1885. W. Keimann's Organ für Färberei, Druckerei, Weicherei, Appretur, Farbwaaren-, Buntpapiersabrikation und Drogueuhandel. ^ .E/ Redacteur und Herausgeber vr. W HterMaM, Privatdoccni der Färberei-Wissenschaften in Berlin- Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. 15. Januar. Zechszehllter Jahrgang. 1»»5. Ausgabe in sranMscher Sprache: „loui-nal äs Ivinlurv dv Nvimann." In der ZeiiungSpreiSlifte Nr. 8910. franz. Ausgabe Nr. 52«. Jährlich erscheinen 4« Wachen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark —25 Francs —II Rubel (Banknoten) —13 fl. ö. W. — 1 Pfd. Sterl.— 7 Dollars unter direkter Zusendunä durch die Expedition frei in'S Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleiche» Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. Jnsertionsgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur. Herrn vr. M. Reimann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke AndreaSstraße, zu richten. Naekdruck und Hedtzrset^unA allsr Artikel dieser xesetrlieli deponirteu Kummer uatersaßst. Inhalt. Ein neues Farbmaterial 21 Nachrichten 22 Deutsche Patente 23 Korrespondenz 23 Rothbraun aus Baumwollennessel 24 Altzold aus Plüsch aus Chinagras 24 Modegrau aus Wolle nach neuerer Manier ... 25 Schwefelgelb auf Wolle 25. Cremefarbe auf Wolle 25 Carmoifin, echt auf Wolle 25. Krapproth auf Wolle 25 Carmoisin auf Shoddy (Alpacca) 26 Schwarz auf loser Seide 26 Reseda auf Jute 26 Kurze Berichte aus der Fachliteratur 26 Fragen zur Anregung und Beantwortung ... 27 Frage-Beantwortungen 27 Briefkasten 28 Farbwaaren-Preise 29 Bacanzen-Liste 29 Ein neues Farbmaterial. Aus Calisornien und zwar aus dem mexi kanischen Theile desselben ging uns ein neues Farbmaterial zur Untersuchung zu. Dasselbe stammt von einem Strauch, dort Toroto ge nannt, auf welchem die Orseilleflechte sich zum Theil findet. Der Strauch gehört zu der Gat tung der Papilionaceen und hat dem entsprechend gefiederte rundliche Blätter, ähnlich unserer so genannten Acacie (Robinia). Die graue Rinde giebt eine dunkelbraune Abkochung. Dieselbe enthält Gerbsäure in einer Modifikation, welche durch Antimon (Brechweinstein) nicht gefällt wird. Dagegen entsteht eine starke Fällung durch Leimauflösnng. Die Indianer in der Heimath des Strauches sollen ihr Leder mit Vorliebe mit dieser Rinde gerben, welches dem selben gleichzeitig eine angenehme rothbraune Farbe verleiht. Mit Antimon versetzt, färbt sich die Abkochung dunkler und rothbraun, mit Salzsäure wird sie Heller und trübe, ebenso mit Schwefelsäure. Thonerde erzeugt einen dunklen Niederschlag von Drapfarbe, essigs. Eisen giebt einen schwarzen Niederschlag, chroms. Kali ist ohne Einwirkung auf die Abkochung. Da gegen erzeugt Chromsäure, ein Gemisch aus chroms. Kali und Schwefelsäure, eine dunkle Färbung. Der Farbstoff läßt sich sehr leicht auf Baum wolle, Wolle und Seide befestigen. Mit Thon erdebeizung erzeugt sich eine hübsche Drapfarbe, welche ziemlich dunkel nüancirt werden kann. Die Beizung geschah für Baumwolle mit essig saurer Thonerde, für Wolle mit Alaun und Weinstein je 3A vom Gewicht der Waare und auf Seide durch einfache Alaunirung und Aus färben in Seisenhaltiger Flotte.