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Xo. i. VOLLDAMPF“. DEUTSCHE MONATSSCHRIFT FUKR HANDEL UND INDUSTRIF VI. Jahrg. an der Stirnwand Die beste HauehMerbrennungseinriehtung der Jetztzeit. Raucli- und Rulsverbrcimungs-Apparate B. Fröhlich & Co. in Leipzig-Reudnitz. Nachdruck verboten. E s giebt kaum eine zweite Frage, welche in allen Kreisen der In genieure und Hygieniker seit einer Reihe von Jahren so lebhaft erörtert wird als die Rauchbeseitigungsfrage. In einem im Jahre 1884 gehaltenen Vortrag über Rauchbelästi gung (Verein für öffentliche Gesundheitspflege in Magdeburg) wurde die energische Forderung erhoben, dafs derjenige, welcher durch den Schornsteinauswurf seiner Feuerungsanlage andere Leute belästigte, unbedingt die Pflicht habe, seine Anlage mit der Entwickelung der Technik schrittweise zu verbessern, alle bewährten Einrichtungen sich zueigen zu machen und alle Mittel anzuwenden, um die Belästigungen auf ein erträgliches Mafs zu beschränken. Jedermann habe ein An recht auf gesunde frische Luft. Von den vielen Mitteln zur Abhilfe konnte aber keines als erfolgreich empfohlen werden. Im Jahre 1885 setzte der Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege die Frage auf die Tagesordnung der 12. Versammlung in Freiburg i. B. Uber die grofse Schädigung des Rauches war man einig; über die Mittel zur Abwendung war man in Verlegenheit. Der Referent schlofs sei nen lehrreichen Vortrag mit der vorsichtigen Mahnung an die Be hörden, eingehend zu erwägen, „ob die Lösung der Frage überhaupt und event. in welchen Grenzen zur Zeit möglich .und nach Mafsgabe des Gesundheitsschutzes und des Nützlichkeitsstandpunktes als ein dringendes Erfordernis anzusehen ist“. Nicht einmal die ganz all gemein gehaltene These: „Der Verein stellt es als wünschenswert hin, dafs durch gesetzliche Vorschrift die Möglichkeit gewährt werde, mehr als bisher gegen die Rauchbelästigung einzuschreiten“ wagte man anzunehmen, sodafs die Diskussion ohne befriedigendes Resultat abschlofs. Im Jahre 1893, also nach acht Jahren, war man noch nicht weiter gekommen. Eine in diesem Jahre vom Verband deut scher Architekten- und Ingenieurvereine über die Rauchbelästigung herausgegebene Denkschrift mufs die Thatsache feststellen, dafs die seit Jahren angewendeten Bemühungen zur Abstellung der schwer empfundenen Rauchplage nur von geringem Erfolg gewesen seien. Die Hauptschuld, heifst es in derselben, trage hieran der Umstand, dafs ein grofser Teil der Bevölkerung jene Plage als unvermeidlich ansehe und sich nicht bewufst sei, dafs die Ursache täglich empfundener Schäden in der Rauchbelästigung liege. Weitere Kreise müfsten über Umfang und Art der Schäden aufgeklärt werden. Seit jener Zeit sind Fach- und Tagespresse bemüht, durch Ver öffentlichung geeigneter Besprechungen über die durch die Rauch belästigung entstehenden Schäden und Gefahren für Land und Leute, zur Aufklärung der Bevölkerung beizutragen. — Einem gleichen Zwecke soll auch unser® heutige Besprechung über „die Rauchplage in den Städten und ihre Beseitigung “ dienen, welche brennende Frage in einer der XXII. Versammlung des Deutschen Vereins für öffent liche Gesundheitspflege gewidmeten DenkschFkiche g etwa in Form delt ist. Element angeordnet, wel- Es wird niemand in Abrede stellen, nas Knie h eines bei i dreh- Beziehung eine Belästigung bildet. Eiroihit beim Offnen der Feuer- z. B. an einem Sommerabend zeigt lhebels erfolgen, sodafs derselbe dringlichen Schleier, der alle Gebäuejehnete Lage gelangt. Der eine aus der Region reiner Luft in die raue Schenkel Je dieses Winkel- wir eine Beklemmung beim Atmen, die ers' hebels ist mit einem Gegen- Wohl mag ein gesunder, kräftiger Organisr gewichte l versehen, wäh- lang ohne erhebliche nachteilige Folgen lein rend der andere Schenkel liehen Menschen ist reine Luft unbedingte' m mit einem drehbaren ein einfaches Axiom der Gesundheitspoliz« Arme o in Verbindung steht weises bedarf, dafs jeder Mensch das Rer und bei einer Bewegung des dern. Welche Gefahren der Rauch in sic Winkelhebels eine Drehung trachtung der Auswurfstoffe. lieses Armes o veranlafst; Die aus den Feuerungsstätten entweichemUl Destelien ” nehmlich aus Wasserstoff, Stickstoff, Kohlensäure, Kohlenoxyd, Theer und schwef- licher Säure. Von diesen sind das Koh lenoxyd, ein farb- und ge ruchloses Gas, und