414 muß dieselbe ganz frei sein von Eisen. Auf diese Art erhält man rothe und scharlach Töne. Für Wollengarn und Stickereien bestelle man das Färbebad kalt und erwärme ganz allmäh lich zum Kochen. Beobachtet man diese Vorsicht nicht, so erhält man leicht unegale Färbung oder nicht gefärbte Waare. Daß die Waare nur gut genetzt iu die Flotte kommen darf, ist selbstverständlich. Orange wird ebenso gefärbt; nur verwendet man hier den Farbstoff Alizarinorange, etwa auf 10" Waare (vergl. „Leichtfaßliche Chemie II. Auflage" S. 192). Mischt man Alizarin und Alizarinorange im Färbbade, so erhält man hochrothe Töne. Alzarinblau*) wird in der Regel mit Chrom beizung gefärbt. Auf 10" Wolle 1 Stunde sieden mit 250^ Weinstein. Das Färben er folgt wie bei Alizarin mit 1—3" Alizarinblau je nach der Dunkelheit der Farbe. Auch hiex^- " , kann man auf eine Kufe von 100 Eimern In halt 1" Essigsäure (Eisessig) zusetzen. Die B. Anilin- und Soda-Fabrik liefert die Marke IVX für Wollenfärberei. Sehr geeignet für Wolle ist das Alizarinblau 8 (siehe „Leichtfaß liche Chemie II. Aufl." S. 192). Dieses läßt sich auf einem Bade unter Zusatz von 500e- A^un auf 5" Wolle färben. Die Fär bung geschieht kochend. Wir haben mehrfach Färbeproben des Farbstoffes veröffentlicht. An die Alizarinfarben schließen wir die durch Addition der Pyrogallussäure (Pyrogallol) mit Phtalsäure entstehenden Farbstoffe Cörule'in und Gallein. Das Cörülein wird als Marke IV u. 81V von der B. Anilin- und Soda-Fabrik für Wollenfärberei geliefert. Es erzeugt ein echtes Russischgrün resp. Dunkeloliv. Gesotten wird wie oben angegeben, mit chromsaurem Kali und Weinstein. Verwendet man das Cörüle'in 8 (s. „Leicht faßliche Chemie" S. 199) so kann man auf einem Bade unter Zusatz von 500^ Alaun per 5" Wolle ausfärben. Beizt man mit Chrom und fetzt beim Ausfärben dem Cörule'in Alizarinorange hinzu, so erhält man Dunkeloliv. Das dem vorigen verwandte Gallein liefert mit Chrombeizung ein dunkles Violett. Leb hafter wird die Farbe, wenn man Gallein 8 verwendet und mit Alaun auf einem Bade färbt. Unter der Marke Gallein IV wird von der B. Anilin- und Soda-Fabrik das Produkt speziell für Wollenfärberei geliefert. Die obigen Farben zeichnen sich sämmtlich durch große Echtheit aus und eignen sich be sonders zu Ausfärbungen auf loser Wolle, Tuch u. s. w. Nichtig angewendet, sind sie dem Wol lenfärber schon seit 10 Jahren von großem Nutzen. Wir erinnern nur an das Krapproth für Militairz'wecke, welches heut fast ausschließ lich mit Alizarin gefärbt wird. Berichtigung. Zn Nr. 41 S. 406 linke Sp. unter „Braun auf loser Wolle", lies: mit 2" chromsaurem Kali." S. 408 linke Sp. unter „Blaudruckeret" lieS: „Blutalbumin lösung" und „Glycerin von 28° Baums." Färber-Akademie. Seit Erscheinen von Nr. 41 unserer Zeitung gingen an Beiträgen für die Färber-Akademie ein: Hr. W. Spindler in Berlin .... 150 Mk. — Pf. Hr. Hermann Wünsche in Ebersbach i.S. 25 „ — „ Dazu laut Aufstellung in Nr. 40 . . 336 „ — „ Summa 511 Mt. —Pf. Indem wir den Herren Wohlthätern im Namen unseres gemeinnützigen Institutes ver bindlichst danken, bitten wir alle diejenigen, welche ihren Beitrag noch nicht einsandten, dies in Anbetracht der gerade bei Eröffnung des neuen Unterrichtssemesters nöthig werdenden Ausgaben freundlichst umgeßend zu thun. ") Vergl. Leichtfaßliche Chemie n. Aufl. S. 192. Nachrichten. Die Aaumwossengarnfärberei Hat Sei dem vollzogenen Monatswechsel nachgelassen, geht aber noch befriedigend ;ebenso die Baumwollengarn bleicherei. Dagegen ist die Baumwollen stückfärberei sehr gut beschäftigt. Auch die Wollengarnfärberei geht gut, schwächer in Schattirungen. In der Wollenstückfärberei ist das Geschäft gut in Doubles, schwach in Plüschen. Die Seidenfärberei geht noch be fliegend in den Branchen Couleuren, wie in Tuffa und Schwarz. Sehr gut ist die Lappen- färberei beschäftigt, schwächer die Wäscherei.