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14 alkalischer Seitenlöstmg und Federlösmuz :c. zum Ueber- ziehcn von anderen Gespinnstsasern angcwendct werden. 16694. I. Re,'e»,'check, München. — Verfahren zur Bereitung einer waschbaren Kalkanstrichfarbe — Das Pulver von 3 Th. Kiesel, 3 Th. Marmorbruch und Sandstein, 2 Th. gebrannter Porcellauerde und 2 Th. gelöschten Kalk liefert eine Austrichmasse, der beliebige mit Kalk verwendbare Farbstoffe zugeseszt werden können und welche durch wiederholtes Begießen steinhart wird, ohne an Porosität zu verlieren. Korrespondenz. St. Ktiennc. — Seit dem Herausgehen der Seidenprcise liegt die Färberei hier dar nieder. Damit zusammen hängt ein rapides Herabgehen der Farblöhne, welches durch die gegenseitige rücksichtslose Coucurrenz zu Preis differenzen von 30°/« führt. Unter solchen Um ständen sagt sich der Fabrikant: „der Färber muß doch noch erstaunlich verdienen, wenn solche Differenzen in den Preisen möglich sind." Früher wurde dies nur von kleineren Häusern in Scene gesetzt; heut aber betheiligen sich auch die besten Etablissements an diesem Wettlauf. Dabei denken manche, man könne bei der einen Farbe verdienen, was man bei der anderen zu setzt. Wenn nun aber nur die Farben bestellt werden, bei welchen man zusetzt? Vor einigen Jahren gründete man hier einen Färberclubb zur Wahrnehmung der gegenseitigen Interessen. Kleinliche Rivalitäten indessen störten bald das gute Einvernehmen, und die Preise gingen zu rück. Man sollte heut mit der Gründung eines Spndicates vorgchen. Natürlich wird das nicht leicht sein, aber es würde die Sache fördern. Das Syndicat würde mit den Kunden die Preise verabreden und dieselben auf dem Niveau er halten. Die aufgegebeue Arbeit würde dann nach Maßgabe der Größe und Specialität der Etablissements gleichmäßig vertheilt. Einzelne hätten auf diese Weise vielleicht nicht so viel Beschäftigung wie jetzt, aber am Schluß des Jahres hätten sie wenigstens etwas verdient. "Maris. Wir erwähnten schon, daß ein Eonsortium von Geldleuten die Absicht hatte, alle Wollenfärbereien und Appreturen von Pa ris, Reims, Cambrai, Roubaix und Tonrcoiug in eine einzige Actien-Gesellschaft zu verwan deln. Dies würde den Fabrikanten sehr schaden. Nun hat sich zur Abwehr des Unternehmens eine Vereinigung der Fabrikanten constituirt, die sich die Aufgabe stellt, die Eigenthümer von Färbereien und Appreturen von dem Beitritt zu jener Gesellschaft abzuhalten, und wenn das Actien-Unternehmen doch in's Leben treten sollte, durch gemeinsames Handeln und durch Unterstützung der selbstständig gebliebenen Eta blissements dem schädlichen Einflüsse für die Fa brikanten entgegenzutreten. Zu der Vereinigung gehören jetzt schon 88 Besitzer von Etablissements. Diese haben einen Aufruf an alle Industriellen der Wollenbranche erlassen, worin sie unter Darlegung der Gefahren für die Fabrikanten durch die Actien-Gesellschaft, die Färberei-Besitzer auffordert, selbstständig zu bleiben. Färberei der Wolle. 8cliiMrz auf Mlle. Nach dem Dtsch. Wollengewerbe soll man Schwarz auf Wolle und wollenen Lumpen zu 5 Pf. per Pfund, also zu 5 Mark pro Centner Herstellen können wie folgt; Auf 100 Pfd. Wolle mit 1'/^ Btauhotzextrackt, die Wolle V? Stunde kochen, wenn möglich einige Stunden stecken lassen, bei 40—50° U, auf ganz schwachem Kalkwasser V? Stunde behandeln-, und schließlich auf kochendem Bade aus 1*/«—1^ Eisenvitriol fertigfärben. Nicht spülen. Das Schwarz ist etwas hart, aber sehr billig. Benutzt man die Blauholzflotte weiter, so kann sogar etwas Blauholz weniger verwendet werden. — Wen» es nur Schwarz giebt! Bleichen der Tuffahseide. In Nr. 44 1881 besprachen wir das Bleichen der Tuffahseide mit übermangansaurem Kali. Große Hoffnungen setzte man seiner Zeit auf das Bleichen mit Wasserstoffsuperoxyd. Wir haben diese Bleichmethode bei ihrem Auftreten in Nr. 8 1877 ausführlich besprochen. Wir führten ferner auf Grund eigener Versuche aus, daß diese Bleichmethode keineswegs die sangu inischen Hoffnungen erfüllen kann, welche man zuerst darauf setzte. Unser Freund, Hr. Thomas