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Schranke friedlich vereinigt. Dagegen steht dieses Product nicht weit davon in der Aus stellung von C. M. Kern in Edenkoben neben den hübschen Weinsäurepräparaten dieser Fa brik. Große Flaschen mit Oenanthäther zei gen, daß sich die Fabrik den chemischen Pro dukten aus dem Wein speciell widmet. Nicht weit davon stellen die Indigo-Importeure Gebr. Bauer L Co. in Hamburg ihre Products aus. Die Firma scheint besonderen Werth auf ihre Kurpahsorten zu legen. Ferner führt sie eine Marke Bimlipatan U. L Ov. vor, die uns neu ist, dazu Afrikanischen, Chinesischen und Japa nischen Indigo und Jndigosamen aus Bengalen. Die Fabrikation des Indigo in China wird durch eine Reihe von etwas kleinen Bildchen veranschaulicht. Gehen wir nun zu der Farbanwendung über, so finden wir der Vitrine der B. Anilin- und Sodafabrik gegenüber eine Collectivaus- stellung des Jndustriebezirkes M. Gladbach. Es sind die Firmen Brader <L Cords, Rabe Bra- der L Co., Rosenberg L Cohen, Fr. Wolfs in M.-Gladbach und Cornelius Pongs in Oden kirchen. Wir finden hier die starken gerauhten Baumwollstoffe, Biber, Kalmuks rc., bedruckt und farbig, ebenso Parchent in vollkommener Ausführung. Dahinter haben sich die Tuch fabrikanten C. W. Fähndrich und Levin L Bern hard in Luckenwalde mit schönen Ausstellungen angesiedelt. Davor steht der achteckige Glas pavillon der Firma Peter Schulte in Elberfeld mit wollenen, halbwollenen und halbseidenen und bedruckten baumwollenen Kleiderstoffen in allen Farben. Daneben zeigt die Mechanische Buntweberei F. A. Baumgarten L Co. in Wehr, Baden, ihre Ginghams und Bettzeuge. Ein wenig abseits stellen Philips L Mathei in Stolberg bei Aachen carbonisirte und ge färbte Kämmereiabgänge aus. Auf zahlreichen Bobinen finden wir die weißen und gefärbten Products der Kammgarnspinnerei Kaiserslautern. Neben den Bindfadenproducten der mechanischen Bindfadenfabrik Jmmenstadt finden wir den eleganten Pavillon von Klemme L Co. in Ers feld. Glatte und fa^onnirte Velveteens in allen Farben zeugen von der Leistungsfähigkeit der Fabrik. Nicht unerwähnt wollen wir lassen, daß die bekannte Teppichfabrik Gevers L Schmidt in Schmiedeberg die Wände der Deutschen Aus stellung mit ihren Teppichen reich geschmückt hat. Wollen wir unserem Programm treu blei ben, so müssen wir uns jetzt zu der Ausstel lung Oesterreich-Ungarns wenden, welche schon räumlich viel kleiner als die deutsche Ausstel lung, von Industriellen unserer Branche noch weniger beschickt ist. Vom Eingang kommend, gewahren wir zunächst das große Tableau ge färbter Stickwollen der „Actiengesellschaft der Vöslauer Kammgarnfabrik" in Vöslau. Im oberen Theile vier siebzehnfarbige Schatten in Gelb, Blau, Grün und Roth, unten dieselben fertig gehaspelt zum Verkauf. Die Fabrik ist bekanntlich die einzige Oesterreichs, welche das Genre der Berliner Stickgarne cultivirt. Da hinter präsentiren Anton L Fritz Steinbrecher in Mähr. Trübau ihre Seidensammete neben den seidenen Kleidersatins von Johann Huber L Sohn in Wien. Die nun folgende Italienische Ausstellung fesselt nur wenig. Es sind hier nur zwei Seidenwebereien, welche wir zum Ueberfluß schon in unserer Beschreibung der Turiner Aus stellung erwähnten. In der Spanischen Abtheilung finden wir nur einen Industriellen unserer Branche; es ist die Baumwollenspinnerei, Weberei und Drucke rei Juan Batih in Barcelona, welche die Baumwolle, die sie verarbeitet, auch auf eige nen Plantagen erntet. Viel bester und in ihren Einzelheiten selbst großartig ist die Russische Abtheilung beschickt. Hier tritt die Textilindustrie zum ersten Male wieder als ein geschloffenes Ganzes auf. Ein großer Pavillon von kreuzförmigem Grundriß zeigt die Ausstellung der Baumwollenspinnerei Leopold König jun. in St. Petersburg. Die Herstellung baumwollener Garne von der rohen Baumwolle bis zum fertigen Gespinnst wird hier veranschaulicht, in einem Theile aber auch die Färberei der losen Baumwolle sowohl als auch der fertigen Gespinnste. Wir erwähnen u. a. ein sehr gelungenes Türkischroth. Davor steht ein kleiner Glasschrank, ganz gefüllt und