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420 Die übliche Rechnungslegung wird an die Herren Wohlthäter versandt werden, sobald sich die vorhandenen Ausgaben und Einnahmen vollständig übersehen lassen. Dies ist zur Zeit wegen des Ausstehens vieler Rechnungen und noch schwebender Erwerbungsunterhandlungen noch nicht möglich, dürfte aber in einigen Wochen erfolgen. Berichtigung. In Nr. 41. S, 419; unter „Farblohn - Preis courant" lies. „Baumwollengarn: Schwarz walkecht 40^ — 2^! 50^; Braun 50 ^—1 Doppelorange 1^,-1 50 Lichtblau 1 20 2 Wollen garne: Modefarbe 50—90 ^ Braun 45—70 Braun walkecht 60 ^ — 1 Bordeaux 50 ^ — 1 Chamois 60 — 1 ^ Nachrichten. Im Stande der Baumwollengarnfär berei hat sich noch immer nichts geändert; die selbe geht sehr flau. Nicht viel besser ist der Stand der Baumwollenstückfärberei. Da gegen geht die Wollengarnfärberei ziemlich gut, in Küpenblau sogar recht befriedigend. Auch die Wollenstückfärberei ist noch be friedigend beschäftigt. Im Stande der Seiden- särberei ist ein Rückgang bemerklich; dieselbe beginnt etwas lahm zu werden. Die Lappen- särberei geht nach wie vor gut. * -i- A. Rosenstiel, vordem Direktor der be kannten Coloristen-Schule zu Mülhausen, zur Zeit Dirigent der einzigen großen Anilinfar benfabrik Frankreichs in St. Denis, hat drei schöne Arbeiten über die Bestimmung der Far ben geliefert. Bekanntlich giebt es Farben, Complementärfarben genannt, welche sich zu Weiß resp. Schwarz ergänzen. Es giebt aber auch Farben, welche mit anderen Farben, reine Mischfarben erzeugen, also den Gegensatz der Complementärfarben bilden. Die Bestimmung der vortheilhaftesten Nüance jeder einzelnen dieser Farben war bisher unmöglich, und große Physiker wie Helmholttz bezweifelten bis her die Möglichkeit einer Bestimmung derselben. Rosenstiel ist es gelungen diese Farben zu be stimmen, indem er die einzelnen Radien des ersten Kreises nach Chevreul in verschiedener Ausdehnung auf den Farbenkreisel auftrug und die Wirkung derselben aus das Auge beobachtete. Er bezeichnte darnach eine Reihe von Nüance», welche stets mit einander reine Mischfarben geben müssen. Die Untersuchung kann wie alle bisherigen Untersuchungen Rosenstiels, für die Färberei sehr wichtig werden. Wir wären dem Herrn Verfasser sehr dankbar, wollte er uns seine schönen Beobachtungen in einer Form zu gehen lassen, welche die direkte Mittheilung der selben an unsere Leser in gedrängter Kürze er möglicht. * * Auch die letzte Kattundruckerei Berlins soll dem Vernehmen nach eingehen. Auch hier will man die Räumlichkeiten des großen Etablisse ments in eine Shoddyfabrik umwandeln, ähnlich, wie es bei der Liebermann'schen Kattun druckerei beabsichtigt wird. He In den Mittheilungen des Prof. Reuleaux über das asiatische Kunstgewerbe auf der Aus stellung zu Melbourne kommt auch die Färbung grober japanischer Gewebe vor. Man stellt das Muster her, indem man mittelst einer Wachs- grundirung die nicht zu färbenden Stellen schützt; dann wird das Gewebe in die Farb- brühe getaucht. Bei mehreren Nuancen ist Wiederholung des Verfahrens für jede Nüance erforderlich. Das ist die Herstellung der sogenannten „Batiks", über die wir in unserer Zeitung berichteten. Wir führten unseren Lesern auch Muster dieser eigen- thümlichen Druckart vor, wie sie in europäischen Fabriken für Exportartikel üblich ist. -i- * Wörterbuch der deutschen Sprache. Armuth — ist keine Schande für einen Millionär. Bruder — Ansprache eines Freundes, der uns anpumpen will. Cassa — bei den Meisten Ausdruck für einen leeren Raum. Dummheit — ein Recht, das Jeder hat, aber Viele mißbrauchen. Faulheit — eine Tugend, die den meisten eigen ist. Halbheit — von Vielen fürs Ganze ge nommen, obwohl zwei Halbe noch nicht ein Ganzes ausmachen. -je * * In Wien kam die Arbeiterin einer Feder- Kräuslerin beim Erwärmen einer Quantität Benzin der Flamme zu nahe, ihre Kleider geriethen