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IIS vollkommnen, sind von Erfolg gekrönt, und alle, die wir die Vorträge gehört, find vollkommen zufrieden mit dem, was an der Anstalt gelernt und gelehrt ist. Möge die Färber-Akademie blühen und gedeihen, und die Zahl ihrer Schüler und Gönner eine immer größere werden. Wintersemester 1884/1885. Berlin den 12. März 1885. (folgen die Unterschriften.) Der Sprecher der Deputation führte aus, die Diplomirten der Anstalt hielten es für ihre Pflicht, die Leistungen der Akademie und das aufopfernde redliche Bestreben des Leiters und der Lehrer der Anstalt dauernd zu bestätigen, gewissen Angriffen gegenüber, welche Neid und niedere Bosheit gegen das seit acht Jahren be währte Institut zu richten pflegten. Hervorzuheben ist schließlich, daß wieder sämmtliche Schüler der Anstalt entweder be reits in praktischer Thätigkeit sind, oder wegen günstiger Stellungen in Unterhandlung stehen. Nachrichten. Pie Baumwossengarnfärberei geht noch immer sehr gut, schwächer die Baumwollen garnbleicherei. Auch die Baumwollen stückfärberei ist sehr gut beschäftigt. Die Wollengarnfärberei befindet sich in stetem Fortschritt und geht stellenweise sehr flott, da gegen läßt das Geschäft in Schattirungen noch zu wünschen. Die Wollenstückfärberei geht gut, besonders in Doubles, weniger in Plüschen. Die Seidenfärberei geht befriedigend, be sonders in Couleuren und Tussa: 'neuerdings hat auch Schwarz etwas angezogen. Die Lappen- särberei ist gut beschäftigt, weniger gut die Wäscherei. Die Federfärberei geht noch be friedigend, die Garndruckerei matt, am besten in Wolle. Kr. Ferdinand Sickenberg in Wnhdorf bei Wien, der Begründer eines der bedeutendsten dortigen Färberei-Etablissements, ist am 10. März cr. im 70. Lebensjahre verstorben. Der Entschlafene gehörte zu denjenigen, welche die Fortschritts unseres Faches stets init Eifer erfaßten und in die Praxis einzuführen suchten. Sein Etablissement erweiterte sich daher auch von Jahr zu Jahr und nimmt jetzt unter der Leitung seiner Söhne eine» der ersten Plätze unter den Färberei- und Appreturanstalten Oesterreichs ein. Per Wundesrath hat beschlossen, dem An trag auf Bildung einer Berufsgenossenschaft der Betriebe für Weberei, Druckerei, Appretur und Färberei für die Wollenbranche und Kamm garnspinnerei für die Städte Gera, Greiz, Zeu lenroda, Weida, Ronneburg, Elsterburg event. unter Hinzufügung von Netzschkau, Mylau, Rei chenbach, Glauchau und Meerane die Zustimmung zu versagen, weil die Anzahl der Betriebe, für welche die Berufsgenossenschaft gebildet werden soll, sowie die Anzahl der in denselben beschäf tigten Arbeiter zu gering sei, um die dauernde Leistungsfähigkeit der Berufsgenossenschaft in Bezug auf die bei der Unfallversicherung ihr obliegenden Pflichten zu gewährleisten. Wach einem Wortrage von Wissi Siemens über „Electrische Beleuchtung" sind die meisten Länder, besonders Amerika, in der Benutzung dieser Leuchtkraft Deutschland weit voraus. Das electrische Licht ist theurer als das Gas licht, die Vortheile der großen Bequemlichkeit, sowie in sanitärer Beziehung sind jedoch so groß, daß die Anlage von Centralstationen, wo durch es ermöglicht werde, jedem im Bereiche der Station wohnenden mit Leichtigkeit elek trisches Licht zuzusühren, nur mit der größten Freude begrüßt werden kann. — Aus einer Tabelle über die Gesammtkosten der einzelnen Beleuchtungsarten exclusive Anlage, geht hervor, daß 100 Normalkerzen pro Stunde kosten: bei Bogenlicht -- 2 Pf., Erdöl (Petroleum)--5,1 Pf., Gas im Argandbrenner -- 14,4 Pf., Glüh licht -- 20 Pf., Rüböl - 67 Pf., Talg-- 160 Pf., Stearin -- 166 Pf. und Wachs -- 306 Pf. Diese Zahlen sind jedoch nur annähernd, da sowohl Elektrotechnik als Gastechnik sich bemühen, durch mannigfache Verbesserungen und größere Ausnutzung des Lichteffectes, diese Kosten her abzumindern. Wenngleich das electrische Licht, besonders das Glühlicht, Vorzüge habe, so ist das Gaslicht in seiner Billigkeit und Verwend barkeit zu Betriebs- und Heizzwecken nicht zu unterschätzen. Wußkand ist neuerdings in die Weihe der Seide producirenden Länder getreten. So erzeugt Turkestan jährlich 600 000 Pud (Pfund) Seide. Zu einem Pud Seide braucht man