fragt, ob sich das Metall auch löthen taffe. Hierüber liegen bis jetzt noch keine Erfahrun gen vor. — Herr Thiele: Hat Jemand schon etwas von galvanisirten Eisenröhren gehört? Dieselben werden in Schweden und Norwegen allgemein benutzt, und sollen sich gut beivähren. Die Frage wird verneint. — Es cntspinnt sich nun auf Anregung des Hrn. H. Schöpke eine sehr lebhafte Discussion über den neu gebilde ten Dampfkessel-Revisions-Verein, über Dampf kessel- und Feuerungsanlagen. Dieselbe währt fast eine Stunde. Hr. Wegener bespricht einen neuen Apparat zur Ableitung von Condensa- tionswasser. Derselbe zeichne sich durch seinen billigen Preis — circa 30 Mark — und durch seine gute Wirksamkeit aus. Die Firma Schmidt L Zorn in Berlin vertreibe den Apparat. Redner hat früher den auf ähnlichein Princip beruhenden Condensationswafferableiter von Schaffer L Budenberg in Magdeburg benutzt, ist aber durch ersteren mehr befriedigt. Den Einwurf des Hrn. Großheim, der Apparat habe sich bei Heizung einer durch directen Dampf geheizten großen Kufe in der Färberei von Bergmann L Co. nicht bewährt, beantwortet Hr. Wegener dahin, man habe den Apparat nicht richtig in Gang gesetzt, und erläutert die richtige Einstellung der vibrirenden Membran des Apparates. Wegen der vorgeschrittenen Zeit wird die Discussion über diesen Gegenstand ans das nächste Mal vertagt. — Unter den im Fragekasten Vorgefundenen Fragen befindet sich folgende: Wie verhalten sich die zwei grünen Farbstoffe: Malachit grün resp. seine Sulfoverbindung „Säuregrün" (Ak tiengesellschaft für Anilin Fabrikation in Berlin) und Bittermandelöl-Grün („Solidgrün) von Bindschedicr <s Busch in Basel in der Färberei-Praxis zu einander in Bezug auf I. Die Schönheit und Reichhaltigkeit der damit erzielten Farben-Nüancen, II. Die Ausgiebigkeit an und für sich, wie auch im Verhältuiß zu ihrem Marktpreise, III. Die Bequemlichkeit ihrer Auwendnngs- weise. Hr. Wegener hat seiner Zeit beide Farb stoffe ansgefärbt. Damals war das Bitter mandelöl-Grün an Schönheit und Gilbe des Tones dem anderen Produkte überlege». In zwischen hat sich das Verhältniß geändert. Man kann behaupten, daß jetzt alle neuen Grüns, welche als Malachitgrün, Bittermandelöl-Grün, Benzoylgrün, Helvetiagrün, Brillantgrün rc. Vorkommen, in ihrem Verhalten ganz gleich seien. Das Helvetiagrün habe die merkwürdige Eigenschaft, bei Zusatz einer gewissen Menge Farbstoffes zur Flotte beim Anfärben einer Reihe von Partien hintereinander immer wieder dieselbe Farbe zu geben. Es sei unmöglich, dunklere Farben zu färben. Er habe z. B. nach Aus färben von 3 A im Probebottich aus demselben nach und nach noch 20 A färben können. Er habe dies seiner Zeit den Fabriken mitgetheilt. Heut handelt es sich wesentlich nur um den Preis bei Beurtheilung verschiedener Sorten. Damit halte er die etwas ungenau gestellte Frage für erledigt. — Hr. Runge hebt her vor, Malachitgrün und seine Syiionpme würden bereits durch das Brillantgrün verdrängt. Hr. Wegener behauptet, Brillantgrün sei auch nichts anderes als Malachitgrün. — Nach Erledigung einer zweiten, innere Vereinsangelegenheiteu betreffenden Frage und Vorlegung einiger ein gegangener Drucksachen schließt die Sitzung um I I Uhr. Nachrichten. In der Wollengarnfärberei geht das Geschäft wieder ein wenig besser. Die Wollen stückfärberei hat ebenfalls ein wenig angezogen. Die Baumwollengarnfärberei befindet sich noch immer auf dem in unserem letzten Bericht gekennzeichneten günstigen Standtpuukt. In der Baumwollen stückfärberei ist seit unserem letzten Bericht ebenfalls keine Veränderung einge treten. Die Seidenfärberei beharrt gleichfalls noch auf demselben Standpunkt- Auch die La p- penfärberei geht »och immer flott. Dies ist übrigens in jedem Jahre in dieser Saison der Fall. * DieB.Aniliu-undSodasabrik inStutt- gart soll pro 1880 eine Dividende von 20 pCt. vertheilen. 1,357,949 Mk. sollen zu Amortisatio nen verwendet, 359,389 Mk. dem Reservefonds überwiesen und 254,863 Mark als Gewinnvor- trng pro 1881 bleiben.