindigkeit, welche die Theilchen des Wassers oder ähnlicher Flüssigkeiten be sitzen können, mit der Geschwindigkeit jener Materie, welche die Schwere verursacht, keineswegs vergleichbar ist. Ich für meine Person habe mit Sorgfalt den Grad dieser Geschwindigkeit aufgesucht und glaube ungefähr be stimmen zu können, wie hoch sie sich belaufen muss. Da mehrere andere Naturerscheinungen davon abhängen, so dürfte es nicht ohne Nutzen sein, an dieser Stelle zu zeigen, worauf sich das, was meine Ueberlegungen gefördert hat, gründet. Ich komme auf die Figur zurück, deren ich mich bereits oben bedient habe. Es ist nämlich das Gewicht des Körpers E genau gleich der Kraft, mit welcher eine ebenso grosse Flüssigkeitsmenge sich von dem Centrum D zu entfernen strebt, oder es muss, was im Grunde dasselbe ist, beispielsweise ein Pfund Blei mit derselben Stärke zur Erde hinstreben, wie eine Flüssigkeitsmasse von dem Volumen dieses Bleistückes (ich meine das Volumen, welches die festen Theilchen einnehmen) von oben herab nach der Seite drückt, um sich vermöge seiner kreisenden Bewegung von dem Centrum zu entfernen. Die Blei- und Flüssigkeits substanz unterscheidet sich nach unserer Hypothese in nichts. Man kann also sagen, dass das Pfund Blei ebenso nach unten drückt, als es nach oben streben würde, wenn es in derselben Eutfernung von dem Centrum der Erde bliebe und sich darum mit eben so grosser Geschwindigkeit drehte, als es flüssige Materie thut. Ich finde jedoch durch meine Theorie der gleichförmigen Bewegung, welche mit der Erfahrung vollkommen im Einklänge steht, dass ein im Kreise sich drehender Körper in dem Fall, dass sein Be streben, sich von dem Centrum zu entfernen, gerade der Wirkung der Schwere gleich sein soli, jeden Umlauf in eben so viel Zeit machen muss, als ein Pendel von der Länge des Erdhalbmessers für zwei Schwingungen (Gänge) gebraucht. Man muss also untersuchen, in wieviel Zeit ein Pendel von der Länge des Erdhalbmessers diese beiden