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377 die bunten Laternen und die Unzahl der kleinen Lichter aus den Böten machten neben den zahl reich auf dem Dampfer sowohl, wie an den Ufern abgebrannten bengalischen Flammen einen überraschenden Eindruck. Von den anwesenden Gästen muffen wir die Herren Pullar, Vater und Sohn, aus Perth in Schottland erwähnen. Der ältere Herr erlernte vor langen Jahren bei dem Begründer der Firma die Zengsärberei. Seitdem gründete er selbst ein Etablissement, welches — kaum möglich aber wahr — das Spindler'sche an Größe noch übertreffen soll. Allerdings betreibt Hr. Pullar nur Zeugfärberei. Da die Chefs beider Firmen verschwägert sind, so stehe» die Etablissements in steter intellek tueller Verbindung. Am folgenden Tage, Montag, fand die ge sellige Feier für die Beamten und Arbeiter des Etablissements statt. Zu diesem Zweck waren in und um Cöpenick neun Locale gemiethet, in deren jedem eine Branche der großartigen Fabrik ihr geselliges Fest feierte. Außer ihren eigenen Angehörigen bedachte die Firma in gewohnter Liberalität eine Menge gemeinnütziger Anstalten mit namhaften Dotationen. So erhielten die Armen und die Hülfskaffe von Cöpenick je 2000 Mk., die Ar men im Stadtbezirk des Berliner Etablissements 1000 Mk., die Fachschule für Stuhlarbeiter 1000 Mark, der Verein gegen Verarmung, der Asylverein und die Cöpenicker Feuerwehr je 500 Mk., der Kriegerverein Cöpenicks 300 Mk. Unsere Leser wird es sicher interessiren, daß die Firma W. Spindler aus Anlaß ihres fünf zigjährigen Jubiläums auch unserer Z-ä'röer- Kkabernie die Summe von 1000 Mark über gab. Die Leitung der Anstalt wird eine Ehre in das Bestreben setzen, dem bewiesenen Ver trauen nach besten Kräften gerecht zu werden. Schließen wir unseren Bericht mit dem Wunsche, welchen Herr Commerzienrath Carl Spindler am Nachmittage des festlichen Sonn tages gegen seine Gäste aussprach, daß das Kta- blissement W. Spindler fröhlich im Heist und stark an Körper das sechszigjährige Hedenkfest mit gleicher Befriedigung öe- geken möge. Färber-Akademie. Der Unterricht in der „Färber-Akademie" wird am 12. Hciober c., Abends 7*/- Uhr, mit dem ersten Vortrage über Aärberei-Khemie eröffnet. Es finden wieder wie im vorigen Cursus Vorträge statt über Färberei-Chemie, Farbwaarenkunde, diese beiden wieder vereinigt, ferner über Färberei-Physik, Dampfkessel- und Maschinenkunde für Färber, Prüfung von Dro- guen, Chemikalien und Farbmaterialien und praktische Laboratoriums-Arbeiten. Die Zahl der Schüler übersteigt schon jetzt die der Vorjahre, so daß der Besuch ein stär kerer sein wird. Dies zeigt, wie die „Färber- Akademie" sich immer mehr das Interesse der Fachgenossen erwirbt. Die Leitung wird, um dieses Interesse zu rechtfertigen und im Hinblick auf das Zutrauen, welches die Firma W. Spindler ihr durch ihre splendide Dotation bewies, auch ferner bestrebt sein, das Institut nach Kräften zu erweitern und unserem Gewerbe immer mehr nutzbringend zu machen. Hierzu müssen wir allerdings die Mit hülfe unserer verehrten Freunde und Fach genossen in Anspruch nehmen; denn ohne die Mithülfe der Praxis kann ein Institut wie das unsere, welches vorwiegend die praktische Richtung verfolgt, nicht gedeihen. Möge uns daher das In teresse und Wohlwollen der Praktiker stets zur Seite stehen wie bisher. Alle unsere Fachgenossen und sämmtliche Interessenten der Farbenbranche und des Fach schulwesens sind höflichst eingeladen, sich bei Er öffnung der Anstalt durch den Augenschein von der Wirksamkeit der Schule zu überzeugen. Sie Leitung der Käröer-Akademie. An Beiträgen für die Färber-Akademie gingen ferner ein: Dotation der Firma W. Spindler. . . KM Mark, Farbwerke vorm. Meister, Lucius L Brü ning, Höchst a. M 50 „ Hr. Th. H. in C 20 „ Dazu laut Aufstellung in Nr. 36 . . . 140 , Summa 1210 Mark. Nachrichten. Die Baumwollengarnfärberei geht noch immer flott; ebenso die Baumwollengarn-