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Erschwerung des Exports nach den Ver. Staaten von Nordamerika. Entscheidung betreffend Messerwaren. S5luf Grund des neuen Tarifes sind in Newyork zollamtliche Entscheidungen ergangen, durch welche wichtige Branchen schwer benachteiligt werden. Eine dieser Entscheidungen betrifft deutsche Messer waren. Die „Newyorker Handelszeitung“ be richtet darüber Folgendes: „Die hiesige Zollbehörde hat eine grofse Sendung von deutschen Rasiermessern zurück gewiesen, weil die betreffende Ware nicht den Bestimmungen der Abschnitte 8 u. 11 des neuen Tarifgesetzes entspreche. Der Fall erregt des wegen besonderes Aufsehen, weil es das erste derartige Vorkommnis in genannter Import branche ist. Die betreffenden Rasiermesser waren in Deutschland hergestellt und von einer Messerwarenfirma im Westen importiert wor den. Auf den Klingen der Messer befand sich keine Angabe über den Herstellungsort, was eine direkte Verletzung des Abschnitts 8 des Tarifgesetzes ist, welches vorschreibt, dafs alle importierten Waren den Vermerk des Ursprungs landes tragen müssen. Anstatt dessen befand sich auf den Messern der Name der Firma, welche dieselben importiert, sowie der Name der Stadt, in welcher sich ihr Geschäft be findet. Es lag augenscheinlich die Absicht vor, den Eindruck zu erwecken, dafs die betreffen den Messer von den Importeuren selbst fabri ziert worden seien. Dies involviert eine Ver letzung des Abschnitts 11, in welchem verfügt wird, dafs kein Artikel, welcher fälschlicher weise den Namen oder die Schutzmarke irgend eines einheimischen Fabrikanten oder irgend einen Namen oder eine Schutzmarke trägt, welche darauf berechnet ist, das Publikum zu dem Glauben zu verleiten, dafs der betreffende Artikel in den Ver. Staaten fabriziert worden sei, in die Ver. Staaten importiert werden darf. Früher bestand zwischen den Zollbehörden un d Importeuren ein Abkommen, wonach Messer waren erst hier gestempelt werden konnten. Das widerspricht jedoch dem neuen Gesetz, und wer heute Ware importiert, die nicht den Stempel des Ursprungslandes trägt, thut es auf eigenes Risiko. Die dem Gesetze zugrunde liegende Idee ist ja eine richtige, denn es soll damit vorgebeugt werden, dafs importierte, für amerikanische Ware verkauft wird. Vielfach lassen grofse Kunden die Messerwaren mit dem Stempel ihres Namens versehen. Wird für den Zweck jedoch ein Gesellschaftsname gewählt, der den Namen einer Stadt oder eines Staates enthält, wie etwa Chicago Cutlery Cd. oder Georgia Cutlery Co., so geschieht das gewöhn lich in der Absicht, bei dem Käufer den Glau- zierten Weidenwaren, handelt, sind die Fracht- ben zu erwecken, die Ware sei das Erzeugnis kosten so hoch, da es dabei nach dem Mafs amerikanischer und nicht ausländischer Fabri- und nicht nach dem Gewicht geht, dafs der kation. Um das zu verhüten, mufs dem neuen Import solcher Artikel sich nicht lohnt. Gesetze nach die Ware den Stempel des Ur- Zu den gangbarsten Artikeln gehörten frü- sprungslandes tragen, und wie es scheint, be- her die Frühstückskörbchen für Kinder, und ginnen die Zollbehörden jetzt diese neue Vor- wurde bis noch vor nicht langer Zeit darin schritt streng durchzuführen. ein grofses Geschäft gemacht. Neuerdingsjedoch werden diese Körbchen von einem hiesigen Ar- , . . tikel, einer handlichen braunen Pappschachtel, UDCF den Export deutscher ver drängt, und wenn wir früher gelegentlich Korbwaren naeh den Ver. 5000 Gros solcher Körbchen verkauft haben, Staaten von Nordamerika s0 findet heute nur noch etwa der fünfte Teil und über die Lage des dortiges Geschäftes in Absatz Die Vorliebe des Publikums für den dieser Branche giebt der Chef einer New-Yorker bezeichneten neuen Artikel, der jetzt schon zu leitenden Firma in der N. Y. H. Z. folgende sehr billigem Preise verkauft wird, dürfte je- Darstellung: doch nicht anbalten, da er aus sanitären Grün- Di e Lage der genannten Branche ist jetzt den nicht einwandfrei ist. An Stapelartikeln, in keiner sehr befriedigenden Lage. Vor noch wie Waschkörbe etc. wird nur wenig verdient, etwa vier Wochen war das Geschäft recht leb- und da man ein grofses Lager davon halten halt, die Kauflust eine sehr rege, und sind von mufs, mufs es die Masse bringen. Überhaupt den Jobbers der billigen Preise wegen grofse giebt es kaum einen andern Importartikel, in Einkäufe gemacht worden. Jetzt jedoch ist es welchem solche Reichhaltigkeit der Muster wieder recht still und mufs man abwarten, ob herrscht und daher ein so umfangreiches Lager das Weihnachts - Detailgeschäft lebhaft genug notwendig ist wie in Korbwaren. Da die Ar- ausfällt, um gute Nachordres zutage zu fördern, tikel meist jedoch keinen hohen Preis bedingen, Die Tarifänderung hat auf den Korbwaren- sind die Umsätze nur weniger Firmen von Be lmport nur wenig Einflufs, indem der Unter- j deutung. Da wir der Zollerhöhung entsprechend schied gegen die früheren Raten für aus Wei- höhere Preise nicht erzielen können, sind wir ge- den fabrizierte Artikel 15 % und für aus son- zwungen, zum alten Preise weiter zu verkaufen, stigem Material gefertigte Korbwaren nui 5 °/ 0 \ Wenn das Geschäft z. Zt. wenig befriedi- beträgt. Und die Weidenwaren sind haupt- gend ist, so kommt dabei in Betracht, dafs die sächlich heimisches Fabrikat, das Produkt einer Gelbfieber-Seuche im Süden die Nachfrage we- im Staate New York ansässigen, hoch ent- j sentlich beschränkt. Dazu ist Baumwolle um wickelten Industrie Die hiesigen Fabrikanten zwei Cents im Preise heruntergegangen, so dafs wollten eigentlich eine Zollrate von 5O°/ 0 durch- die Kunden im Süden, die früher stark ein- setzen, sie mufsten sich schliefslich jedoch mit gekauft haben, sich jetzt sehr beschränken Wiederherstellung der McKinley-Rate von 40 °/o : müssen. Aber auch im allgemeinen ist trotz begnügen. Aus Weidenwaren werden umfang- der guten Ernte nicht genug Geld unter den reiche Artikel wie Wasch- und andere Körbe, | Leuten und da in den Gegenden, wo viel bil- sowie Korbmöbel etc. angefertigt und hat darin lige Ware gekauft wird, wie in den pennsyl- : die hiesige Industrie sich zu grofser Leistungs- | faliigkeit entwickelt. Auch Papierkörbe aus vanischen Minen- und Fabrikdistrikten, in den letzten Jahren viel Strikes geherrscht haben, so Strohgeflecht mit Celluloid-Verzierungen werden ; ist dort noch viel Ware an Hand. Tritt jedoch kaltes Wetter ein, wodurch dem Gelbfieber hier sehr geschmackvoll und billiger geliefert, als sie von drüben zu beziehen sind. voraussichtlich ein Ende bereitet werden wird, In kleineren Artikeln dagegen, bei welchen und die derzeitige Wahl bringt ein die grofse die Handarbeit die Hauptrolle spielt, dominiert: Masse befriedigendes Resultat, so wird sich nach wie vor die Auslandwäre, hauptsächlich j bessere Stimmung und damit wieder gröfsere deutsches Produkt, aber auch französische Korb-1 Kauflust einstellen. waren, die sich durch geschmackvolle Muster j Erwähnenswert ist noch, dafs der deutschen und gefälliges Äufsere auszeichnen, wie russi- Korbwaren-Industrie von Japan her eine sehr sehe, italienische, skandinavische, auch japa- j gefährliche Konkurrenz droht. Die Japanesen i nische Korbwaren sind hier im Markte. Bei j sind nicht nur sehr geschickte Leute, denn sie den niedrigen Produktionskosten der importier-' sind imstande, alles was nur verlangt wird ten Ware, die fast gänzlich das Produkt von j nach Muster zu liefern, sie stellen auch die Ware Hausindustrie ist, braucht dieselbe eine Kon- j so erstaunlich billig her, dafs auch die deutschen kurrenz von einer entsprechenden hiesigen ln- j Hausindustriellen, die sich bekanntlich mit j dustrie nicht zu befürchten. Nur wo es sich | sehr geringem Verdienst begnügen, gegen diese ! um umfangreiche Artikel, wie die hier fabri- j Konkurrenz nicht werden standhalten können. Prospekte * Preislisten * Cireulaire * Rechnungen * Plakate * Statuten werden in .jeder gewünschten Ausführung zu billigsten Preisen geliefert von Friedrich Andreas Pertnes, Gotlua, Buclidmcltoroi. : .J