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222 Pie Kirma Littet L Krüger in Leip zig hat auf der Ausstellung in New-Orleans (Nordamerika) für ihre Fabrikate, Zephyrstick wolle, Phantasiegarne und Tapisserieartikel die goldene Medaille erhalten. Pie in Ar. 22 erwähnten ZSossenspitzen werden zwar in der Regel aus gefärbter Wolle hergestellt; indessen kann man sie auch in fer tigem Zustande färben. Besonders häufig wird neuerdings an den Lappenfärber das Ansinnen gestellt, Wollenspitzen zu färben. Die Färbung bietet keine besonderen Schwierigkeiten; nur muß selbstverständlich auf die Beschaffenheit der Spitzen Rücksicht genommen werden. Vor allem müssen die Spitzen, ehe sie zum Färber kommen, gehörig gereinigt sein. Sind .sie noch neu, so genügt ein Passiren durch lauwarme Seifenlösung und Spülen in lauwarmem Wasser. Getragene Spitzen müssen dagegen gehörig mit Seife gewaschen und in lauwarmem reinem Wasser nachgespült werden. Beim Färben ist ein Zusammenziehen der Spitzen zu verhindern. Die Spitzen werden daher am besten auf leichte hölzerne Rahmen gewickelt und mit diesen in das Färbebad ge taucht. Selbstverständlich dürfen nicht zu viele über einander gewickelt werden; sonst färben sie nicht durch. Sind viele Spitzen zu färben, so kann man dieselben auch wie Garn über einem Haspel aufhaspeln, wie Garn un terbinden, auf Stöcke legen und in dieser Weise färben. Das Färben erfolgt wie gewöhnlich für alle Arten Wolle. Verfahren zur Herstel lung der gerade für Wollenspitzen so beliebten Modefarben, Olive, Braun rc., finden sich in der durch Nachtrag erweiterten Färberei der Wolle" (vergl. Nr. 19 Titelblatt) in Menge. Nach dem Färben werden die Spitzen je nach der Farbe gespült oder bleiben ungespült. Sie werden aber stets abgeschwungen und auf Kissen ausgespannt und so getrocknet. Dabei erhalten sie ihre ursprüngliche Form und sind von neuen Spitzen nicht zu unterscheiden. Km 1t Juni fand in Leipzig eine He- nofsenschafts - Versammlung zur Bildung einer Berussgenossenschaft der Textilindustrie für das Königreich Sachsen statt. Piefer Aurrnner liegen Wrospecte der Aktiengesellschaft Schaffer L Walcker Hierselbst und der 8rvan llnitoä tNoetrie In§Iit Ooin- panzl Ilm. in London bei, auf welche wir Hin weisen. Deutsche Patente. Patent-Anmeldungen. 699. Julius Otto Obermaier, Lambrecht, Rhetn- pfalz. — Neuerung an dem ourch Patent Nr. 23117 geschützten Apparat zur Behandlung von Gespinnst- fasern, Gespinnsten und Geweben aller Art. (Zusatz zum Patente Nr. 23117.) Patent-Ertheilungen. 32 103. E. Hermite, Rouen, Frankreich. — Apparate zu der unter 30 790 patentirten Neuerung in dem Bleichverfahren für Textilstoffe im Allgemeinen und ins besondere für Papierzeug aus irgend welchen Stoffen. (Zusatz zum Patente Nr. 30 790.) Erlöschung von Patenten. 24 267. Kohlenfeuerwagen mit Rost- und Aschen kasten für Appreturmaschinen. Correspondenz. Postst. Pingsda- Für eine Wollenwaaren- sabrik hatte ich 250" Wollengarn in 10 ver schiedenen Farben zu färben und diese in 2 Bahncolli und 2 Postpacketen an die Kunden der Firma direct zu versenden. Selbstver ständlich erlaubte ich mir, die Emballage zum Kostenpreis zu berechnen. Eine Berechnung für verursachte Mühe und Zeitaufwand gestattete mein bescheidenes Gemüth dagegen nicht. Ich empfing darauf folgendes Schreiben, welches ich zu Stutz und Frommen aller College» zu ver öffentlichen mir erlaube. Wir bedauern, Ihnen Ausstellungen machen zu müssen; doch hoffen wir, daß nur ein Versehen Ihrerseits vor liegt. Sie empfingen 250>- Wollengarn, während Sie unseren Kunden zusammen 245^ 700«- ablieferten. Demnach fehlen uns 4^ 300«-. Ferner wird es Ihnen gewiß bekannt sein, daß man bei 250>c ein Uebergewicht von 4—5>c hat, welches allerdings wohl nur auf die nicht ausgetrocknete Waare zu berechnen ist. Immer hin würden auch noch die fehlen. Die Berechnung von Verpackung ist doch wohl nur ein Jrrthum, wenigstens ist uns dies ganz unbekannt. Sie haben in Ihrer Offerte nichts davon erwähnt.*) Das Bahnamtliche Gewicht ist bei dem einen Bahn- collo brutto 143>- , während Sie I4M Wolle specificiren, s Sie werden zugeben, daß die Emballage bei einem Bahncollo wesentlich mehr wiegen muß. Die Poststücke geben Sie auf 5" an, während sie nur 4^ 850 resv. *) Die Verpackung, Leinewand, Papier, Bindfaden resp. Stricke, Holzleisten rc. muß der Briefschreiber wohl geschenkt bekommen, sonst würde er es doch nicht sonder- bar finde», daß ein Anderer dies berechnet.