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465 wird das englische Patent vom 11. October 1884 veröffentlicht. Nach diesem wird Seegras mit ver dünnter Sodalösung 6 Stunden erhitzt, der Rückstand abgeschieden, die gewonnene Lösung mit Schwefelsäure versetzt. Dabei fällt rohes Algin nieder. Dieses trocknet und preßt man. Das Algin giebt, wie wir bereits in Nr. 44 des Jahrganges 1884 mittheilten, mit Basen Salze. Die alkalischen und Magnesia-Salze sind löslich, die der Schwermetalle unlöslich. Die Alkali-Salze lassen sich zum Appretiren von Stoffen benutzen; das Magnesiasalz als Beizmittel. Die löslichen Salze werden in der Türkischroth-Färberei zum Fixiren, wie als Mittel gegen den Kesselstein benutzt. Wor kurzem machte die Aotiz die Wunde durch die technischen Blätter, ein geheimnißvoller Stoff, Chlorozon, werde zum Bleichen aller möglichen Stoffe angewendet und verrichte wahre Wunder. Jetzt stellt sich heraus,, daß dies geheimnißvolle Arcanum, als ganz nm angepriesen, nichts anderes ist als Chlorsoda, welche seit 50 Jahren in jeder Lappenfärberei verwendet wird. Au Euskirchen ist am 28. Wovemver die Tuchfabrik von Hamacher abgebrannt. Deutsche Patente. Erlöschung von Patenten. 26 246 Lauge zum Auskochen von Leinen« und Jute-Fasern. Patent-Beschreibungen. 33 663 EarlHoffmann, Aue, Sachsen. Rauhmaschine. — Die Rauhmaschine enthält eine Vorrichtung zum An- und Abstellen der Waare an die Rauhtamboure durch zur Tambourachse sptralgängig geführte Abstell, walzen, einen Bügelveischluß am Lagerböckchen für Roükarden nebst den dazu nölhigen Tambouren. Korrespondenz. tzhemuih. Am 2. December, früh 6 Uhr, brach in der „Chemnitzer Aktienfärberei und Appreturanstalt" (vorm, Heinr. Körner) in der Anilinsärberei bei Beginn des Be triebes auf bisher unermittelte Weise Feuer aus. Eine zahlreiche Feuerwehr-Mannschaft war bald zur Stelle, um den Brand zu bekämpfen, welcher endlich trotz der ungünstigen Windrich tung, der großen Menge der im Gebäude lagernden, Anilingefärbten Baumwollstoffe, welche einen erstickenden Rauch verursachten, durch zahlreiche Löschmannschaft soweit gelöscht werden konnte, daß die übrigen Anlagen des Etablissements gerettet wurden. Namentlich mußte alle Aufmerksamkeit auf Erhaltung des anstoßenden Kesselhauses und der übrigen Fabrikgebäude gerichtet sein. Diese gelang denn auch Dank dem energischen Eingreifen der Feuerwehren. Erst zwischen 10 und 11 Uhr war die Gefahr beseitigt. Der Brand schaden ist ein ziemlich hoher, da werthvolle Maschinen und Stoffvorräthe zu Grunde gingen. Die Direktion des Etablissements trifft Vorkeh rungen, das durch das Feuer stark beschädigte Gebäude bald wieder in Benutzung zu nehmen. In den übrigen Gebäuden nimmt der Fabrik betrieb seinen ungestörten Fortgang. Das Waschen der Spitzen. Nicht ohne Wichtigkeit für die Wäscherei und Lappenfärberei ist das Reinigen der Spitzen. Das selbe ist mit großer Vorsicht auszuüben, damit die Form der Spitze erhalten bleibt und das Ge webe der meist kostbaren Stofie nicht leidet. Die eingelieferten Spitzen werden zunächst in eine Sodalösung von 1 bis 2° L. eine Nacht bei 40° L. eingelegt. Dies gielt be sonders für minder feine Spitzen. Staub und Schmutz wird hier zum größten Theile aus dem Gewebe entfernt. Am andern Morgen mit lauwarmem Wasser und Seife waschen. Man darf für Spitzen keine scharfe Seife benutzen; indessen muß dieselbe neutral sein d. h. sie darf keine scharfen Substanzen enthalten. Am meisten empfiehlt sich Marseiller Seife, auch eine gute Cocosseife, z. B. die Centrifugalseife, läßt sich verwenden. Lange Spitze legt man wie Garn in Strähnen von etwa 8 Meter Weifenlänge zusammen. Die Strähne wird lose unterbunden, wie eine Garnsträhne. Eine oder auch mehrere Strähnen werden auf Stöcke gelegt und wie Garn in der Seisen- lösung behandelt. Starkes Drücken und Ziehen der Spitzen ist zu vermeiden. Kleine oder lose Enden Spitze werden auf Bindfaden aufgereiht oder durch Zusammenheften der Enden zu größeren Stücken vereinigt und so o«"