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98 tirte Maschine zum Glätten gefärbter seidener Gewebe sein. Jede Hausfrau, welche einmal ein seidenes Kleid bat färben lassen, wird wissen, daß das Zeug, mag die Färbung auch noch so brillant ausgefallen sein — und es wird jetzt gerade in Berlin auf diesem Gebiete sehr Hervorragendes geleistet — doch das Zeug sehr bald unansehnlich wird, weil ihm die Steife, die Appretur der neuen Stoffe fehlt. Es scheint dem Laien auf die sem Gebiet so leicht, gefärbtes Zeug ebenso zu appre- tiren wie Neues, und doch muß es' sehr schwierig sein; denn bis jetzt hat man es noch nirgends, weder in Ber lin noch im Auslande fertig bekommen und eine Erfin dung, welche dies ermöglicht, würde allseitig als ein Fortschritt auf diesem Gebiete begrüßt werden. Die „Lyon'sche Maschine" betitelte Vor richtung ist nichts anderes als der in Nr. 8 S- 78 beschriebene einfache Spannrahmen, welchem Niemand neues, am wenigsten aber die Vor züge ansieht, welche das politische Blatt ihm vindicirt. Im Gegentheil dürfte jener Rahmen dnrch die bei uns und in Frankreich seit 25 Jahren üblichen Vorrichtungen überflügelt sein. Von einem Glätten des Stoffes ist aber dabei nicht die Rede. Es ist dies ein Beweis mehr von der oft gerügten Unsitte politischer Blätter, über technische Dinge zu schreiben, ohne sich vorher an fachmännischer Quelle zu informiren. Unter Fachmännern verstehen wir selbstverständ lich erfahrene fachlich gebildete Leute, nicht Sonntagsblatt-Artikelschreiber, die mit ihrer Halbwisserei der deutschen Industrie Schaden genug bringen. Diesen verdanken wir Färber z. B. die artigen Seeschlangeu, die unfern harmlosen Stand so gern als Giftmischer und Brunnenvergifter kennzeichnen. ^ * -r- Die kürzlich emittirte Prioritäts-Anleihe der Chemnitzer Aktien-Färberei (Körner) ist bereits vollständig placirt, und zwar in Chemnitz selbst. * * Actien-Gesellschast für Stückfärberei, Appretur und Maschinensabrikation (früher Fr. Gebauer) Charlottenburg. Der Rechnungsabschluß ergiebt für das am 31. Oktober a. x. abgelausene Ge schäftsjahr nach Vornahme der statutenmäßigen Abschreibungen einen Reingewinn von rund 5000 Mark, der sich durch den Gewinnsaldo aus dem Vorjahre auf ca. 7000 Mark erhöht. Diese Summe wird wieder zum Vortrag auf neue Rechnung gelangen. (Voss.Ztg.) Die 9. ordentliche General-Versammlung der Berliner Wollbank und Wollwäscherei findet am Montag den 21. März 1881, Nachmittags 6 Uhr, Holzmarktstraße 12 statt. Mit der hiesigen permanenten Bau-Aus stellung, Wilhelmstraße 92, soll in diesem Jahre eine permanente Patent-Ausstellung ver bunden werden. Deutsche Patente. Patent-Anmeldungen. Ur. O. N. Witt, Mülhausen i. E. — Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen , dnrch ^Einwirkung von Nitrosokörpern oder Chlorochinoniiniden ans aromatische Metadiamine. Chemische Fabrik auf Aktien (vorm. E. Schering), Berlin. — Darstellung von Farbstoffen aus Sulfosali- cylsäure. Farbwerke, vorm. Meister, Lucius L Brüning, Höchst a. M. — Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen a- Nitroderivalen des Naphtalins. H. Zwieger, Meerane (Sachsen). — Trocken- und Appretnrmaschine mit zwei endlosen Filzen Aktien-Gesellschaft für Bnilinfabrikation, Berlin. — Verfahren zur Darstellung eines blauen Farbstoffs. Patent-Ertheilnngen. I., C-, L. M. Jefferson, Bradford, (England). — Wasch maschine für Gespinnststoffe und Gewebe. Sociötö Cerruti <L S. Maurizio, Biella, (Italien). — Verfahren u. Apparat zum Färben, Bleichen und Waschen von Textilstoffen und Geweben. I. I. Schmidlin, Hyde, (England). — Verfahren zum Drucken von Anilinschwarz unter Anwendung in Wasser unlöslicher Chromate. E. Webers L Co. Rheine a. d. Ems- — Neuerung an Maschinen zum Falten und Anfwickeln v. Geweben. Erlöschung von Patenten. 7179. Verfahren zur Bereitung einer giftfreien Farbenbeize. Verfahren zur Gewinnung des Kaliums als Kali- hpdrat bei der Verarbeitung des Weinsteins. Patent-Beschreibungen. Nr. 49651. Bindschedler <L Busch in Basel. — Farbstoffe durch Einwirkung von Chlor, Bio», und Jod auf die Azoderivate des Resorcins. Reform, wird in Schwefelsäure mit phh salpeteriger Säure eingetragen, die Lösungen auf 100» erwärmt und der Azokörper mit Wasser ausgefällt. Die Verbindung wird in Natron lauge gelöst, mit alkalischer Lr.-Lösung versetzt und durch Ansäuern die Farbstoffe gefällt. Die Kali- und Natronverbindungen dieses und der entstehende» ähn lichen Körper sind Farbstoffe von blauvioletter bis blauer Farbe und rother Fluorescenz. Nr. 49246. I. F. Espenschied in Friedrichsfcld. Herstellung von Farbstoffen. Einer Mischung, anS Methvldiphenplamin und Trichlormethylsulfochlorid (OC1>8rOiOI) aus Schwefelkohlenstoff, Braunstein und Salzsäure erhalten und Chlornatrium werden langsam aus l I 6. erhitzt, die kupferige Schmelze mit Wasser. Alkalien und Salzsäure behandelt, zur Fortnah,»e der