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466 Ganz kleine Enden hüllt man in einem Beutel aus Gaze und wäscht sie in dieser Weise. Nach dem Waschen wird in lauwarmem Wasser gut gespült. Das wichtigste bei der Wäscherei der Spitzen ist die Appretur. Hierbei kommt es zunächst darauf an, ob die Spitze eine gewisse Steifheit haben, oder ob sie weich geliefert werden soll. Meist ist letzteres der Fall. In diesem Falle passire man die Spitze einfach durch Wasser, welchem man etwas Gly cerin zugesetzt hat und trockne. Soll die Spitze aber steif worden, so wird aus weißer Stärke ein gleichmäßiger ganz dünner Kleister gekocht und die Spitze vorsichtig hin durchgezogen, fest abgedrückt und appretirt. Spitze soll entweder rein weiß erscheinen oder gelblich weiß, Cremefarbe. Letztere ist be sonders modern. Soll die Spitze weiß bleiben, so wird der Kleister, durch welchen sie hindurchpassirt wird, mit rothstichigem Ultramarin angeblaut. Die Stärkemasse muß dadurch schwach blau er scheinen. Die durchpassirte Spitze erscheint nach her hübsch weiß. Die mehr beliebte gelbliche Farbe erhält man auf Spitze, wenn man durch die Abkochung von etwas gelbem Catechu (ll?6rra Mponioa) nimmt. Um die Form der Spitze vollständig zu er halten, wird diese nun mit Nadeln auf einem Appretirkissen festgesteckt und getrocknet. Diese Behandlung wird mit dem Ausdrucke „auf Neu gewaschen" bezeichnet. (Fortsetzung folgt.) Creme auf loser Wolle. Aus 1002. i Stunde sieden mit 450" Wau, 150" Blauholz und 150" Alaun, ab- schrecken und mit 75" Eisenvitriol dunkeln. Dunkelbraun auf halbwollenen Kleidern. Auf 5* . Die Waare waschen und spülen, über Nacht bei 40° R. in die Auflösung von circa 1* Catechu und 250" Kupfervitriol ein- legen, herausnehmen, abdrücken, '/. Stunde in einem Bade aus 140" chromsaurem Kali be handeln, herausnehmen, spülen und auf frischem Bade aus circa 28 ^ Rothholz, der Abkochung von Blauholz und Gelbholz nach Bedürfniß ausfärben bei 60° R., indem man langsam zum Kochen erhitzt. Herausnehmen und auf frischem Bade mit der Auflösung von Bismarck braun zur Nüance färben. Soll die Nüance gelblich sein, so setzt man etwas Alaun hinzu; auch kann man durch Zusatz von etwas Au ramin gilben. Soll die Nüancirung röthlich sein, so setzt man dem Bismarckbade Fuchsin hinzu. Grün auf Baumwollengarn. Auf 5 Kilo. 250" Seife, etwas Schwefel säure, 8 Stunde aufstellen, «bringen und aus färben mit Methylgrün, etwas wasserlöslichem Anilinblau und 80" Alaun, abwinden und trocknen, ohne zu spülen. F° Blaudruckerei. (Schluß). Es giebt noch andere Methoden, das Jn- digoblau im Kattundruck abz«ziehen. So kann man eine gelbe Enlevege mit chlorsaurem Chrom auf Jndigoblauen Grund erhalten. Alan druckt chlorsaures Chrom mit Bleizucker auf und dämpft. Die frei werdende Chlorsäure zerstört den blauen Boden und oxydirt das Chromoxyd, welches in Chromsäure übergeführt, sich mit dem Bleizucker umsetzt. Essigsäure wird frei und chroms. Bleioxyd als gelber Niederschlag auf der Faser befestigt. Zur Herstellung des chlorsauren Chroms von 15° L. lößt man 644" chlors. Baryt in 1^ Wasser (?) und 499" Chromalaun in Wasser (?) die lau warmen Lösungen mischen, abgießen und das Klare benutzen. Heköe Knlevage für Indigoölau. 318" chlors. Chrom 15° L. 76"essigs. Blei lösen und verdicken mit 30" Dextrin. Drucken, trocknen und dämpfen. Dabei wird aber nur hell oder mittelblauer Grund geätzt. Das Verfahren ist nicht billig und greift beim