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Millionen Rubel importierte, gelangten für 185'/i Millionen Rubel russische Waren, zur Aus fuhr nach Deutschland. — Zwischen 1890 und 1896 hat sich der Export Deutschlands nach Rufsland um 66 °/ 0 gehoben. — Wollen die amerikanischen Fabrikanten nun den Deutschen im russischen Markte Konkurrenz bieten, so müssen sie möglichst die gleiche Politik wie jene verfolgen, und zwar durch geeignete Ver tretungen an Ort und Stelle. Die Preislisten müssen in russischer Sprache .abgefafst und deren Inhalt den russischen Verhältnissen an- gepafst sein. — Ein erfolgreicher Verkauf läfst sich nur durch kompetente, der russischen Sprache mächtige Reisende oder durch Errich tung von Verkaufs - Agenturen erreichen. — Was an Waren heute von Amerika nach Rufsland versandt wird, geht zumeist über London und Hamburg, und natürlich geben die dortigen Geschäftsleute dem heimischen Fabri kat den Vorzug.“ Wir halten es für nötig, Deutschlands In dustrie auf dieses Vorgehen der nordamerika nischen Industriellen in Rufsland aufmerksam zu machen, denn es unterliegt keinem Zweifel, dafs der Wettbewerb zwischen den deutschen und amerikanischen Industrie-Erzeugnissen im russischen Markte ein aufserordentlich scharfer werden wird. — Deutsche Hüttenwerke in Holl. Indien. HH^lus Holland kommt uns die Nachricht, dafs seitens einer der ersten deutschen Hüttenwerke die nötigen Schritte ein geleitet wurden, um in Holl. Indien ein grö- fseres Hüttenwerk zu errichten. Der frühere Distrikt Sumalata, Unterabteilung Kwandang, errichtet und somit auch die Zentrale für die „ Crushings “, die Hüttengesellschaften, auf die ser von der Natur so bevorzugten Insel des indischen Archipels werden. DieBergwerksgesellschaften Sumalata, Nord- Celebes, Kwandang-Sumalata und noch viele andere Gesellschaften, welche auf dem ausge dehnten Grundbesitz der letzteren errichtet wer den können, liegen der zu errichtenden Zen tralstelle am nächsten, und werden also ohne Zweifel die ersten sein, die sich der Unterneh mung anschliefsen. Man kann es als ein ebenso auffallendes wie Vertrauen erweckendes Vorzeichen für die kaum begonnene und sich in verhältnismäfsig kurzer Zeit so kräftig entwickelnde Bergbau industrie in unseren Kolonieen betrachten, dafs das Ausland bereits jetzt sein Interesse dafür an den Tag legt und sich an diesem so un entbehrlichen Industriezweig zu beteiligen sucht. Der Name Krupp und der Weltruf der Magdeburger Fabrik leisten Bürgschaft für aus gezeichnete Maschinen und Anwendung der neuesten Erfindungen im Hüttenwesen, und wenn man hierbei den Fortschritt in den Extrak tionsmethoden erwägt, so ist es unzweifelhaft, dafs die Exploitationskosten grofse Ersparnisse aufweisen werden. Wie ich ferner noch aus zuverlässiger Quelle erfahre, wird eins der bedeutendsten Amster damer Kommissionshäuser, in Verbindung mit ei nem unserer gröfsten Finanzmänner, die deutsche Initiative unterstützen. Das nötige Kapital ist bereits gezeichnet. der September-Export des vorigen Jahres be reits gröfser war wie der irgendeines früheren korrespondierenden Monats. Die Ausfuhr ame rikanischer Stapelartikel während derSeptember- monate der letzten vier Jahre stellte sich in Millionen und Hunderttausenden wie folgt (S 34.6 bedeutet S 34 600 000): 1897. 1896. 1895. 1894. Brotstoffe . . S 34.6 $ 17.1 $ 11.1 00 Baumwolle . 14.7 16.8 4.9 8.2 Provisionen, Schlachtvieh . 15.8 13.3 11.3 14.4 Petroleum . 4.9 5.5 4.7 3.5 September . . O Ö OD: S 52.7 S 32.0 S 34.8 Erste 3 Monate des Fiskaljahrs 154.9 125.0 88.8 97.5 Sekretär der Handelskammer in Makassar (Ce lebes), W. Wins, berichtet in der „Deutschen Wochenzeitung in den Niederlanden“ über die geplante Unternehmung Folgendes: Zu meiner grofsen Freude erfahre ich — und mit Bezug auf das zunehmende Interesse für das Hüttenwesen in unseren Kolonieen, be eile ich mich, hiervon Mitteilung zu machen —, dafs die bekannte Fabrik Friedrich Krupp, Gruson-Werke, Magdeburg-Buckau, dieser Tage einen ihrer Direktoren in Begleitung eines tech nischen Adviseurs hierher gesandt hat, um mit den Direktionen der hier bestehenden Berg werksgesellschaften, die auf Nord-Celebes arbei ten, speziell aber mit dem Direktor der Ge sellschaft „Sumalata“, Herrn M. J. Bauermann, Pläne zu entwerfen, nach welchen man an der dortigen Küste am besten eine Zentrale an- legen könnte, um die gewonnenen Erze zu ver arbeiten. Mit dieser Schmelzerei soll ein aus einer grofsen Anzahl Sachverständiger zusam mengesetztes technisches Bureau verbunden werden. Diese Zentrale wird an der Goldküste von Nord-Celebes in der Nähe des Campongs Deine, Das Steigen der Warenausfuhr und der Goldeinfuhr Hordamerikas. [ufserordentlich günstig lauten die über die volkswirtschaftliche Entwickelung Nordamerikas eingehenden Nachrich ten. Der vom statistischen Bureau inWashington veröffentlichte Ausweis über den Aufsenhandel der Ver. Staaten pro September d. J. ist ein bemerkenswertes Dokument. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Geld wert der Ausfuhr von Baumwolle und Petro leum diesmal geringer gewesen wie im gleichen Vorjahrsmonate, da die beiden genannten Stapel artikel gegenwärtig erheblich niediger stehen wie damals. Der Ausfall bei diesen beiden Ar tikeln beläuft sich auf $ 2 740 000, wird aber durch den Mehrexport an Provisionen im Be trage von $ 2 600 000 nahezu ausgeglichen. Die enorme Zunahme des Exports von Brot stoffen — $ 17 600000 — repräsentiert somit einen Nettogewinn für unseren Aufsenhandel während des diesjährigen Septembermonats. Im Vergleich zu früheren Jahren ist die diesjährige Zunahme noch viel bedeutender, da 106 Hiernach hat der Export in den vorgenannten Artikeln im ersten Quartal des laufenden Fis kaljahres um circa dreifsig Millionen Dollars gegen die gleiche Vorjahrsperiode, um circa Sh. 66 Millionen gegen das erste Quartal 1895 und um $ 57 Millionen gegen die korrespon dierende Periode des Jahres 1894 zugenommen- Dazu kommt noch, dafs sich die diesjährige Baumwollernte verspätet hat, und wird dieser bedeutendste Exportartikel Nordamerikas vor aussichtlich schon binnen wenigen Wochen einen namhaften Zuwachs aufweisen. Die vorbeschriebene Zunahme der ameri kanischen Warenausfuhr ist von weittragender Bedeutung, weil Amerika dadurch nicht nur vor der Unannehmlichkeit geschützt ist, Gold ans Ausland abgeben zu müssen, vielmehr grofse Posten dieses heifs umworbenen Metalles vom Auslande zu empfangen hat. Im Juli d. J. überstieg die amerikanische Warenausfuhr die Einfuhr um $ 17 320 887, obschon die Importe in diesem Monate unge- | wohnlich bedeutend waren, weil alle Beteiligten nach Kräften bestrebt waren, möglichst viele Waren zu den Sätzen des alten Tarifs hinein- | zubekommen, da die neuen Sätze erst gegen | Ende des besagten Monats in Kraft traten. In folge dieses Umstandes war denn auch die Waren- i einfuhr im August d. J. ungleich geringer, wie j im Juli, wodurch sich ein Überschufs des Au gust-Exports um $ 40 953 753 ergab. Noch bedeutender ist die Abnahme des Imports im ! September d. J. gewesen, welcher ein Plus der j Warenausfuhr von circa S 55 000 000 aufweist. Es kann somit nicht wunder nehmen, dafs ; den Ver. Staaten nach einem Monate, der solch i einen bedeutenden Überschufs des Exports auf- , weist, grofse Mengen Goldes von Europa so wohl wie auch von Australien zugeflossen sind und noch weiter zufliefsen werden. Obschon diesen Goldzufuhren durch Erhöhung des Preises | von Gold in London künstliche Hindernisse in ! den Weg gelegt worden sind, so ist es doch i nur zu natürlich, dafs dies auf die Dauer nicht angehen kann. Vom 1. bis zum 22. Oktober d. J. hat Amerika vom Auslande bereits $ 6 480000 Gold empfangen. Da nun auch die