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15 der neuesten Errungenschaften in diesem Zweige, Azofarbstoffe rc. Der Vortrag über Färberei- Physik wurde dagegen im I. Quartal beendet. Auch die den Vortrag schließende Prüfung hat bereits stattgefunden. An Stelle dieses tritt im II. Quartal die „Prüfung der Farbmaterialien, Droguen rc.", zu gleicher Tageszeit und Stunden zahl. Der Laboratoriumsunterricht wird zu der gleichen Zeit fortgesetzt, wie im I. Quartal dieses Semesters. Meldungen zu den bevorstehen den Vorlesungen werden, so weit es der Raum noch gestattet, entgegengenommen. Nachrichten. Wegen der Feiertage und der bevorstehen den Inventur ist in sämmtlichen Branchen der hiesigen Färberei ein Stillstand eingetreten. Wie es den Anschein hat, wird das Geschäft nach Neujahr wieder ziemlich flott gehen. Dies gilt besonders von der Wollengarnfärberei, im geringsten Maaße allerdings von der Baum wollenfärberei, welche ziemlich schlechte Aus sichten hat. * -i- -i- Unter den kürzlich ernannten Mitgliedern der Commission zur Prüfung des Entwurfes von Vorschriften zum Schutz gewerblicher Arbeiter gehören zwei unserer Branche an. Es sind die Herren Dolfus in Mülhausen und Vv. C. A. Martiu S(Actien-Gesellschaft f.Anilinfabrikation) in Berlin. * * * Der vormalige Färber Alex Hierselbst wird seit einer Woche vermißt. Derselbe hat seine Wohnung verlassen und ist bis heut nicht zurück gekehrt. Man nimmt an, ihm sei ein Unglück zugestoßen. 1- Die Weihnachtsferien des Parlamentes mit ihrem geringen Füllstoff für Zeitungsspalten wirken wieder einmal fruchtbar auf die Züchti gung der Seeschlangen. Politische Blätter lassen sich aus Halle schreiben: Bei einem kiesigen Modewaarenhändler ist sogenann ter Tarlatanstoss und zwar theils glatter, theils mit Silber durchwehter von intensiv grüner Farbe, welche im höchsten Grade giftig ist, in Beschlag genommen. Der Farbstoff besteht aus arseniksaurem Kupferoxid und ist beim Verarbeiten wie beim Tragen der Kleider um so schädlicher, als derselbe nur mit Klebstoff aufgetragen und deshalb staubförmig ablösbar ist. Zum tausendsten Male heben wir hervor, daß arseniks. Kupferoxyd überhaupt keine pracht volle grüneFarbe ist. Dem Vater der Seeschlange hat wohl Schweinfurter Grün vorgeschwebt. Seit Erzeugung des Vert duixuet, (Chromoxyd grün) benutzt kein Fabrikant mehr Schweinfur ter Grün. Ist also auf dem Stoff jedenfalls keine giftige Farbe vorhanden, so wollen wir nicht bezweifeln, daß der Vater obiger See schlange sehr grün ist und über unser Dementi vielleicht sehr giftig werden wird. Deutsche Patente. Patent-Anmeldungen. A. Thimm, Berlin. — Neuerungen im Färben von Hölzern. A. Kindle, Rendsburg (Schleswig-Holstein). —Selbst- thätiger Aufroll-Apparat für Appreturmaschinen. H. Leusch, Creftld. — Neuerungen an Gas-Sengma- schinen. Uebertragung von Patenten. Chem. Fabrik a. Aktien (vorm. E. Schering) Berlin, — Versahren zur Darstellung von Benzoesäure, Benzos- säureäther und Benzaldehyd neben organischen Sänre- chloriden Säureanhydriden rc. aus Benzoiitrichlorid bezw. Dichlorid bei Gegenwart gewisser Metallsalze. Erlöschung von Patenten. Maschine zum selbstthätigen Oeffnen und Recken von Stoffen für Bleicher, Drucker, Färber n. A. Patent-Beschreibungen. 11512. W. Mathcr, Salford. — Neuerungen an Maschinen und Apparaten zum Bedrucken von Geweben. — Die Neuerungen beziehen sich ans Anordnungen zum Waschen oder Reinigen der beim Bedrucken von Gewe ben angewendeten Unterlagen aus Filz, auf welche sich ein Theil der Farbe beim Drucken des Zeuges ablagert. Diese Unterlagen werden der combinirten Wirkung von rotirenden oder horizontal hin- und hergehenden Bürsten und aus durchlöcherten Röhren ausströmenden Wasser strahlen ansgesetzt, alsdann durch Walzenpaare rc. aus gepreßt und darauf getrocknet. 12 127. I. A. Engeler, Winterthur, (Schweiz) — Verfahren zum Bleichen von Baumwolle auf trockemm Wege unter Anwendung chlorhaltiger Chloroformdämpfe. Zum Bleichen von I50><8 Baumwolle verwendet der Er finder 2,50 cbm. Gas, das derselbe aus 1 Theil unge löschten Kalk, 1 Theil Chlorkalk, 1 Theil Weinbeist oder statt letzterem ebensoviel Essigsäure und 4 Theile Wasser unter Einwirkung von Schwefelsäure entwickelt. Das Gas wird in dem mit Bleiplatten ausgeschlagenen Be hälter geleitet und wirkt unter einem Druck von etwa zwei Atmosphären auf die Baumwolle ein. Nach voll endeter Bleichung werden mit Wasserstoffgas oder Kohlen säure oder Aether die anhaftenden Gase ansgetrieben.