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143 geben. Auch nimmt die Wolle bei gewissen Farben z. B. Schwarz überhaupt an Gewicht zu. Gewichtsdifferenzen in dieser und ähnlicher Art hervorgerufen, sind daher so häufig, daß man den Feuchtigkeitsgehalt, bekanntlich in beson deren (Conditionir-)Anstalten feststellen läßt, die sich in derRegelauch milder Constatirung sonstiger Beimischungen beschäftigen, ein Beweis, daß die künstliche Beschwerung von Wolle nicht so neu ist, als es nach obigem Artikel erscheinen möchte. Diese Anstalten sind in Frankreich sogar staatlich. Bei uns haben wir selbst eine solche Anstalt in's Leben gerufen und können aus eigener Praxis über die Gewichtsschwan kungen der Wolle sehr überraschende Mit- theilnngen machen. Obiges nur zur Sache, da wir im Uebrigen der ganzen Angelegenheit fern stehen. Wie die Beschwerung der Seide als Geschäftsreclame ausgebeutet wird, zeigt das folgende Inserat in hiesigen politischen Blättern: Verfälschte schwarze Seide. Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein gefärbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald und hinterläßt wenig Asche von ganz heilbläulicher Farbe. — Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, nament lich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert) und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der ächten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Das Seideustoff.Fabrik-Depüt von X- A- liefert — und nun folgt die Reclame. Deutsche Patente. Patent-Anmeldungen. 155,4. Farbwerke, vorm. Meister, Lucius L Brü ning, Höchst a. Main. — Herstellung von Farbstoffe» der Rosanilingruppe durch Einwirkung von Nitroben- zychlorid ans Salze primärer aromatischer Amine bei Gegenwart von Oxydationsmitteln. 1555. Farbwerke, vorm. Meister, Lucius L Brü ning, Höchst a. Main. — Verfahren zur Darstellung von Nitroleukobasen des Triphenylmethans, seiner Homologen und ähnlicher Kohlenwasserstoffe. Patent - Ertheilungen. 22188. H. Thomas'sche Maschinenbau-Anstalt Ru dolph <L Kühne, Berlin. — Nniversal-Spann-, Rahm-, Streck- und Trockenmaschine. 22280. E. Wetter, Mülhausen i. E. — Neue rungen an Lrockenmaschinen für Gewebe. 22265. Aktiengesellschaft für Anilinfabrikativn, Berlin 80. — Verfahren zur Darstellung von festem Cumidin. 22268. vr. E. Nölting, vr. E. v. Salis-Maycn- feld, Mülhausen i. Elf. — Verfahren zur Darstellung gelber, oranger und brauner Farbstoffe. Erlöschung von Patenten. 15280. Verfahren zur Herstellung von farbigem Leder durch Zurichten mittelst einer farbigen Schmiere aus Fettstoffen und Farben in Pulverform. 13878. Verfahren zur Herstellung von Pechfäden und Pechdraht, welche auf Rollen gewickelt werden können, ohne daß dieselben zusammenkleben. Nebertragung von Patenten. 22139. vr. Julius Weiler, Ehrenfeld. — Verfahren zur Trennung von Paratoluidin und Orthotoluidin, sowie des Anilins und Paratolnidins vom Orthoto luidin. Patent-Beschreibungen. 21380. Obarlss tVocxl lägbtollvr, Uanebsster, und stams» üongsba«', krestov-Lroolc, Oountz- ok Imneaster, England. — Verfahren, die Zerreißfestig keit der Baumwollengarne zu erhöhen. Das Verfahren besteht darin, daß man die Baum wollengarne mit Schwefelsäure oder Zinkchlorid be handelt und dann auswäscht. Zur Ausübung dieses Verfahrens dient der aus der Zeichnung ersichtliche Apparat, welcher aus dem Be hälter 8 für das chemische Agens, den Waschgefäßen 6, O, L und den Walzen 1 bis 10 und v besieht, unter welche die zu behandelnden Gegenstände geführt werden. Am Boden der Behälter "8 und v sind Dampfheizschlangen zur Erwärmung der Bäder ange bracht. Schwarz auf Stroh. Hierzu Muster 9 in Nr. 13. Auf 5 Kilo. 750«' Blauholzextract und 130«' Quercitronextract in soviel Wasser lösen, daß das Stroh gerade darin Platz hat, 1 Stunde kochen, herausnehmen, ablaufen lassen und bei 50° R,. auf frischem Bade aus 180 «' Kupfervitriol */s Stunde hantiren, heraus nehmen, aus das alte, inzwischen auf 40° L. erkaltete Blauholzbad zurückgehen, in welchem man vorher 240«' calc. Soda auflöste, '/, Stunde einlegen, herausnehmen, abtropfen lassen und auf das alte Kupfervitriolbad zurückgehen, in welchem man vorher 130«' Eisenvitriol auf löste. Bei 50° k. wieder V- Stunde um ziehen, herailsnehmen, ablaufen lassen, auf das