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QawXmXc/ /6,di c l'üßwt'ra^iwi^j-GlvtCay- a'Ut £mtvu<5UAte tyYbavxxatcLtülivx strömenden Gewässer aufrecht erhalten, hei Hochständen aber die Niederung durch Schliefsen der Schleusen vor Überschwemmungen vom Haff her sichern. Auf diese Weise erscheint das Memel-Delta in ein grofses Becken ver wandelt, innerhalb dessen man durch eine geeignete Anlage von Schöpf werken die künstliche Vorflut zu regeln vermag. Solcher Schöpfwerke sind vorläufig sechs erbaut und zwar an den Kreuzungspunkten des Deiches mit sechs der gröfseren Flüsse vor ihrer Einmündung in das Haff. Ihre Reihen folge ist, wenn wir von Norden nach Süden gehen: Schöpfwerk I am Akmingeflufs in unmittelbarer Nähe der Ober försterei Ibenhorst; Schöpfwerk II am Graszterstrom hei Dorf Karkeln; Schöpfwerk III in Matzgirren am Ackelflufs; Schöpfwerk IV am Prudimflufs; Schöpfwerk V am Raggingflufs; Schöpfwerk VI beim Gute Schönwiese an der Kreuzung des Agnit- flusses mit der Lappienen-Kaukelimener Chaussee. Sollte das Bedürfnis nach einer stärkerenWas- serontlastung des Ter rains fühlbar werden, so ist bereits an geeigneter Stelle die Errichtung eines siebenten Schöpf werkes in Aussicht ge nommen. Das eingedeichte Ge biet umfafst über 18 000 ha Landes. Die Gesamt kosten der ganzen Deich- und Entwässerungsan lagebelaufen sich auf ca. 2 000 000 Mark, von de nen 1 500 000 Mark auf den Deich und rund 500000 Mark auf die Schöpfwerksanlagen ent fallen. Im Januar 1895 -er folgte die öffentliche Aus schreibung für die ma schinelle Anlage der Schöpfwerke. Es wurde in die Submissionsbedin gungen, die ursprünglich sechs getrennte Dampf maschinenstationen vor gesehen hatten, ein Pas sus aufgenommen, der d en konkurrierenden Firmen freistellte, für die zur Hebung des Wassers nö tige Energieerzeugung elektrische Kraftübertra gung in Vorschlag zu bringen. Nach Lage der Verhältnisse war die Er richtung einerCentralsta- tion das ausgesprochen Günstigste, denn, wie bereits erwähnt, hätte die Anlage von Kessel- und Maschinenhäusern, Fundamenten und Schornsteinen an den verschiedenen Schöpfwerken bei dem schlechten Baugrund, den die tiefen Moorschichten in der Nähe der Flufsläufe bilden, ziemlich kostspielige Fundierungen erfordert, die durch die Centralisierung der Krafterzeugung in einem einzigen Gebäude erspart wurden. Eine zweite Schwierig keit bildete der Transport der englischen Kohle, die in dieser Gegend allein als Feuerungsmaterial Zur Verwen dung kommen konnte. Die Kohlenladungen hätten von den Dampfschiffen auf leichte Fahrzeuge umgeladen und die Mündungen der einzelnen Flüsse hinaufgefahren werden müssen, was an Mehrkosten 2 Mark pro Tonne oder bei 1500 t. jährlichem Verbrauch für Feuerung 3000 Mark Mehrausgaben verursacht hätte. Dazu hätten sich aber noch die erhöhten Betriebskosten für ein gut geschultes Maschinenwärterpersonal gesellt. Dies alles kam nun in Wegfall, sobald man sich zum Bau einer Centralstation entschlofs, denn für diese konnte man die günstigste Lage auswählen, sowohl inbetreff des Baugrundes als der Kohlenzufuhr. Diese Lage fand sich in der Nähe des zweiten Schöpfwerks bei Tramischen, unweit der Mündung des Karkel- stroms und zwar an dem Punkt, an dem der Deich die Chaussee schneidet, die Karkeln mit Kaukehmen verbindet. Diese Stelle bildet eine natürliche Erhöhung, liegt über Hochwasser und bietet mit ihrem guten Sand den in jener Gegend brauchbarsten Baugrund, während anderseits der Kohlentrans port in sehr günstiger Weise auf dem hier ziemlich tiefen Karkel- und Graszterflufs geführt werden kann. Die Schiffe bringen das Feuerungsmaterial ! bis hart an den Deich heran, von wo es in voller Bequemlichkeit mittels ] Lowries auf einer 800 m langen Schmalspurbahn bis zur Centralstation | gerollt wird. Der Strom wird jedem einzelnen Schöpfwerk in gesonderten Kraft leitungen, die an Masten längs der landseitigen Deichböschung laufen, zu geführt. Durch die Anordnung getrennter Leitungen hängt jedes Schöpf werk direkt am Schaltbrett der Centralstation und kann hier unabhängig von den übrigen Werken angeschlossen oder aus geschaltet werden. Stö rungen im Betriebe des einen oder Isolationsfeh ler seiner Leitungsdrähte beeinflussen infolgedes sen den Betrieb der an deren in keiner Weise. Durch telephonische Ver- bindungen, die zugleich selbstthätig die Stellun gen des Wasserstands anzeigers übermitteln, in allen Einzelheiten unter richtet, behält die Cen trale die Gesamtleitung, sowie die Energievertei lung in der Hand. Einen hauptsächlichen Wert aber besitzt diese direkte Abhängigkeit in b etriebs- technischer Hinsicht, in dem sie das Ingangsetzen der Schöpfwerke von der Hauptstation aus in der Art ermöglicht, dafs sämtlicheElektromotoren gleichzeitig mit den Pri märmaschinen anlaufen können. Dadurch werden umständliche und kost spielige Anlafsvorrich- tungen vermieden, die Betriebssicherheit und Schonung der einzelnen Motoren vor der zerstö renden Erwärmung beim Anlassen erhöht, und endlich vom Schöpfwerk personal nur einMindest- mafs von Sachkenntnis beansprucht. Die einzel nen Hebewerke bewäl tigen die Förderung der aus allen Teilen der Nie derung durch die regu lierten Flufsläufe herbei- , strömenden Wassermas sen mittels Schöpfrädem. Auf ihre Wahl wirkte bestimmend anderenFör- dermaschinen gegenüber die vorwiegende Einfachheit nach jeder Richtung hin, der ausreichende Wirkungsgrad sowie die geringe Reparaturbedürftigkeit. Sie nehmen im nor malen Betrieb 32 bis 40, in Ausnahmefällen bis zu 75 und mehr effektive Pferdestärken an den Drehstrommotoren ab. Die Bedienung der letzteren ist die denkbar einfachste, so dafs ein besonderer Wärter entbehrt werden kann. Sie beschränkt sich auf die Schmierung der Lager, die so ein gerichtet sind, dafs die Schmiergefäfse nur einmal in sieben Tagen nach- 67