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Vor Jahren besprachen wir unter den Servi tuten des Färbers auch die Verpflichtung, das Per sonal der Kundschaft znm Theil mit zu erhalten, für die Ehre, für den Chef des bezüglichen Herrn Commis zu arbeiten. Daß die mannigfachen Wandlungen im Verkehr zwischen Färber und Kundschaft an jenem schönen patriarchalischen Ver hältnis nichts änderten, beweist folgender Brief: Wehner L Henschel. 12. Bischof-Straße Berlin. C. den 9. April 1881. Herr» G. Barnewitz hier. Fcb bekenne mich znm Empfang der mir gütigst gesand ten Rink 9,00 2"/° cke Mk. 450.000 und muß ich mich wundern, daß Sie mir 2"/» weniger senden, wie ich immer bekommen habe. Ich erhalte von F. H. 4".» und sollten Sie geneigt sein, mir 2"/» zu kürzen, so würde mich dieses veranlassen. Hrn. H. unsere Garne in Farbe zu geben. Farbeprovision ist mir bei meinem Engagement mit in Anrechnung gebracht und muß ich deßhalb auch daraus baltcn. Hochachtend Hermann Hoffmannn. * * In der Nacht zum 6. April c. fand auf dem Grundstück der hiesigen Actien - Gesellschaft für Anilinfabrikation am Wiesenufer ein Brand statt. Das Feuer war im Trockenraum ausgebrochen uud hatte von hier den Dachstuhl ergriffen. Die Berliner Feuerwehr griff das heftig entflammte Element an, und es gelang auch, den Heerd des Feuers einzuschließen. Der Trockenraum selbst war freilich nicht mehr zu retten und ist total ausgebrannt. (Staatsb.-Ztg.) * * * Eine schwere Verletzung zog sich am 8. April c. Mittags der seit 12 Jahren in dem bekannten Indigo-Importgeschäft S- Schönlank Söhne, Köpnickerstr. 71, angeflellte Hausdiener Greinich zu. Derselbe mar mit dem Ver laden einer mehrere Centner schweren Kiste Indigo beschäftigt, als diese plötzlich um schlug uud G. so unglücklich auf den rechten Fuß fiel, daß derselbe vollständig zerquetscht wurde. Obwohl Hr. William Schönlank per sönlich sofort für ärztliche Hilfe sorgte und drei der besten in der Nähe wohnenden Aerzte holen ließ, so blieb doch weiter nichts übrig, als den Aermsten nach Anlegung eines Noth- verbandes nach dem Krankenhaus Bethanien zu schaffen. Teutsche Patente. Patent-An Meldungen. D. PH. Greift. Frankfurt a. M.— Herstellung von Farb stoffen der Rosanilingruppe durch Einführung von Nitro- benzplchlorid auf Salze primärer aromatischer Amine bei Gegenwart von Oxydationsmitteln. Nitrobenzylchlorid wird mit schwefelsaurem Anilin, -Toluidin oder einem Gemenge beider mit Eisenchlorid erhitzt. Die erhaltenen rothen Farbstoffe sind in Wasser löslich. Th. Seeberger. Königshütte b.Mitterteich (Bayern).— Verfahren zur Reinigung der Zimmerluft. Godchaux Fröres L Cie. Schleifmühl. — Behandlung der Textilstoffe in roher oder verarbeiteter Form beim Entfetten, Beizen. Färben rc. durch das Vacuunz. durch Luft-, Dampf- oder Wasserdruck, in getrennter oder koinbinirter Wirkung. Die Waare wird in einen Kasten mit falschem durchlöcherten, Boden gepreßt uud die ent fettende Flüssigkeit. Seifenlösung, Wasser, Beize oderFarb- stofflösuug durch Lustdruck hindurch getrieben. Patent-Ertheilungen. E. A. Batonnier L P. A. Michel. Paris. — Neuerun gen an dem Verfahre,, zum Färben vo» Holz, Horn, Knochen, Elfenbein und ähnlichen Stoffen. Erlöschung von Patenten. 1727. Neuerungen an Maschinen zum Strecken von Geweben. 2379. Maschine zum Strecken von wollene», seidenen und anderen Geweben. 4714. Rotirende Garntrockenmaschine mit Luftzug. 9904. Neuerungen im Oxydations-Verfahren beim Färben mit Anilinschwarz. 10069. Verfahren und Apparat zum Mustern von Geweben. Ilebertragung von Patenten. 7613. G. Hoher LCo. — Schönebeck a. E., Carlshall. — Maschine zum Schneiden von Geweben in abgepahten Längen. Patent-Beschreibungen. F. W.Hohrath. Barme». —Erbreiterungs-Vorrichtung für Litzen-Appret»,Maschine». Die Litze wird, nachdem dieselbe angefeuchtet worden ist und bevor sie in die Appre turmaschine kommt, durch eine Erbreiterungsvorrichtung geführt, um ihr die ursprüngliche Breite wiederzngeben. Diese Vorrichtung besteht einerseits aus zwei, um verticale Axen rotirenden, ,n gleicher Höhe stehenden und aneinander rollenden glatten oder genuteten Tellern, aufwelchen dic L'tze über dem Berührungspunkte liegt, und welche Teller durch Zahnräder in Verbindung stehe», und andrerseits aus einer über diesen Tellern rotirenden horiwntal gelager ten glatten oder genuteten Walze. Die Teller werden durch Gewichte und Hebelübersetznng mit der Litze gegen die Walze gepreßt. Durch ihre Bewegung haben nun sowohl die Walze als jeder Teller für sich das Bestreben, die zwischen ihnen liegende Litze mit fortznnehmen und zwar die Walze in gerader Richtung, d. h- rechtwinklig z» ihrer Axe. die Teller aber jeder in seiner Drchungsrich- tung, der eine nach rechts, der andere „ach links. Die Folge dieser Anordnung ist. daß die Litze geradeaus gebt und dabei in die Breite gezogen wird- 13105. Francillo» L Eo. n. I. Muths. Paris. — Neuerungen an Appa rate» zum Chiniren von Geweben und Gespinnsten. — Zum Chiniren von Ge weben und Gespinnsten werden diese zwischen elastische mit Hart-