Volltext Seite (XML)
klo. 22. W. Weimanii's 1883. Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur Lsrbwaarcn-, Dunlpapiersabrikatwn und Drozucnhaudrl. .§/ Redacteur und Herausgeber Du. W. Äeimann, Privatdocent der Färberei-Wissenschaften i» Berlin. Organ des „Slllgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. «. Juni. vierzehnter Jahrgang. i»»3. Ausgabe in sr-mMfcher Sprache: „Journal lis Ivinlunv äs Ü/I. Neimsim.^ In der Zeitungspreisliste Nr. MIO, franz. Ausgabe Nr. 528. Jährlich erscheinen 48 Wachen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafeln >md Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 2(» Mark—25 Francs —ll Rubel (Banknoten)^ >8 ff. o. W-—l Pfd. Sterl.— 7 Dollars unter direkter Zusendung durch die Erpedition frei in s Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern I Mark. Jnsertionsgebühr 80 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur, Herrn I>r. M. Reim an», Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. Aaeliäruek unä HodorsotriunA allei- Antikol äissor A686t2iie1i (Isxonii tsu Kummer uuteisasst. Zur Beschwerungsfrage Nachrichten Deutsche Patente Cvrrespondenz Die Hygiene-Ausstellung Hellolive auf halbwollenen Stoffen und halb wollenen Lappen Bismarck auf Organzin (Kettseide) . . . . . Inhalt. 225 Weiß auf Leder 229 226 Ansatz der warmen Küpe 229 227 Fragen zur Anregung und Beantwortung ... 230 227 Frage-Beantwortung 230 228 Färber-Post 231 Farbwaaren-Preise 232 229 Vacanzen-Liste 233 229 Am Freitag, den 8. Juni 1883, Abends, präcise 8 Uhr, findet eine ordentliche Versammlung des „Allgemeinen Färber-Vereins" im Restaurant, 2 Ohmgasse, statt. Der Vorstand. Zur Beschwerungsfrage. Wie andere technische Blätter die Frage be- urtheilen, erfahren wir aus folgender Besprechung einer hier erscheinenden Zeitschrift für Spinnerei und Weberei. Berliner Wollengarne. In den interessirten Kreisen herrscht eine hochgradige Erregung in Folge der Entdeckung, daß einzelne Firmen in der Zephir-Woll- Branche das Garn beschweren. Ein Artikel des Ber liner Tageblattes behauptet einerseits, daß durch diese Manipulation der Consument um etwa den dritten Theil übervortheilt werde, andererseits sagt er, daß aus 7 Pfd. Garn durch Zusatz von Dextrin 8 Pfd. gemacht werden. Dies würden zunächst nur ca. 12^ und nicht 33'/-A sein. Gewiß ist es nur zu verdammen, wenn durch derar tige Manipulationen das Publikum um — wenn auch noch so kleine — Quanten geschädigt wird; aber eS scheint uns bei der in Rede stehenden Controverse doch die Behauptung derjenigen Firmen, welche dies Ver fahren anwenden, daß nämlich durch dasselbe die Qua lität der Wolle verbessert werde, bis jetzt nicht genügend geprüft worden zu sein. Trifft diese Behauptung zu — und sicherlich ist in keinem der bisher über diese Angelegenheit erschienenen Artikel das Gegentheil nachgewiesen worden — so würde die angebliche Beschwerung ihr Aequivalent in der besseren Qualität finden und nicht als eine betrügerische Manipulation zur Erzielung höherer Gewinne betrachtet werden können. Auf den Schreiber dieser Zeilen, der über 30 Jahre lang in Zephirwolle gearbeitet, jetzt aber nichts mehr mit dem Artikel zu thnn hat, macht die Controverse recht sehr den Eindruck des Concurrenzneides und er innert ihn an das bekannte Sprichwort „vom Splitter und dem Balken"! Sollten denn die jetzt so entrüsteten Firmen sich gar nicht mehr an die Zeit erinnern können, als Ponceau mit Cochenille gefärbt und derjenige Färber schwer an geklagt wurde, welcher nicht wenigstens 10—12 pCt. Avance gegen das ihm übergebene Rohgewicht zurück lieferte? Aehnlich war es mit Schwarz und einer An zahl anderer Farben. Was die angeblich verwendete stärkere Nummer be trifft, so erlauben wir uns daran zu erinnern, daß seit der Anwendung der Anilinfarben überhaupt und allge mein ein stärkeres Garn verwendet werden muß, weil jene Farben mehr oder weniger am Faden zehren.