386 Fagonns u. s. w. sind klar und rein. Ein Schatten in Alkaliblau ist zwar gut, aber doch recht einfach. Künstlerischer wäre es jedenfalls, Schatten in zusammengesetzten Farben zu wählen; vielleicht in Olive oder dunklen Modefarben. Zu tadeln wäre allenfalls, daß den Azofarb stoffen eine zu geringe Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Welch' prachtvolle Effekte hätten sich damit erzielen lassen! A. Schräder in Moskau zeichnet sich durch sein vorzügliches Schwarz auf Wolle aus. Dieses hat einen stark rothvioletten Stich und ist dabei voll und satt. Weniger gut sind seine Zanellas. Einige hübsche Farben auf Orlean finden wir auch bei I. Poljakosf; doch scheint man in dieser Fabrik das Recept „Methylgrün auf Wolle" noch nicht zu kennen. Wie wäre es sonst möglich, daß sich ein solch miserables Anilingrün in eine Ausstellung verirren konnte, das zum ersten besten Umsärber viel eher paßt, denn hierher? (Schluß folgt.) Nachrichten. Die Baumwollengarnsärberei hat seit unserem letzten Bericht stark nachgelassen; ebenso die Baumwollengarnbleicherei. Dagegen geht die Baumwollenstückfärberei immer noch befriedigend. Das Geschäft in der Wollengarnfärberei geht noch immer matt, besonders in Schattirungen, in Fabrikations und Strickgarne etwas bester. Die Wollen stückfärberei geht nach wie vor befriedigend, aber nicht gerade flott. In der Seidenfärberei ist eine Hebung des Geschäfts zu verzeichnen; sowohl Couleuren, als Schwarz sind gut be schäftigt. Die Lappenfärberei geht noch gut, und die Federfärberei immer noch flott. Einer unserer Freunde in Oesterreich theilt uns mit, sein Lieferant für Anilinsalz zum Färben von Anilinschwarz habe eine kürz lich eingeführte Erhöhung der Preise dadurch motivirt, daß das zur Herstellung von Anilin nöthige Benzol um 50^ theurer geworden sei in Folge der immer größeren Ausbreitung des elektrischen Lichtes. Nun ist aber seit Einfüh rung des elektrischen Lichtes die Gasproductivn keineswegs zurückgegangen; im Gegentheil. Zur Erzeugung des elektrischen Lichtes resp. zum Betriebe der Dynamomaschinen werden gerade meist Gaskraftmaschinen verwendet, welche große Akengen Leuchtgas consumiren. Die Gaspro- duction dürfte also nicht zurückgehen, sondern vielleicht sogar voranschreiten. Dies erinnert an die thörichten Befürchtungen der Fuhr- herren bei Einführung der Eisenbahnen: Statt des befürchteten Eingehens des Fährverkehrs, hat sich derselbe enorin gehoben. Das Gleiche wird also auch bei der Gasproductivn der Fall sein. Darum keine Furcht vor abnehmen dem Benzolvorrath! Die chemische Fabrik K. de Kaön, in List vor Hannover veröffentlicht einen neuen Preiscourant, auf welchen wir aufmerksam machen. Di« „tkon>i>aL;»i« ck«8 0) anui 68 L- kb'vckuits Oliimiguss" in Paris übersendet uns eine kleine Broschüre über Rhodansalze, welche jetzt eine so große Wichtigkeit sür den Kattundruck erlangten. Die Gesellschaft giebt darin Anleitung zur Benutzung der Präparate für Kattundruck, Färberei, Papier-, Streich holz-, Eis-Fabrikation, Photographie und Gal vanoplastik. Es folgt eine Anleitung zur Ana lyse der käuflichen Rhodanverbindungen, — alles von Interesse bei der Wichtigkeit, welche die Rhodansalze für unser Gewerbe anzunehmen versprechen. Die Broschüre ist in unserem Bttreau einzusehen. Pie Actien Gesellschaft für Jute-Indu strie in Braunschweig dehnt ihr Etablissement bedeutend aus und hofft im Januar 1883 in vollen Betrieb zu kommen. Sie giebt sür das letzte Rechnungsjahr 12»« Dividende. Hton den aut ein 'Preisausschreiben des „Deutschen Wollen - Gewerbe", betreffend das Thema: „Welches sind die Bedingungen einer rationellen Behandlung von Wolle und Waare in Wäscherei und Färberei, bezw. sind die bisherigen Systeme der Mani pulation und Bewegung von Wolle im Schweiß- und Spülbottich und von Wolle und Waare