Volltext Seite (XML)
trägt S 50000000, wovon bisher $ 18 650355 zur Ausgabe gelangt sind. Insgesamt umfassen ihre Etablissements 17 Hochöfen, 4 Bessemer Stahlwerke, ein sehr grofses „open hearth“- Stahlwerk, 2 moderne Schienen - Walzwerke sowie eine ganze Reihe von Fabriken zur Her stellung sonstiger Hauptartikel der Stahlbranche. hinzukommen, welches Metall zur Zeit in star ker Nachfrage steht, und dürfte sich solche Nachfrage auch weiter erhalten. J4eue Kupferfunde in Flord amerika. Bereicherung, dafs grofse Werte an Kupfer in dem einen oder anderen Punkte etwas zu scharf gezeichnet ist, immerhin aber manches zutreffende enthält, was für die nach Bulgarien arbeitenden Handelskreise instruktiv sein dürfte. Der Autor schreibt: „Als Geschäftsmann ist der Bulgare unter nehmend. Er beginnt mit nichts und bringt es meist zu etwas. Mufs er umwerfen, was recht häufig der Fall ist, so geschieht ihm unter zehn Fällen neunmal nichts, und er kann unter us Salonik berichtet das „Konstantino-: neuer Firma wieder beginnen. Mit der ge- Gesehäftsberieht aus Salonik. er Fachzeitschrift „ Mining Record ‘ pler Handelsblatt “: Den aus allen Tei- \ schäftlichen Moral der bulgarischen Geschäfts- len der Provinz einlaufenden Nach-j weit steht es nicht gut. Zwar kann man eine in | richten zufolge ruft der gegenwärtige Stand der j ganz ansehnliche Reihe respektabler Firmen Denver (Kal.) entnehmen wir folgende 1 Saaten Befriedigung hervor, und nachdem nun nennen: Grofshändler und Exporteure in Ge- __ Mitteilung: In dem südwestlichen Teil <jj e Zeit der ärgsten Wetterwendigkeit als be- treide und Fellen, Kommissionäre und Spedi- von Colorado und zwar in dem, in den „La endet betrachtet werden kann, nachdem die tionshäuser, kleinere Bankiers, Bierbrauer und Sal Mountains“ gelegenen „Paradox Valley' Fröste der letzten Wochen keinerlei Schäden Spiritusbrenner, Tuchfabrikanten u. a., während sind kürzlich Kupferadern gefunden, die dem angerichtet haben, und Regen in ziemlich aus- infolge der seitens der Regierung gewährten giebiger Menge niederging, darf wohl nunmehr j aufserordentlichen Begünstigungen immer neue ein gutes Ernteergebnis erwartet werden. Be-! Erzeugungsstätten anderer Verbrauchsartikel Anscheine nach versprechen, alle derartigen, während der letzten 20 Jahre gemachten Funde, an Reichtum zu übertreffen. Aufser Kupfer führen diese Erzadern auch Gold und Silber, und in einigen Fällen ist der Gehalt an Geld metall ein sehr hoher. Die reichen Erzadern enthalten von 33 bis 73 % Kupfer; aufserdem finden sich grofse Mengen konzentrierten Erzes von minderem Werte und sind die Adern von bedeutendem Umfang. Bereits haben mehrere finanzkräftige Gesellschaften sich in dem Di strikt durch Vertreter Grundbesitz gesichert; •eine der hervorragendsten davon ist die „Pa radox Copper-Gold Mining Company“. Ein anderes Syndikat von Coloradoer und Ohioer Finanziers hat sich ebenfalls reichen Grund besitz dort gesichert und ist im Begriff, grofse Schmelzwerke zur Behandlung der Erze des Distriktes, zu errichten. Ein soeben von Paradox zurückgekehrter Ingenieur sagt, der Erzreichtum einiger der dortigen Adern sei so grofs, dafs schon wenige treffs des Anbaues der einzelnen Getreidesorten j entstehen. Viele davon sind selfmade men, meist wird konstatiert, dafs ein beträchtlich gröfserer! aber hilft einem die Regierung, wenn man mit Teil Ackerland mit Weizen bebaut wurde, als 1 ihr gut Freund ist. Der Kleinhandel dagegen dies in früheren Jahren der Fall war, auch steht auf einer niederen Stufe infolge der auf der Anbau von Hafer und Mais hat zugenom- das äufserste getriebenen Konkurrenz, für die men, während Gerste und Roggen stabil blie- Sofia ein abschreckendes Beispiel bietet. Diese ben. Die gesamte Bevölkerung, namentlich der ; Konkurrenz zersplittert den Handel und macht Handelsstand, sehnt eine gute Ernte herbei, da-; den Bestand gröfserer solider Geschäfte unmög- mit der Ausfall des letzten Jahres gedeckt lieh. Dabei gehört der Kaufmann den niederen werde. Heute macht sich bereits überall in Klassen an, da jedermann, der nur eine Spur der Provinz Mangel an Getreide für den Ver- j von Bildung hat, sich zu gut erachtet, Händ- kauf bemerkbar, und die Magazine Saloniks! 1er oder Wirt zu werden. Dafs man im Orient sind zum Teil leer. Was an Weizen auf den grundsätzlich feilschen mufs, weifs wohl jeder - Markt kommt, findet sofort seitens der einhei- mann; es nützt aber wenig, denn selbst wenn mischen Mühlen Abnahme, um Getreide aus man schliefslich die Waren um den dritten Teil Amerika hierher zu bringen, da der Vorrat im Inlande nicht mehr lange reichen wird. Unter dessen findet ein namhafter Import von Mehl» besonders aus Marseille, Amsterdam, Braila und Odessa statt, und hat sich bereits die Speku- Arbeiter genug Erz losschlagen könnten, um l a tion des Artikels bemächtigt. — Ergiebt die eine „Dampfschaufel“ im Betriebe zu erhalten- Ein anderer Ingenieur meint, der Distrikt dürfte bald soweit sein, um täglich 2000 Tons Erz zu liefern. Diese Angaben scheinen etwas extra - vagant, sie stammen jedoch von Ingenieuren, neue Ernte ein einigermafsen erfreuliches Re sultat, und bleibt das Land von unvorherge sehenen Ereignissen verschont, so kann mit Be stimmtheit auf ein sehr lebhaftes und regel- mäfsiges Export- und Importgeschäft gerechnet deren professionelle Erfahrung sie anleitet, eher ; werden, da hierzulande, wo die Industrie noch zu zweifeln als zu glauben. Jedenfalls liegen Z u wenig Heimstätten hat, alles vom Ausfall genug Beweise dafür vor, dafs der neu ent- der Ernte abhängt, und nur dann Geld im deckte Kupferdistrikt ein höchst wertvoller ist, Lande zirkuliert, wenn die Landbevölkerung abgesehen von dem, in dem dortigen Erz ent- genügend Produkte des Bodens zu verwerten haltenen Gold und Silber, was für grofse Pro- hat. fite doppelte Gewähr liefert. Die Nachfrage nach Kupfer hat in den letz ten Jahren das Angebot derart überstiegen, dafs die Surplusvorräte erschöpft sind und der Preis des Metalles im Steigen ist. Die Entdeckung der reichen Erzadern hat bereits zu einem Exo dus von Glücksuchern nach dem neuen Kupfer distrikt Anlafs gegeben. Durch den wertvollen 11 wirft in seiner kürzlich erschienenen Fund wird dem Staate Colorado nicht nur ein | Broschüre „Die Wahrheit über Bulgarien“ auf neuer reicher Minendistrikt erschlossen; seine ) Grund langjähriger Beobachtung ein Bild von Bergwerkinteressen erhalten dadurch auch eine ! der bulgarischen Geschäftswelt, das zweifellos 191 Die bulgarische Geschäfts welt. in guter Kenner der bulgarischen Ver hältnisse, Herr Josef Beckmann, ent- des verlangten Preises ersteht, kann man doch darauf schwören, immer noch betrogen zu sein. Es kommt überall vor, dafs Geschäftsleute es nicht mit der Wahrheit genau nehmen. Von den Bulgaren, doch nicht blofs von den be. rufsmäfsigen Geschäftsleuten, mufs man leider sagen, dafs ihrerseits übernommene Verpflich tungen sehr problematischen Wert besitzen. Im Bewufstsein der ganzen Tragweite der Ver antwortung wage ich die Behauptung, dafs der Bulgare, wes Standes immer, ein gegebenes Versprechen oder eine übernommene Verpflich tung nur in dem Falle einhält, wenn er irgend ein Interesse daran hat. Wer immer geschäft lich oder privat mit Bulgarien zu thun hat, wird das bestätigen. Allen Erinnerungen, allem Drängen setzen sie meist passiven Widerstand^ wenn nicht Schweigen entgegen. Man kann nur annehmen, dafs ihnen die Empfindung für die Heiligkeit des Manneswortes abgeht. Das j gerichtliche Vorgehen ist an sich langwierig und kostspielig; die Rechtssprechung unver- läfslich, weil nicht unabhängig. Besonders Fremde müssen daran verzweifeln, mit Forde rungen gegen Bulgaren vor Gericht durchzu dringen. Dabei ist man naiv genug, die For derung zu erheben, dafs die Rechtsangelegen heiten der fremden Staatsbürger der Jurisdik-