Die Schöpfwerke im JVIemel-Delta. Ausgeführt von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft, Berlin. (Schilds.) I ede der Gleichstrommaschinen ist so bemessen, dafs sie aufser dem nötigen Erregerstrom für beide Hauptdynamos noch gleichzeitig den zur Be leuchtung erforderlichen Strom liefert; sie speist 30 Glühlampen von 16 NK Leuchtkraft. Die kleine Dampfmaschine, die unter gewöhnlichen Umständen für Beleuchtungszwecke nicht verwendet wird, trägt demnach ebenso wie die damit verbundene Gleichstromdynamo ganz den Charakter einer Reserve- mascliineund kommt aufser beim Ingang setzen der elektrischen Anlagenurin aufserordent- lichen Fällen zur Yerwen- dung. Die beiden Erregerma schinen sind zweipolige Neben- schlufsdyna- mosTypeNG 100 mit Trommel anker von 65 Y Spannung und 950 U. p. M.; sie sind mit Ring schmierung versehen. Der dazugehörige Elektromotor besitzt eine gesonderte kleinere Schalttafel. Diese ist gleich links von der Fig. 8. Schaltbrett und Maschine in der Centrale bei Tramischen. Hauptschalttafel angebracht und über ihr konsolenartig der erwähnte Trans formator Modell D B 20 befestigt Die beiden Erregerstrom liefernden kleinen Gleichstromdynamos be sitzen eine eigene Schalttafel, die links in der Ecke der Schalttafelwand, dem Fenster nahe, angebracht ist. Sie ist mit zwei Strom-, zwei Span- nungsmessem und zwei doppelpoligen Schalthebeln versehen. Der Strom wird auf gemeinsame Schienen geleitet. Ein anderes Paar doppelpoliger Schalthebel führt den Strom nach den beiden Magnetregulatoren der Haupt dynamos. Diese Disposition des Schaltbrettes ermöglicht es, die Verbindung zwi schen den Maschinen nach Bedarf und Gutfinden herzustellen, und zwar entweder die Hauptstromdynamos durch eine Erregermaschine zu erregen, oder beide Erregermaschinen in Parallelschaltung auf einen Stromkreis zu vereinen. Die Gleichstrommaschinen sind mit Nebenschlufsregulatoren ver sehen, welche unterhalb ihres Schaltbrettes angeordnet sind. Der Erregerstrom passiert die beiden unten am Hauptschaltbrett sym metrisch angebrachten Magnetregulatoren, welche die Regelung der Hoch spannung des in den Hauptdynamos erzeugten Betriebsstromes bewirken. Alle diese Regulatorwiderstände werden nur von Strömen niederer Spannung durchflossen und bieten daher keine Manipulationsgefahr für das Be dienungspersonal. ' Die Hauptschalttafel (Fig. 8) befindet sich gegenüber dem Generatoren komplex an der Längswand des Maschinenraumes. Sie trägt auf einer Marmorplatte die Anschlüfs-, Sicherheits- und Mefsapparate für sämtliche Fernleitungen. Das Schaltungsschema zeigt Fig. 9. Im Strom kreis jeder Hauptdynamo ist je ein Strom- und ein Span- nungsm essor eingeschaltet. Die Messung der Spannung findet nicht direkt statt; es ist vielmehr ein kleiner Transforma tor angeord net, der die Spannungvon 5000 V auf 120 V her untertransfor miert. Diese Transforma toren dienen zugleich dem Anschlüfs eines opti schen Phasen indikators,der dem Maschi nenwärter den zum Parallel schalten der Primärgene ratorengeeig neten Augenblick anzeigt. — Für den Anschlüfs der Schöpfwerke sowie für den Motor der Erregermaschine sind sieben 3-polige Umschlaghebel vorhanden, zugleich mit einem 3-poligen Schalthebel zum Parallelschalten der Hauptdynamos, die man gemeinsam auf beide Sammelschienengruppen arbeiten lassen kann. Die blanken Schalthebelteile sind in einem abge deckten Raum hinter der Schalttafel untergebracht. Nur die isolierten Handgriffe ragen aus der Schaltwand hervor. Für das später zu schaffende siebente Schöpfwerk ist entsprechender Raum für Umschlaghebel und Lei tungsdrähte Vorbehalten. Gegen Überlastung sind Maschinen und Motoren durch 3-polige Hochspannungssicherungen geschützt, die über der Schalttafel ange bracht sind.