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gummi überzogene Stäbchen a und utz die auf einem Tische in beliebiger Entfernung angebracht sind, gelegt und zwischen kiesen Stäbchen durch nin die Enden derselben gelegte Kantschukringe n. s. w. festgehalten. Ein solcher zu färben der Stoff, der sich zwischen einer Anzahl solcher Stäbchen a und a' befindet, wird in die Farbflotte gebracht, so daß jene horizontal oder vorteilhafter vertikal in dieser sich befinden, I260l, A, Baeyer. München, — Darstellung von künstlichem Zndigblau und verwandter Farbstoffe auS Orthonitrozimmtsäure deren Homologen und Substitutions- producten. Die Orthonitrophenylpropiolsäure wird in kalter conc. Schwefelsäure gelöst und mit Eisenvitriol redncirt. 26SHöMr-6l«IMM02-j-2602-l-02. Ein dem Indigo verwandter blauer Farbstoff wird aus Ortho nitrozimmtsäure erhalten, indem diese Säure, ein Salz oder Aether derselben, mit Sckwefelsäure von 66° L, in der Kälte einige Zeit in Berührung bleibt oder kurze Zeit auf 50° erwärmt wird, woraus denn nach Zusatz von Wasser der Farbstoff in blauen Flocken ausfällt. Korrespondenz. Wien. Dem Prof.Weselsky mit Or.Benedikl ist es gelungen, neue Farbstoffe von ganz eigenthüm- lichem Farbeneffecte darzustellen. Die Farben, welche vornehmlich auf Seide fixirt werden, erschei nen bei Tage brillant blau, bei künstlicher Beleuch tung aber prachtvoll rosa. Aehnlich zeigt sich der Dichroismus bei der alkoholischen Lösung der neuen Farbstoffe. Bei durchscheinendem Lichte zeigen selbe ein tiefes Violett, während sie bei auffallendem Licht roth erscheinen. Eine Schweizer Firma soll bereits das Eigenthumsrecht auf genannte Erfindung erworben haben. Begreiflicher Weise wird die Sache in Damenkreisen einige Sensation erregen. Da es die Blondinen sind, welche Blau und Rosa gut kleidet, so erwächst ihnen hierdurch ein pecuniärer Vortheil vor den Brünetten, indem sie ja mit einem und demselben Kleide den bisher nur durch zwei beson dere Kleider erzielbaren Effekt erreichen können. Ein neuer Beweis, wie tief die heutigen Errun genschaften unserer chemischen Wissenschaft in das praktische Leben eingreisen! Wrairdcnönrg a. d. K., Tie Firma Peter- sen und Clingestein, Tuchfabrik, hat soeben fallirt und der Inhaber, Stadtrath Clingestein ist wegen großartiger Wechselfälschungen verhaftet würden. tziulicn. In der Tuch - Fabrication herrscht jetzt wieder mehr Lebe», wie früher; denn säst alle Fabriken sind mit Aufträgen verse hen. Auch entstehen jetzt drei neue große Fabrikge bäude, die zur Spinnerei eingerichtet resp. zur Vergrößerung bereits vorhandener Bukskin-Fabri- ken dienen werden. Die Färberei in Berlin. Uns geht folgende Berichtigung zu: „Sie schreiben in Nr. II. Ihres BlatteS: „Ver suche , die Berliner Sckmtiirungsfärberei in anderen größeren Städten Deutschlands in gleichen Umfange einzuführen, sind bisher gescheitert." Wir müssen dem widerspreche». Wenn auch Berlin darin oben ansteht, sv schließt dies nicht ans, daß auch in anderen Städten Großes in Wollen-Schattirungs- färberei geleistet wird. Wir verweisen nur auf Städte, wie Hamburg, Mühlhausen, Apolda :c. In Leipzig besteht seit dem Jahre 1876 die Wollenschattirungsfärberei von Tittel L Krüger, für deren Leistungsfähigkeit wir nur Zahlen sprechen lassen woll-n. In derselben wurden im Jahre 1880 nahe an 200.000 Kilo Zephyrgarne gefärbt, davon zwei Drittel Schattirunge». (Fortsetzung aus Nr. 14.) Die Waumwolsenstrirkfäröerei wird seit dcu zwanziger Jahren Hierselbst betrieben. Das älteste Etablissement dieser Art ist das von A. Stephan. Etwas später etablirte sich 1826 K. Schöpke, zuerst am Landwehrkanal (siehe oben) später Neu Cöln a/W-, jetzt in dem großen Etablissement am Planufer. In der Nähe Berlins, in Charlottenburg, florirt noch die Färberei von Fr. Gebauer, jetzt „Actien-Gesell- schaft für Stückfärberei u. Maschinenfabrikation". Es liegt in der Natur der Baumwollenstück färberei, daß sie überall mit Appretur verbunden ist. Das Gebauer'sche Etablissement beschäftigt sich sogar mit der Construction und dem Ver kauf der von ihm benutzten Färberei- und Appreturmaschinen und sucht ihr Hauptgeschäft zur Zeit in dieser Maschinenfabrikation. Die Seidrnfäröerei reiht sich den übrigen Färbereizweigen würdig an. Es giebt keine Art der Seidenfärberei mit Ausnahme vielleicht der nur in Lyon und der Schweiz noch in ge ringem Maße betriebenen Seiden stück färberei, welche in Berlin nicht vertreten wäre. Die feinsten Eouleuren auf Organzin, Trame und Chappe werden hier erzeugt. Das Schwer schwarz, dessen Existenzberechtigung vielfach be stritten wird, das indessen trotzdem einen bedeu tenden Zweig der Färberei ausmacht, wird in