4se Bleicherei baumwollener Stücke. Auf 300 Kilo Waare. Man bereitet sich eine Lauge aus 30^ Kalk und 30^ calcinirter Soda, läßt stehen und ab setzen und bringt die klare Flüssigkeit in den Auskochkeffel oder das Auskochsaß,, welches ent sprechend groß sein muß. Die Lauge wird entsprechend verdünnt, die Waare hineingebracht nnd 1 bis 2 Stunden in der Lauge gekocht. Bis jetzt geschah das Kochen in geschlosse nem Kessel unter Druck: neuerdings vermeidet man den Druck und läßt die Kessel oben offen. Die Waare wird dann herausgezogen, durch kaltes Wasser passsrt, auf der Waschmaschine gewaschen und kommt nun in das Chlorbad. 5^ frischen Chlorkalk in kaltem Wasser ver reiben. Besser bringt man den Chlorkalk in eine gelochte eiserne Trommel, welche sich in einem Troge mit kaltem Wasser dreht. In der Trommel befinden sich eiserne Kugeln, welche den Chlorkalk zerquetschen. Die auf diese Weises - . ^ erhaltene gleichmäßige Milch bringt man in -Äurin erzeugt ein schmutziges Weiß. Es ist unvermeidlich, daß eine kleine Spur Chlor in der Waare bleibt. Soll sie entfernt werden, damit das Chlor nachher nicht schadet, so passirt man die gewaschene Waare durch eine kalte Lösung von 1^ doppelt-schwefeligsaurem Natron und wäscht von neuem. Weiße Waare wird nun geblaut. Zu diesem Zwecke rührt man 500^ Ultramarin mit 2^ weißem Glycerin und der Auflösung von 1^ calcmirter Soda in einer Rührschale oder gro ßem steinernem Mörser zu einer gleichmäßigen blauen Flüssigkeit. Das Blaubad wird mit kaltem Wasser angesetzt. In dieses wird durch einen Batistfilter soviel von der blauen Flüssig keit gegossen, daß ein weißer Porzellanteller U Fuß unter die Oberfläche gehalten, die ver langte Blauung zeigt. Man passirt die Waare hindurch, quetscht oder schleudert ab, trocknet und verfährt weiter wie üblich. Das zu verwendende Ultramarin muß ein ^chiges Ultramarin sein; grünliches Ultra den Chlorapparat, passirt die Waare auf der Maschine hindurch oder legt sie eine halbe Stunde ein, quetscht ab und säuert. Das Chloren wurde früher mit der fünf fachen Menge Chlor vorgenommen, die Waare wurde aber dann gespült. Hierbei ging der größte Theil des Chlorkalks unbenutzt verloren. Dies ist nach der neuen Methode nicht mehr der Fall; man gebraucht dagegen nur den fünf ten Theil des früher verwendeten Chlorkalks. Das Wasser zur Lösung des Chlorkalks muß so kalt sein wie möglich; sonst zersetzt sich der Chlorkalk und bleibt ohne Nutzen für die Bleichung. Der zu verwendende Chlorkalk muß stets frisch aus der Fabrik bezogen sein. Es ist kein Vortheil, große Mengen Chlorkalk im Vorrath zu kaufen: der Chlorkalk zersetzt sich nach und nach von selbst und wird, je länger er liegt, nm so werthloser. (Vergl. Leichtsaß- liche Chemie" II. Auflage S. 57). Zur Herstellung des Säurebades setzt man kaltem Wasser 10—12^ Salzsäure hinzu und passirt die Waare hindurch. Man wäscht dann aus der Waschmaschine. Damit ist die eigent liche Bleichoperation beendet. Früher wurde der Billigkeit halber zum Aus kochen der Waare keine Sodalauge verwendet, son dern nur Kalk. Zu diesem Zweck wurden auf 300 Stücke — 1200 Kilo Waare 55^ gebrannter Kalk gelöscht. Die Waare lies durch einen schmalen, mit Walzen versehenen Kasten, in welchem sie sich mit dem Kalk einprägnirte. Kalkbrei wurde fortdauernd gleichmäßig zuge geben. Dann wurde abgepreßt, in den Koch apparat gebracht und gekocht. Hierbei entstan den aber häufig Flecke. Kalk bildet mit den Har zen der Baumwolle eine unlösliche Harzseise, welche sich festsetzt und auch durch das nachher beliebte Absäuern mit Salzsäure nicht wieder zu entfernen ist. Viele Bleicher haben daher das Auskochen mit Kalk trotz seiner Billigkeit gänzlich verlassen. Braun auf Baumwollenstückwaare. 3^ Alaun in Wasser lösen, zu der kalten Auflösung die Lösung von 1^^ kryst. Soda unter Umrühren nach und nach zusetzen und die so erhaltene basisch schwefelsaure Thonerde auf 5° L. stellen. 6 Stück Waare ä 60 Meter auf dem Gigger zwei Mal durch