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Ausnutzung Gerbsäure haltiger Bei zen für Mrbereizwecke. UnterNr. 31802 wurde, wieS- 254 zu ersehen, zwei Engländern ein deutsches Reichspatent ertheilt auf ein Verfahren, durch Zusatz gewisser Salze, zu Gerbsäurehaltige» Flüssigkeiten, Abkochungen von Gerbmaterialien, die Gerbsäure aus ihrer Auf lösung zu fällen und dadurch eine stärkere Bei zung der eingetauchten Baumwolle zu erzielen. Als solche Zusätze werden aufgesührt Borax, Salmiak, Ehlornatrium, allein oder in Mi schungen. Es sollen von Chlorkalium und Chlor natrium 10—15^, Salmiak 2A, Borax vom Gewicht des Tannins zugesetzt werden. Wie wir von mehreren „Epoche machenden" Erfindungen aus England bereits nachwiesen, ist die Sache längst bekannt und veröffentlicht, und zwar veröffentlicht in besserer Form; denn das englische Patentverfahren ist dem in Deutschland eingeführten gegenüber sehr man gelhaft. Auf Seite .198, der „Leichtfaßlichen Chemie II. Auflage" heißt es wörtlich: „Die Gerbsäure wird aus ihren Lösungen durch ge wisse Salze, Kochsalz, Glaubersalz, sowie Lurch Mine- ralsäuren, Schwefelsäure, Salzsäure gefällt. Um schwache Tanninflotten aiiszunuhen, setzt mau denselben etwas Schwefelsäure zu. Die Baumwolle beizt sich dann eben so stark darin wie sonst in stärkeren." Hier wird also schon das Kochsalz ausge- sührt; gleichbedeutend damit, wenn auch theurer, ist die Verwendung von Salmiak. Daß aber Borax die gewünschte Wirkung ausübt, glauben wir nicht. Borax ist ein basisches Salz; es würde also gerbsaures Patrium bilden, welches in Wasser leicht löslich ist. Dagegen ist das Ausfällen des Tannin mit Schwefel säure, Kochsalz und Glaubersalz in deutschen Färbereien gebräuchlich und nicht etwa neu, sondern der Gebrauch wenigstens 10 Jahre alt. Wenn also ein Deutsches Reichspatent auf das englische Verfahren gegeben wurde, so läßt sich dies nur dadurch erklären, daß an maßgebender Stelle der oben citirte Passus in der „Leichtfaßlichen Chemie II. Auflage" nicht bekannt war. Wer aber die Gerbsäureflotten rationell ausnutzen will, der nehme ein wenig Schwefelsäure, Kochsalz oder Glaubersalz, aber nicht den von den Herren Engländern gerühmten theuren Borax. 2ur Leaedtullsl Folgende neue und bsväbrte Vsrkabren, sin- kaeb und billig ausnukübren, dabei von siebe rem Lrtolge, sind unter gaur wässigsu Ls dinguugeu abnugeben 1) Färberei neuen vis getragenen pelrverks ohne Angriff der IVaare, von Hellbraun bis rum dunkelste» Bobwarn und Fautasiefarbs» 3) klotb auf Laumvollsngarn und Btüokvaars von xraobtvollsr, dem Dürkisobrotb glsioker Manos eobt und uneebt. 4) lürkisebrotb in einem tags vollkommen eebt und sebönsr nu färben, als des gevobnlivbs. 7) Bestes und lebbaktestes Aufsstrblsu unk Baum volle im Karn und 8tüok. 9) Färberei der Ducke mit den kloppen. 10) Vertäbren, die Anilinfarben von seidenen voiienen, baumwollenen und ssder Art gsmisobter Oevebs obne den geringsten Laobtbeil kür den 8tokk so vollkommen sdrurisken, dass ssde beliebige Farbe darauf gefärbt werden Kanu. 12) berliner V/eiss auf IVollsngarn und 8toL 13) Ule Anilinfarben vascbeckt auf Baumwolle ru färben. 14) ponveau auf IVoIIengarn und 8tüeks in einer kalben 8tunds in sebönster Manee, dabei eebt und billig nu färben. 15) poneesu obne Ooobenills auf kslbvollenen 8to!ksv, Vollsnvaars mit Lopxsn, vis auf Filn mit 8trvbtbeilen völlig glsiobwässig in sebönster M- snes auf einkavbs und siekers Art -/u färben. 16) Druckfarben für ^Vollen-, Baumwollen-vis 8ei, dsngarns in Foneeau, Llagsnta. Fsnss, Blau, (Irüu, (leib, Orange, Bobwarrr, 6lrau und ätodokarben in sedsr Lüanos valkeekt bsrLUStellsn. 17) Druckfarben für sollen-, Baumwollen-, 8si denstoü vis baibvoitsns und halbseidene AVaarv, einkavb, billig uud eebt. 18) linkeblbars Druokmasss kür Anilinsokvarr. 19) Vors obritt rr ur 8tempelfarde kür IVäsebs in sedsr Farbe, vasebevbt, sinkaob und billig berstellbar. 20) Farben der blenscbenbssre, adgesobnitteu oder »oeb lebend, obne seden Haobtbsil, vor^ügliob obne Anwendung von Blei, aufsinfaeks und siekers IVsiss obne jede Belästigung der Bsrson. — 21) Verfabren.klensvkenbasrensedsr Farbe lebend oder abgesobnitten, auf einkaobs und die Fersen niebt im geringsten belästigende Art uud obne seden Xaob- tkeil tür dis Oesundbeit dauernd die beliebte gold blonde färbe ru geben. 23) Anilinsobvarr auf (Volle und auf Dsumwolle. Absolut eektes Bobwarn auf IVolle oder Baumwolle niebt angreifbar durck IValke, 8äuren, Alkalien ste. niebt vesentlieb tbeurer als gsvöbnliebes gutes 8ebvar2, herstellbar in der kleinsten Färberei obne Dampf und besonders Vorriobtungen. 24) Oenaue und erprobte Anleitung 2um Ansatz der sogenannten 8>drosulpbitküpe, Verbesserung der warmen Lüpe, velebs sinkaob anruset/sn, den Indigo mit Lrsparuiss löst und keinen der Xsebtbeile der Oädrungsküps zeigt 26) Indigvblsu obne Indigo, bell und dunkelblau aut Laumvvllengarn wie 8toll, dem Indigoblau täu- sebeud äbnlieb, vollkommen eebt, dabei billig und obne eins 8xur von Indigo, Llaubolz etc. bsrzustsllsn 27) 8eb«arr auf (Volle in einem sinnigen Lade und aut kaltem V/egs zu erzeugeu, für lose IVolls, Barne und 8tüeks verwendbar, erfordert keine be sonderen Apparate, oder webr 2sit und Losten als